Von A wie Authausener Wald bis Z wie Zschornoer Wald: die DBU-Naturerbe-Flächen

Die Besonderheiten der 33 Naturgebiete auf einen Blick

BAYERN

Hainberg (circa 200 Hektar, ha)

Das Gelände ist durch ausgedehnte Sandmagerrasen verschiedener Sukzessionsstadien, Wälder, parkähnliche Strukturen und einen Bachlauf mit Vegetationsstrukturen sowie dem entsprechenden Arteninventar gekennzeichnet.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Brachpieper, Neuntöter, Ziegenmelker; Pflanzen: Sandstrohblume
• Wald: Vögel: Sperlingskauz; Insekten: Hirschkäfer
• Feuchtbiotop: Amphibien: Gelbbauchunke; Insekten: Große Moosjungfer (Libelle)

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Sandheiden im mittelfränkischen Becken“ (DE 6432-301)
• Naturschutzgebiet (NSG) „Hainberg“

Landshut (circa 250 ha)

Das an bedrohten und vielfältigen Pflanzen- und Tierarten reiche Gebiet ist durch extensiv mit Schafen beweideten, mageren Weiderasen geprägt. Daneben kommen Halbtrocken¬rasen mit eingelagerten Streuobstwiesen und temporären Kleingewässern, Hecken und Feldgehölzen vor. Auf einer Fläche von ca. 30 ha befinden sich Aufforstungs¬bereiche mit einem hohen Anteil an Fremdgehölzen. Auf den sogenannten Isarleiten stockt teils buchenreicher Mischwald, teils stehen dort ältere Fichten- und Lärchenaufforstungen.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Ziegenmelker; Reptilien: Zauneidechse; Insekten: Blauflügelige Ödlandschrecke; Pflanzen: Erdbeerklee
• Wald: Vögel: Wespenbussard; Pflanzen: Frauenschuh, Türkenbund, Aronstab
• Feuchtbiotop: Amphibien: Laubfrosch, Gelbbauchunke, Wechselkröte, Kammmolch

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Leiten der Unteren Isar“ (DE 7439-371)
• NSG „Standortübungsplatz Landshut mit Isarleite“
Lauterberg (circa 180 ha)

Ausgedehnte Halbtrockenrasen auf Muschelkalk, die etwa 50 % der Fläche einnehmen, sind netzartig von ausgedehnten Hecken überzogen sowie vereinzelt von Kieferngehölzen und kleineren Streuobstbeständen durchsetzt. Die angrenzenden Flächen setzen sich aus Wäl¬dern unterschiedlicher Struktur wie beispielsweise repräsentativen Buchenwaldgesellschaften, Eichen- bzw. Hainbuchenwäldern sowie Schlucht- und Hangmisch- sowie Auenwäldern zusammen.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Heidelerche; Säugetiere: Mausohr; Insekten: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling; Pflanzen: Fransenenzian, Silberdistel
• Wald: Säugetiere: Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus; Insekten: Hirschkäfer; Pflanzen: Frauenschuh
• Feuchtbiotop: Fische: Bachneunauge; Amphibien: Kammmolch, Gelbbauchunke

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Muschelkalkzug von den Langen Bergen bis nach Weißenbrunn v. Wald“ (DE 5631-371)
• NSG „Lauterberg“

Reiterswiesen (circa 370 ha)

Das Gebiet liegt auf einem Hochplateau und ist von einer Vielfalt an Mager- und Trocken¬standorten (z. B. Kalkmagerrasen) sowie Bereichen mit Kiefern- und Laubwaldtypen geprägt. Als Relikt der historischen Nutzung ist ein etwa zehn ha großer Mittelwald von besonderer Bedeutung. Zudem bieten die Offenlandbereiche Lebensraum für hochgradig spezialisierte und bedrohte Lebensgemeinschaften und Arten.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Heidelerche, Rotmilan, Rebhuhn; Säugetiere: Mausohr; Insekten: Thymian-Ameisenbläuling, Gelbringfalter, Zikaden
• Wald: Vögel: Halsbandschnäpper; Säugetiere: Bechsteinfledermaus; Insekten: Hirschkäfer; Pflanzen: Gelber Frauenschuh
• Feuchtbiotope: Amphibien: Kammmolch, Gelbbauchunke

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Wälder und Trockenstandorte bei Bad Kissingen und Münnerstadt“
(DE 5726-371)
• NSG „Reiterswiesener Höhe-Häuserlohwäldchen“

Tennenlohe (circa 440 ha)

Die Standortvielfalt des Tennenloher Forstes umfasst neben trockenen Sandmagerrasen, Heiden und lichten Kiefernwäldern auch Moorbereiche und Erlenbrüche. Die über 350 stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten sind überwiegend an die Offenlandbereiche angepasst. Deshalb kommt diesen in der Region flächenmäßig unter¬repräsentierten Bereichen eine besondere Bedeutung zu.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Kornweihe, Haubenlerche, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Wiedehopf, Kiebitz; Reptilien: Schlingnatter, Kreuzotter; Insekten: Gefleckte Heidelibelle, Idas-Bläuling, Russischer Bär; Pflanzen: Silbergras, Straußgras
• Wald: Vögel: Sperlingskauz, Zwergschnäpper, Auerhuhn; Insekten: Hirschkäfer
• Feuchtbiotop: Amphibien: Gelbbauchunke, Große Moosjungfer, Kreuzkröte, Wechselkröte, Laubfrosch, Knoblauchkröte, Moorfrosch

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Sandheiden im mittelfränkischen Becken“ (DE 6432-301)
• Special Protected Area (SPA) „Nürnberger Reichswald“ (SPA 6533-471)
• NSG „Tennenloher Forst“

BRANDENBURG

Prösa (circa 3.325 ha)

Charakteristisch für dieses großräumig unzerschnittene Waldgebiet sind beerenkrautreiche Traubeneichenwälder sowie Kiefern-Eichen-Mischbestände hohen Alters mit seltenen Arten wie Hirschkäfer, Mittelspecht, Rauhfußkauz, Schwarzstorch und auch Fledermausarten. Andererseits ist das Gebiet von Sandtrockenheiden, Silbergrasfluren sowie weiteren sandi¬gen Offenflächen mit dem typischen Arteninventar geprägt. Allerdings ist nach Einstellung des Übungsbetriebes auf Teilflächen eine starke Sukzession festzustellen. 239 verschiedene Schmetterlingsarten, 28 Heuschreckenarten (z. B. Kiesbankgrashüpfer) wurden erfasst.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Neuntöter, Sperbergrasmücke, Raubwürger, Wiedehopf, Heidelerche, Brachpieper; Insekten: Kiesbankgrashüpfer; Pflanzen: Zwergstrauchheide, Silbergras
• Wald: Vögel: Mittelspecht, Schwarzspecht, Baumfalke, Rauhfußkauz, Schwarz- und Rotmilan, Wespenbussard, Schwarzstorch; Säugetiere: Großes Mausohr, Mopsfledermaus; Insekten: Hirschkäfer

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Forsthaus Prösa“ (DE 4447-302)
• SPA „Niederlausitzer Heide“ (DE 4447-421)
• NSG „Forsthaus Prösa“
• Landesschutzgebiet (LSG) „Hohenleipisch-Sornoer-Altmoränenlandschaft“
• Naturpark „Niederlausitzer Heidelandschaft“

Rüthnicker Heide (circa 4.000 ha)

Der südwestliche Bereich der Rüthnicker Heide ist durch großflächige Kiefernforste geprägt, während der nördliche Bereich durch eingelagerte Moore und Kleingewässer struktu¬riert ist. Die Feucht- und Pfeifengraswiesen, Torfmoosmoore und altholzreiche Kiefern-Traubeneichenwälder werden durch offene Flächen mit wertvollen Calluna-Heiden und Sandtrockenrasen mit dem entsprechenden Arteninventar ergänzt.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Heidelerche, Brachpieper, Schwarzkehlchen, Raubwürger; Insekten: Schwarzfleckiger Heidegrashüpfer, Blauflügelige Sandschrecke, Steppengrashüpfer, Heidekraut-Fleckenspanner; Pflanzen: Heidekraut, Besenginster, Silbergras

Schutzgebiete
• Keine

Weißhaus (circa 1.260 ha)

Das Gebiet ist durch beerenkrautreiche z. T. alte Kiefernwälder und durch Buchen- und Traubeneichenwälder sowie in Rinnen durch Vermoorungen geprägt, die z. B. im Bereich der Vehne in unmittelbarer Verzahnung mit kiefernbestandenen Dünen stehen. Besonderheiten sind das heimische Vorkommen der Niederlausitzer Tieflandsfichte sowie eine pflanzengeo¬graphisch wertvolle Buchenwaldinsel, die sich außerhalb des geschlossenen Buchenvor¬kommens befindet. Die Calluna-dominierten Offenlandbereiche stehen in enger Verzahnung mit Calamagrostis-Herden, die offenlandtypischen Arten Lebensraum bieten.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:

• Offenland: Vögel: Heide¬lerche, Neuntöter, Ziegenmelker; Säugetiere: Großes Mausohr; Pflanzen: Glockenheide, Moosbeere
• Wald: Vögel: Schwarz- und Rotmilan, Wespenbussard, Baumfalke, Seeadler, Rauhfußkauz, Schwarzspecht, Mittelspecht; Säugetiere: Mopsfledermaus; Insekten: Hirschkäfer
• Feuchtbiotop: Amphibien: Kammmolch, Rotbauchunke; Pflanzen: Torfmoos, Wolliges Reitgras, Sonnentau-Arten

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Hochfläche um die Hohe Warte“ (DE 4346-303)
• FFH-Gebiet „Hohe Warte“ (DE 4346-304)
• SPA „Niederlausitzer Heide“ (DE 4447-421)
• NSG „Hohe Warte“
• Naturpark „Niederlausitzer Heidelandschaft“

Zschornoer Wald (circa 1.680 ha)

Der größte Teil des Zschornoer Waldes, der nördlich angrenzenden Gosdaer Heide und des östlich angrenzenden Jerischker Waldes ist heute geprägt durch Kiefernforste, die die potenziell natürlichen Waldgesellschaften des Kiefern-Eichen-Mischwaldes ersetzt haben.
Die Zschornoer Heide im Süden der DBU Naturerbe-Fläche besteht zu großen Teilen aus Calluna-Heiden und Sandtrockenrasen. Diese und angrenzende Bereiche bieten im Speziellen dem Birkhuhn als einziges Gebiet in Brandenburg und generell den typischen Offenlandarten Lebensraum. (Die Zschornoer Heide ist das einzige Gebiet in Brandenburg, aus dem noch nach 1990 regelmäßig Nachweise des Birkhuhns erbracht werden).

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Birkhuhn, Brachpieper, Heidelerche, Sperbergrasmücke, Raubwürger, Wiedehopf, Steinschmätzer, Schwarzkehlchen, Wendehals, Kranich
• Wald: Säugetiere: Wolf; Vögel: Waldschnepfe, Sperlingskauz, Baumfalke, Fischadler, Wespenbussard, Turteltaube, Schwarzspecht, Rauhfußkauz

Schutzgebiete
• SPA „Zschornoer Heide“ (DE 4353-421)
• NSG „Zschornoer Wald“

MECKLENBURG-VORPOMMERN

Ueckermünder Heide (circa 7.670 ha)

Die sogenannte Ueckermünder Heide ist Teil eines der größten geschlossenen Waldgebiete Mitteleuropas, das sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite eine Vielzahl an ökologisch wertvol¬len Flächen beinhaltet. Das Gebiet zeichnet sich durch eine große Variabilität an Biotopen mit einer entsprechenden Tier- und Pflanzenartenvielfalt aus. Im Wald dominieren derzeit Kiefernwälder; es kommen aber auch bereits gut entwickelte Buchen- und Moorwäl¬der neben Übergangs- und Schwingrasenmooren, Binnendünen mit Sandheiden, Silbergras¬fluren und trockenen Heiden vor.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Blaukehlchen, Wachtelkönig, Wiedehopf, Kiebitz; Reptilien: Kreuzotter, Blindschleiche; Insekten: Kerbameise (Formica foreli - bundesweit bedroht, siedelt hier mit einer für Mitteleuropa einzigartigen Populationsgröße – 2.550 Nester), Graswespen; Pflanzen: Thymian, Kartäuser-Nelke, Rispen-Flockenblume, Berg-Haarstrang, Blaugrünes Schillergras, Steppen-Lieschgras;
• Wald: Vögel: Schwarzstorch, Fischadler, Schreiadler, Baumfalke, Schwarzspecht; Säugetiere: von Zeit zu Zeit werden Wolf und Elch beobachtet; Insekten: Gebändertes Eichenbärchen, Walker (Polyphylla fullo - einer der größten - 2,5 bis 3,5 cm - und seltensten Blatthornkäfer in M-V); Pflanzen: Königs-Rispenfarn, Pech-Nelke, Hain-Wachtelweizen und Weiße Schwalbenwurz, Orchideen
• Feuchtbiotop: Vögel: Tüpfelsumpfhuhn, Eisvogel, Bartmeise, Drosselrohrsänger, Karmingimpel, Schilfrohrsänger, Silbermöwe, Flussseeschwalbe, Kampfläufer, Uferschnepfe, Löffelente, Brandgans; Säugetiere: Fischotter; Reptilien: Ringelnatter; Amphibien: Seefrosch, Moor- und Wasserfrosch; Insekten: Striemen-Schilfeule; Pflanzen: Breitblättriges Knabenkraut, Strand-Dreizack, Weiße Seerose, Korallenwurz (einziges Vorkommen in M-V)

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder“
(DE 2251-301)
• FFH-Gebiet „Ahlbecker Seegrund“ (DE 2351-301)
• FFH-Gebiet „Gottesheide mit Schloss- und Lenzensee“ (DE 2451-301)
• FFH-Gebiet „Peeneunterlauf, Peenestrom, Achterwasser und Kleines Haff“
(DE 2049-302)
• SPA „Altwarp“ (DE 2251-402)
• SPA „Südliche Ueckermünder Heide, Randowbruch“ (DE 2045-401)
• NSG „Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder“
• NSG „Ahlbecker Seegrund“
• NSG „Gorinsee“
• NSG „Gottesheide mit Schloss- und Lenzensee“
• Naturpark „Am Stettiner Haff“

Göldenitzer Moor (circa 120 ha)

Die DBU Naturerbe-Fläche Göldenitzer Moor ist eingebettet in den gleichnamigen, größten Regen¬moorkomplex Mecklenburg-Vorpommerns. Dieses Moor ist stark durch Entwässerung und Torfabbau gestört, wobei das Naturerbe-Gebiet zwar selbst keinem aktuellen Torfabbau unterliegt, jedoch durch ein größeres Abbaufeld umschlossen wird. Der Rückbau des Entwässerungs¬systems in den aufgelassenen Torfabbaufeldern führt seit 1992 zu einer Erhöhung des Moorwasserspiegels, verbunden mit der Neuetablierung regenmoortypischer Torfmoose und Insekten.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten: :
• Offenland: Reptilien: Kreuzotter; Insekten: Schwarze Heidelibelle, Heidelaufkäfer; Pflanzen: Rosmarinheide, gemeine Krähenbeere
• Wald: Vögel: Kranich; Reptilien: Waldeidechse
• Feuchtbiotop: Amphibien: Moorfrosch; Insekten: Hochmoor-Mosaikjungfer, Nordische Moosjungfer; Pflanzen: Torfmoose, Schmalblättriges Wollgras, Sumpfporst, rundblättriger Sonnentau

Schutzgebiete
• NSG „Göldenitzer Moor“ (plus einstweiliger Sicherstellung zur Erweiterung)

Peenemünde (circa 2.640 ha)

Das im Mündungsbereich des Peenestroms gelegene Gebiet umfasst drei Teilbereiche. Auf der Insel Ruden befinden sich auf engstem Raum eine Vielzahl geschützter, halbnatürlicher und naturnaher Lebensräume wie Dünenkiefernwald, Hudewald, Trocken- und Dünenrasen sowie Salzwiesen. Die Halbinsel Struck stellt zusammen mit den südlich angrenzenden Freesendorfer Wiesen bedeutsame intakte Salzwiesenbereiche dar. Der Peenemünder Haken ist durch Flach¬wasserbereiche, Sandinseln und Brackwasserröhrichte geprägt. Landseitig schließen sich fächerartige Strandwälle mit eingelagerten vermoorten Senken sowie sehr alten Eichen- und Buchenbeständen an. Südlich daran folgen Kiefernwälder bzw. feuchte Mischwaldbereiche, die in gepolderte Grünlandbereiche übergehen. Flachwasserbereiche (Seegraswiesen) und Salzgraswiesen dienen als Rast-, Mauser- und Nahrungsplatz für Wasservögel. Auf der Insel Ruden und dem Struck befinden sich Brutvogelbiotope. Es kommen ca. 120 Brutvogelarten und ca. 250 Gastvogelarten vor.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Küste: Vögel: Kormoran, Blässgans, Eisente, Mittelsäger, Karmingimpel, Sturmmöwe, Seeadler, Kiebitz, Alpenstrandläufer, Rotschenkel; Säugetiere: Kegelrobben (selten, vereinzelt); Pflanzen: Strand-Simse, Tataren-Lattich, Brackröhricht, Salz-Aster, Strand-Sode
• Offenland: Reptilien: Kreuzotter, Zauneidechse; Pflanzen: Flügelsamige Schuppenmiere, Salz-Binse, Rot-Straußgras, Gänse-Fingerkraut, Karthäuser-Nelke
• Wald: Säugetiere: Marderhund, Breitflügelfledermaus, Abendsegler; Reptilien: Waldeidechse
• Feuchtbiotop: Säugetiere: Wasserfledermaus, Fischotter; Reptilien: Blindschleiche; Amphibien: Erd- und Kreuzkröte, Grünfrösche, Gras- und Moorfrösche

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Greifswalder Bodden, Teile des Strelasunds und Nordspitze Usedom“ (DE 1747-401)
• SPA „Greifswalder Bodden“ (DE 1747-401)
• NSG „Peenemünder Haken, Struck und Ruden“
• Naturpark „Insel Usedom“

Prora (1.889 ha)

Dieses am Kleinen Jasmunder Bodden gelegene Gebiet ist durch naturnahe kuppige Moränenformationen, Röhrichte im Ufersaum und sich daran anschließende Überflutungs¬moore sowie die mit Feuersteinen bedeckte Seesandebene der Schmalen Heide geprägt. Strandseits befinden sich in fließendem Übergang Weiß- und Graudünen. Drei Viertel des Gebietes sind waldbestockt, wobei die alten Laubwälder auf den Halbinseln Pulitz, Thiessow und Buhlitz sowie im Bereich Fangerien als besonders wertvoll einzustufen sind. Im südlichen und östlichen Teil des Gebietes ist die aktuelle Vegetation noch stark durch die vorangegangene Nutzung als Truppenübungsplatz geprägt.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Sperbergrasmücke, Heidelerche; Reptilien: Kreuzotter, Glattnatter
• Wald: Vögel: Habicht, Hohltaube, Rot- und Schwarzmilan, Seeadler, Schwarzspecht
• Feuchtbiotop: Vögel: Rohrweihe, Enten- und Sägerarten, Große Rohrdommel; Weichtiere: Bauchige Windelschnecke; Pflanzen: Binsenschneide, Kalk-Kleinseggenwiesen, Torf-Glanzkraut

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Kleiner Jasmunder Bodden mit Halbinsel und Schmaler Heide“
(DE 1547-303)
• NSG „Steinfelder in der Schmalen Heide“
• NSG „Pulitz“
• NSG „Schmachter See und Fangerien“

Marienfließ (circa 470 ha)

Durch die natürlichen Standortbedingungen und die militärische Nutzung der Flächen konn¬ten sich großflächig Offenlandbereiche mit zusammenhängenden Sand-Magerrasen, Calluna-Heiden und Besenginsterheiden entwickeln, die von Kiefernforsten umgeben sind. In den Übergangsbereichen kommen Verbuschungen als wichtige Übergangsbiotope vor. Diese Standorte bieten Lebensraum für typische Arten wie z. B. Heidelerche, Neuntöter und Ziegenmelker.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Ziegenmelker, Heidelerche, Neuntöter; Insekten: Sandlaufkäfer, Blauflügelige Ödlandschrecke, Ölkäfer; Pflanzen: Besenginster, Heidenelke, Heide-Günsel, Gras- und Heidenelke, Sand-Thymian, Sand-Strohblume

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Marienfließ“ (DE 2639-301)
• NSG „Marienfließ“

Woldeforst (circa 180 ha)

Die Übertragungsfläche wird von grund- und stauwasserbeeinflussten Eichen- Buchen-, Eschen-Buchen- und Erlen-Eschenbeständen geprägt. Sie besitzt aufgrund ihrer Lebens¬raumausstattung und der beruhigten Lage ein hervorragendes Potenzial als Lebensraum störungsempfindlicher Großvogelarten (insbesondere Schreiadler).

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Wald: Säugetiere: Schreiadler, Mopsfledermaus
• Feuchtbiotop: Pflanzen: Moorbirke, Torfmoose

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Drosedower Wald und Woldeforst“ (DE 2044-302)

NIEDERSACHSEN

Cuxhavener Küstenheiden (circa 1.270 ha)

Die Fläche ist Bestandteil der für das deutsche Festland einzigartigen Küstenheidenland¬schaft. Neben den unterschiedlichen Ausprägungen der Krähenbeerheiden ist das Gebiet durch trockene Sandheiden, Feuchtheiden, Heidemoore, Sandtrockenrasen, offene Sand¬flächen und -dünen sowie durch u. a. lichte Kiefernwälder und Eichen-Krattwälder geprägt. Dabei nehmen Offenlandbereiche und Waldflächen jeweils ca. 50 % der Fläche ein.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Feldlerche, Baumpieper, Goldammer und Dorngrasmücke; Reptilien: Ringelnatter, Zauneidechse; Insekten: Warzenbeißer, Rostbinde; Pflanzen: Lungenenzian, Behaarter Ginster, Arnika, Krähenbeere, Glockenheide
• Feuchtbiotope: Amphibien: Moorfrosch; Insekten: Hochmoor-Mosaikjungfer, Späte Adonislibelle, Große Moosjungfer; Pflanzen: Seerose, vielstängelige Sumpfsimse, Braunes Schnabelried, Moorlilie, Schlamm-Segge, Langblättriger Sonnentau

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Küstenheiden und Krattwälder bei Cuxhaven“ (DE 2117-331)
• NSG „Cuxhavener Küstenheiden“

Borkumer Dünen (circa 40 ha)

Das DBU Naturerbe-Gebiet setzt sich aus mehreren, über die Insel Borkum verteilten Flächen mit bis zu 20 Meter hohen Dünen und feuchten bis sehr nassen Dünentälern zusammen. Vorherrschend sind Graudünenrasen mit Roten Straußgras, Strandhafer und Strandsegge, weiterhin findet man Sanddorn-und Kriechweidengebüsche. Angrenzend an die DBU Naturerbe-Fläche liegen Salzwiesen, Grünland und Strandbereiche.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Pflanzen: Wiesen-Alant, Strand-Winde, geflecktes Sandröschen
• Feuchtbiotope: Pflanzen: Wassernabel, Wasserschwertlilie, Schwarzes Kopfried

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ (DE 2306-301)
• Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“

Elbwiesen Ostemündung (circa 700 ha)

Die DBU Naturerbe-Fläche Elbwiesen Ostemündung setzt sich aus diversen, naturschutzfachlich gesicherten, unterschiedlich feuchten bzw. salzhaltigen Wiesen sowohl elbinnen- als auch außendeichs zusammen. Auf diesen Flächen wird derzeit extensive Grünlandwirtschaft betrieben. Die Elbwiesen sind als Feuchtgebiete mit internationaler Bedeutung sowohl als Rast- und Nahrungs-, als auch als Brutbiotop für Watt- und Wasservögel zu erhalten.
Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
Vögel: Nordische Gänse, andere Wasservögel und Limikolen, z. B. Säbelschnäbler, Kampfläufer, Flussseeschwalbe, Krickente, Rohrweihe, Wachtelkönig; Pflanzen: Roggen-Gerste, Wiesenkümmel, Schlamm-Schmiele, Schachblume, Dreikantige Teichsimse

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Unterelbe“
• SPA „Unterelbe“
• NSG „Altwördener Außendeich/Brammersand“
• NSG „Hadelner und Belumer Außendeich“
• NSG „Vogelschutzgebiet Hullen“
• NSG „Ostemündung“

NORDRHEIN-WESTFALEN

Wahner Heide (circa 2.200 ha)

Die im Ballungsraum Köln-Bonn gelegene Wahner Heide zeichnet sich durch großflächige, zentrale Offenlandbereiche mit Heiden, Sandtrocken¬rasen und Mooren einschließlich kleinerer Stillgewässer aus. Diese Offenbereiche im Zentrum der DBU Naturerbe-Fläche werden durch Birken-Eichenwälder und Eichen-Buchenwälder bzw. im Übergang zum Bergischen Land durch Buchenwälder flankiert. Im Südosten schließen Teile der Aggeraue mit Altwässern, Erlen-Eschen- und Weidenwäldern, Eichen-Eschen-Ulmenwäldern und Flachlandmähwiesen an. Die außergewöhnlich hohe Standortvielfalt der Wahner Heide spiegelt sich in der Vielzahl der vorkommenden Biotop- und Lebensraumtypen mit einem sehr hohen Artenreichtum wider. Hervorzuheben ist das nahezu komplette Artenspektrum offener bis halboffener Heidelandschaften und die besondere Bedeutung der struktur- und altholzreichen z. T. lichten Wälder für die Vogelwelt. In der Wahner Heide gibt es 16 FFH-Lebensraumtypen und über 100 Rote-Liste-Arten, z. B. den Mittelspecht, der in den lichten Eichenwäldern der Wahner Heide gesicherte Brutvorkommen hat.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, Wendehals, Flussregenpfeifer, Raubwürger; Insekten: Feldgrille; Pflanzen: Weiße Waldhyazynthe, Geflecktes Knabenkraut, Englischer Ginster, Arnika, Färber-Scharte, Astlose Graslilie und Wiesen-Silge, Gagelstrauch
• Wald: Vögel: Mittelspecht, Schwarzspecht, Grauspecht, Wespenbussard, Pirol
• Feuchtbiotope: Vögel: Eisvogel, Zwergtaucher, Wasserralle; Amphibien: Kammmolch; Pflanzen: Sonnentau, Moor-Bärlapp, Weißes und Braunes Schnabelried, Moorlilie, Sumpf-Stendelwurz

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Wahner Heide“ (DE 5108-301)
• SPA „Wahner Heide“ (DE 5108-401)
• NSG „Wahner Heide“

RHEINLAND-PFALZ

Ebenberg (circa 270 ha)

Die DBU Naturerbe-Fläche Ebenberg ist überwiegend durch Offenlandstandorte mit Trockenrasen (mit Orchideenreichtum) und Flachland-Mähwiesen auf Löss gekennzeichnet, während die Waldbereiche mit ca. 32 ha an standortheimischen Gehölzbiotopen nur kleinere Flächen einnehmen. Besonders das Offenland bietet seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, so z. B. der Gottesanbeterin, der Spanischen Flagge und dem Amethyst-Sommerwurz.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Neuntöter; Reptilien: Mauereidechse; Insekten: Gottesanbeterin, westliche Beißschrecke, Wolfsmilchschwärmer, Deutscher Sandlaufkäfer; Pflanzen: Amethyst-Sommerwurz (bundesweit und landesweit selten), Feld-Manstreu, Weiße Brunelle, wollige Kratzdistel, Salz-Hasenohr
• Wald: Vögel: Pirol, Eichelhäher, Säugetiere: Großer Abendsegler, Waldspitzmaus, Dachs

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Standortübungsplatz Landau“ (DE 6814-301)
• NSG „Ebenberg“

SACHSEN

Authausener Wald (circa 2.840 ha)

Die DBU Naturerbe-Fläche Authauser Wald ist durch ein ausgedehntes, störungsarmes Waldgebiet mit diversen Moortypen, Nass- und Feuchtwiesen und naturnahen Gewässern gekennzeichnet. Besonders hervorzuheben ist die enge Verzahnung dieser Standorte, die dem hierfür typischen Arteninventar wie z. B. Fischadler, Fischotter und Kammmolch einen Lebensraum bieten.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Heidelerche; Reptilien: Kreuzotter
• Wald: Vögel: Fischadler, Seeadler, Kranich
• Feuchtbiotop: Säugetiere: Biber, Fischotter; Amphibien: Rotbauchunke, Moorfrosch; Insekten: Bach- und Moorlibellen; Pflanzen: Torfmoose, Sonnentauarten

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Buchenwälder bei Kossa“
• FFH-Gebiet „Dommitzscher Grenzbachgebiet“
• FFH-Gebiet „Presseler Heidewald und Moorgebiet“
• SPA „Dübener Heide“
• NSG „Presseler Heidewald- und Moorgebiet“
• LSG „Dübener Heide“
• Naturpark „Dübener Heide“

Daubaner Wald (circa 3.270 ha)

Der ehemalige Truppenübungsplatz Dauban zeichnet sich durch ausgedehnte Kiefernbestände, eine hohe Zahl an Klein- und Kleinstgewässern sowie weitere Feuchtbiotope aus, die aufgrund der militärischen Nutzung in enger Verzahnung mit anderen Biotoptypen wie Sandrasen oder Heideflächen auftreten. Aufgrund des großen Strukturreichtums dient dieses Gebiet zahlreichen gefährdeten Arten wie z. B. Fischotter, Rotbauchunke und Seeadler als Lebensraum.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Pflanzen: Silbergras, Heidekraut
• Wald: Säugetiere: Wolf, Seeadler
• Feuchtbiotop: Säugetiere: Fischotter; Fische: Steinbeißer, Schlammpeitzger; Amphibien: Rotbauchunke, Kammmolch; Insekten: Große Moosjungfer, Grüne Keiljungfer; Pflanzen: Dachziegelige Siegwurz

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ (DE 4552-302)
• SPA „Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ (DE 4552-451)
• Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“
• NSG „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“
• LSG „Talsperre Quitzdorf und Kollmer Höhen“

SACHSEN-ANHALT

Biederitzer Busch (circa 125 ha)

Das Gebiet ist durch einen eingedeichten und aufgrund minimaler forstlicher Nutzung natur¬nahen Auenwald gekennzeichnet, der durch schwankende auentypische Grundwasser¬stände beeinflusst wird. Fast 80 % der Gesamtfläche werden von den hartholzauentypischen Hauptbaumarten mit beträchtlichen Anteilen von Alt- und Totholz sowie dem entsprechenden Arteninventar dominiert. Eine innerhalb des Waldes gelegene vier ha große ehemalige, arten¬arme Weidefläche sowie Flutrinnen, einige Bombentrichter und zwei wassergefüllte Boden¬abbaustellen mit insgesamt ca. 1,5 ha Wasserfläche tragen zum Struktur- und Artenreichtum des Gebietes bei.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Wald: Vögel: Schwarzspecht, Mittelspecht; Insekten: Eremit
• Feuchtbiotop: Vögel: Eisvogel; Säugetiere: Biber; Amphibien: Rotbauchunke, Moorfrosch
Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg“ (DE 3936-301)
• Biosphärenreservat „Mittelelbe“

Goitzsche (circa 1.000 ha)

Die DBU Naturerbe-Fläche in der Bergbaufolgelandschaft Goitzsche ist überwiegend geprägt durch sehr nährstoff¬arme, ungestörte Standorte und ein reiches Mosaik aus Gewässern, Feuchtgebieten, unsanierten und sanierten Kippen, Böschungen und Halden. Hier finden sich Arten und Lebens¬räume, die aus der konventionell land- und forstwirtschaftlich genutzten Landschaft weitge¬hend verschwunden sind.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Insekten: Große Heidelibelle; Blauflügelige Ödlandschrecke und Sandschrecke, Sandlaufkäfer
• Feuchtbiotop: Vögel: Sand-Regenpfeifer; Amphibien: Wechselkröte; Insekten: Gemeine Sumpfschrecke

Schutzgebiete
• Keine

Ringfurther Elbauen (circa 1.300 ha)

Das Gebiet ist großflächig durch artenarmes Grünland mit Dominanzbeständen des Wie¬senfuchsschwanzes (Alopecurus pratensis) oder durch naturferne Grasfluren charakte¬risiert. Naturschutzfachlich bedeutsam ist eine größere Anzahl auentypischer Lebensräume wie Altarme, Auwälder und Wälder mit den entsprechenden auentypischen Tier- und Pflan¬zenarten.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Kiebitz, Schafstelze
• Wald: Vögel: Seeadler, Rot- und Schwarzmilan,
• Feuchtbiotop: Vögel: Großer Brachvogel; Amphibien: Rotbauchunke, Knoblauchkröte, Seefrosch; Pflanzen: Wasserfeder, Schwimmfarn, Pfirsichblättriges Veilchen

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Elbaue bei Bertingen“ (DE 3637-301)
• SPA-Gebiet „Elbaue Jerichow“ (DE 3437-401)
• Biosphärenreservat „Mittelelbe“
• LSG „Elbtalaue“

Glücksburger Heide (circa 2.600 ha)

Die natürliche Vegetation der Glücksburger Heide wird großflächig durch subkontinentale Kiefern-Eichenwälder bestimmt. Im Zentrum des Gebietes, aber auch in nördlich und südlich gelegenen Bereichen, wird das Gebiet großflächig durch Offenlandbiotope mit Zwergstrauch¬heiden und Sandtrockenrasen geprägt. Diese sind seit dem Wegfall der militärischen Nut¬zung in besonderem Maße durch die natürliche Sukzession gefährdet: In ehemals offenen Bereichen finden sich heute birkendominierte Vorwaldstadien. Im Westen der DBU Naturerbe-Fläche liegen wichtige Feuchtbiotope in den „Marcolinischen Wiesen".

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Wiedehopf, Ziegenmelker, Neuntöter, Ortolan; Reptilien: Schlingnatter, Zauneidechse
• Wald: Vögel: Wespenbussard, Rotmilan, Schwarzspecht; Säugetiere: Mopsfledermaus
• Feuchtbiotop: Reptilien: Schlingnatter; Amphibien: Kammmolch, Große Moosjungfer

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Glücksburger Heide“ (DE 4143-401)
• SPA „Glücksburger Heide“ (DE 4143-401) (flächenidentisch)
• NSG „Glücksburger Heide“

Kellerberge (circa 340 ha)

Für den Naturschutz wertgebend sind in diesem Gebiet die Sandmagerrasen und Heiden mit ihrem typischen floristischen und faunistischen Arteninventar. In angrenzenden Waldgebie¬ten dominieren strukturarme Kiefernbestände.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Neuntöter, Heidelerche; Insekten: Blauflüglige Ödlandschrecke; Pflanzen: Sandstrohblume

Schutzgebiete
• Keine

Kühnauer Heide (circa 950 ha)

Das Gebiet ist durch ein auentypisches Standortmosaik aus Flutrinnen, Senken, flachen Höhenrücken und Binnendünen charakterisiert, das in großen Teilen bereits durch sehr naturnahe Vegetationsverhältnisse gekennzeichnet ist. Der Norden wird von Laubholz¬beständen dominiert, die neben Vorwäldern aus Birken, Aspen, einigen Kiefernforsten auch aus größeren, jungen bis mittelalten Eichenbeständen mit vereinzelten Alteichen bestehen. Die Besiedelung ehemals offener Flächen wird dort häufig durch eine dichte Grasnarbe ver¬zögert. Im östlichen Gebietsteil sind auf noch weitgehend gehölzarmen Binnendünen Silber¬grasfluren vorhanden. Im Süd- und Westteil befinden sich größere Kiefernforste.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Ziegenmelker, Heidelerche, Neuntöter; Pflanzen: Silbergras
• Wald: Vögel: Rotmilan, Schwarzmilan, Mittelspecht, Schwarzspecht; Säugetiere: Mopsfledermaus

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Kühnauer Heide und Elbaue zwischen Aken und Dessau“
(DE 4139-301)
• SPA „Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst“ (DE 4139-401)
• Biosphärenreservat „Mittelelbe“

Hohe Schrecke (circa 260 ha)

Bei der DBU Naturerbe-Fläche Hohe Schrecke handelt es sich um ein sehr naturnahes Buchenwaldgebiet auf lössüberlagertem Buntsandstein. Die Wälder sind altholz- und strukturreich und weisen eine sehr vitale Buchen-Naturverjüngung auf. In Teilbereichen (ehemaliges Lossaer Kirchholz) existieren alte Traubeneichenbestände, in denen mittlerweile reichlich Buchennaturverjün¬gung aufkommt. Die Offenflächen des ehemaligen Übungsplatzes (ca. 32 ha) werden von artenarmen, z. T. naturfernen Grasfluren geprägt, wobei sich teilweise bereits Vorwälder aus Birke, Aspe, Salweide und Eiche etabliert haben.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Neuntöter
• Wald: Vögel: Hohltaube, Mittelspecht, Schwarzspecht, Rotmilan, Grauspecht

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Ostrand der Hohen Schrecke“ (DE 4734-303)
• Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland“

Oranienbaumer Heide (circa 2.100 ha)

Das Gebiet ist durch die ehemalige Nutzung als Truppenübungsplatz geprägt, so dass in den Offenlandbereichen Trockenrasen, Heiden mit Heidekraut und Besenginster, Sand-Reitgras¬fluren, aber auch Pionierwälder sowie Brandflächen auftreten. Auf relativ ausgedehnten Flächen finden sich naturnahe Laubmischwälder, und in den Randzonen stocken Kiefern¬forste, Kiefern-Birken-Mischbestände sowie Birkenwälder. Bemerkenswert ist auch die Nie¬derung des Mühlbaches mit seinen Feuchtheiden.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Neuntöter, Raubwürger, Wiedehopf, Heidelerche, Sperbergrasmücke, Ziegenmelker; Pflanzen: Heidekraut, Silbergras, Heidelbeere, Blauschillergras
• Feuchtbiotop: Säugetiere: Biber

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Mittlere Oranienbaumer Heide“ (DE 4240-301)
• SPA „Mittlere Oranienbaumer Heide“ (DE 4240-301) (flächenidentisch)
• Biosphärenreservat „Mittelelbe“
• NSG „Mittlere Oranienbaumer Heide“
• LSG „Oranienbaumer Heide“

Roßlauer Elbauen (circa 50 ha)

Das DBU Naturerbe-Gebiet liegt innerhalb der überwiegend naturnahen Elbauen mit feuchten Wäldern, Hochstauden- und Uferfluren sowie artenreichen Grünlandbeständen. Nördlich der Elbe findet man wertvolle Hartholzauen, magere Flachlandmähwiesen und Brenndoldenwiesen, Seggenriede, Röhrichte und wertvolle Arten wechselfeuchter Pionierstandorte sowie verschiedener Limikolenarten vor. Südlich der Elbe liegen zudem wertvolle Wildobstbestände, Kleingewässer und Hochstaudenfluren mit stark gefährdeten Pflanzenarten.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Wald: Vögel: Fischadler, Seeadler
• Feuchtbiotop: Kiebitz; Pflanzen: Banater Segge

Schutzgebiete
• Biosphärenreservat „Mittelelbe“.

THÜRINGEN

Westliche Hainleite (circa 1.180 ha)

Auf ca. 80 % der Fläche ist das DBU Naturerbe-Gebiet durch naturnahe Buchenwälder mit vereinzelt einge¬streuten Kalkfelsen und Kalkschutthalden geprägt. Diese werden durch seltene natürliche sowie durch Nutzung entstandene Laubwaldtypen (z. B. Niederwald) begleitet. Die Offen¬landbereiche, die im Gebiet nur eine untergeordnete Rolle einnehmen, sind überwiegend durch Kalktrockenrasen mit einer artenreichen Schmetterlingsfauna und durch z. T. bemer¬kenswerte Orchideenbestände geprägt.
Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Raubwürger, Schwarzkehlchen, Wendehals; Insekten: Wundkleebläuling, Quendelbläuling
• Wald: Vögel: Mittelspecht; Säugetiere: Wildkatze, Mopsfledermaus; Insekten: Schluchtwald-Laufkäfer
• Feuchtbiotop: Geburtshelferkröte, Wechselkröte

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Westliche Hainleite-Wöbelsburg“ (DE 4530-301)
• SPA „Westliche Hainleite-Wöbelsburg“ (DE 4530-301)
• NSG „Wöbelsburg“
• NSG „Westliche Hainleite“
• LSG „Dün-Helbetal“

Himmelsgrund (circa 860 ha)

Das Gebiet ist überwiegend durch Kiefern- und Fichtenbestände geprägt und weist ver¬gleichsweise wenige Laubwaldanteile auf. In den wenigen Offenlandflächen dominieren trockene Heiden und feuchte Hochstaudenfluren mit dem entsprechenden Arteninventar.

Beispiele für auf der DBU Naturerbe-Fläche bzw. in angrenzenden Gebieten vorkommende Arten:
• Offenland: Vögel: Heidelerche; Säugetiere: Mausohr; Reptilien: Zauneidechse, Kreuzotter; Insekten: Laufkäfer Carabus nitens (einziges Thüringer Vorkommen der bundesweit vom Aussterben bedrohten Art)
• Wald: Vögel: Grauspecht, Schwarzspecht; Säugetiere: Bechsteinfledermaus; Insekten: Eremit
• Feuchtbiotop: Vögel: Bekassine; Amphibien: Kammmolch, Moorfrosch, Kreuzkröte; Insekten: Sumpfschrecke; Pflanzen: Torfmoose, Sonnentauarten, Wollgräser

Schutzgebiete
• FFH-Gebiet „Am Schwertstein-Himmelsgrund“