Vom Umwelt-Botschafter zum Wett-König: DBU-Preisträger Winter als Sprachgenie

Pionier der umweltorientierten Unternehmensführung sagte bei „Wetten, dass...?“ fehlerfrei Zungenbrecher auf – 1995 durch Stiftung geehrt
Karlsruhe/Osnabrück. Vom (Umwelt-)Botschafter zum (Wett-)König: Dr. Georg Winter (64, Hamburg) hat diesen Schritt gestern Abend vollzogen. Dem Unternehmer gelang es in Thomas Gottschalks Fernsehshow „Wetten, dass...?“, sieben von ihm verfasste Zungenbrecher in einer Minute fehlerfrei aufzusagen. So schnell und präzise, dass die Wiederholung nur in halbem Tempo laufen durfte, um das korrekte Rezitieren auch wirklich kontrollieren zu können. Dafür kürten die Fernsehzuschauer den Träger des Deutschen Umweltpreises 1995 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum Wett-König des Abends. DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers: „Eine tolle Leistung! Ich wette, dass es Thomas Gottschalk nicht gelingt, allein den Namen unserer Stiftung in zehn Sekunden siebenmal fehlerfrei über die Lippen zu bringen. Denn der ist für viele schon ein Zungenbrecher an sich.“

Seit seinem 20. Lebensjahr selbst Zungenbrecher geschrieben

Showmaster Thomas Gottschalk hatte der Jurist nach seiner erfolgreichen Wette erläutert, dass er als Kind gelispelt und darauf ab der sechsten Klasse Sprachunterreicht erhalten habe. Dabei habe er viele Zungenbrecher kennen gelernt und seit seinem 20. Lebensjahr selbst auch geschrieben. Beim Schnellsprechen sei seine Lebensgefährtin so beeindruckt gewesen, dass die Idee entstanden sei, sich für "Wetten, dass...?" zu melden.

Mit unermüdlichem Einsatz Position für Umwelt bezogen"

Mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU war Winter als „bundesweit und international anerkannter Pionier der umweltorientierten Unternehmensführung ausgezeichnet“ worden, der „mit unermüdlichem Einsatz und hoher persönlicher Integrität für die Umwelt Position bezogen hat“, wie Elpers an die damalige Würdigung erinnert. Gleichzeitig waren mit Winter der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewußtes Management (B.A.U.M.) und das International Network for Environmental Management (INEM) ausgezeichnet worden, deren geistiger Vater, Ideengeber und Initiator Winter war. In B.A.U.M. haben sich national, in INEM international vorwiegend mittelständische Unternehmen zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, sich national und international für die Verbreitung umweltorientierten Denkens und Handelns in der Wirtschaft einzusetzen. Elpers: "Hier wird nicht nur über Umweltschutz geredet, hier wird er auch praktiziert".

Deutscher Umweltpreis würdigt vorbildliche Leistungen im Umweltschutz

Mit dem mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis der DBU sollen Einsatz und Leistungen ausgezeichnet werden, die entscheidend und vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden. Die ausgezeichnete Leistung soll in erster Linie Vorbildfunktion für andere Personen, Unternehmen und Organisationen haben und dazu beitragen, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Vorsorge- und Umsetzungsstrategien zu entschärfen.

Preisträger 2006: Unternehmer Hans G. Huber und Ökosystemforscher Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze

Erst Mitte der vergangenen Woche waren von der größten Umweltstiftung der Welt die neuen Umweltpreisträger benannt worden. Der höchst dotierte Umweltpreis Europas geht 2006 an den bayerischen Unternehmer Hans G. Huber (64) und den Ökosystemforscher Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze (65) aus Jena. Huber erhält die Auszeichnung der DBU dafür, dass er mit großem Engagement gerade auch in Schwellen- und Entwicklungsländern anwendbare, qualitativ hochwertige und robuste Technologien zur Frischwasseraufbereitung und Abwasserbehandlung entwickelt und erfolgreich vertreibt. Als Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena erforscht Prof. Schulze Gründe der globalen Klimaerwärmung. Er startete das weltweit größte Projekt, um die Kohlenstoffbilanz in Europa näher zu berechnen. Der Preis wird am 29. Oktober in Dresden durch Bundespräsident Horst Köhler überreicht.

Seit 1991 6.400 innovative, umweltentlastende Modellprojekte gefördert

Die DBU mit Sitz in Osnabrück fördert als private Stiftung bürgerlichen Rechts innovative, umweltentlastende Modellprojekte in Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation und Naturschutz. Seit ihrer Gründung 1991 hat sie 6.400 solcher Projekte mit fast 1,2 Milliarden Euro gefördert. Das aktuelle Stiftungskapital liegt bei 1,68 Milliarden Euro.
Dr. Georg Winter wurde 1995 in München mit dem Deutschen Umweltpreis als „bundesweit und international anerkannter Pionier der umweltorientierten Unternehmensführung" ausgezeichnet.
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