Verkehrsbeeinträchtigungen durch Waldarbeiten

Verkehrssicherung entlang Straßen an DBU-Naturerbefläche Prora – viele Bäume betroffen

Prora. In den kommenden Wochen kann es für Autofahrer entlang der Landstraßen am Naturerbe Zentrum Rügen (L293), zwischen Prora und Binz und auf der Strecke nach Mukran (L 29) zu Beeinträchtigungen kommen. Die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, trägt die Verkehrssicherungspflicht für den angrenzenden Wald. „Ein Dienstleistungsunternehmen wird Bäume fällen müssen, die nach eingehender Prüfung den Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügen und eine Gefahr darstellen. Andere werden wir nur asten, da sie noch standsicher sind“, erläutert Revierleiter Frank Bölke vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz für die DBU-Tochter.

Wanderbaustelle führt zu halbseitigen Sperrungen - vier Arbeitstage mit schweren Maschinen

Insgesamt hat das beauftragte Dienstleistungsunternehmen „Holz Rücken & Einschlag“ vom 2. Februar bis zum 16. März Zeit, die Arbeiten an der DBU-Naturerbefläche Prora durchzuführen. Vier Arbeitstage mit schweren Maschinen kalkuliert der Betrieb aus Klein Bünzow – beginnen wollen die Waldarbeiter voraussichtlich direkt am Montag oder Dienstag. In Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde werden sie eine Wanderbaustelle einrichten, die zu halbseitigen Sperrungen führen wird. „Allerdings kann es auch zu kurzfristigen Vollsperrungen kommen“, erläutert Bölke.

Stufiger Waldrandaufbau bietet Lebensraum für Vögel, Kleintiere und Insekten

Die notwendige Verkehrssicherung an diesen Straßenabschnitten schafft Raum für wiederum wertvolle Natur. „Wir wollen hier die Voraussetzungen für einen durch Sträucher gewachsenen, stufigen Waldrandaufbau schaffen, der in Deutschland seltener geworden ist“, sagt Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Fachlicher Leiter und Prokurist der DBU-Tochter. Der Übergang von der Straße zu den Bäumen biete für viele Vogelarten, Kleintiere und Insekten einen neuen Lebensraum und sei ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt.

DBU-Tochter übernimmt 47 Flächen mit rund 60.000 Hektar vom Bund

Die gemeinnützige DBU-Tochter versteht sich als Treuhänderin für das Nationale Naturerbe. Die DBU-Naturerbefläche Prora mit rund 1.894 Hektar ist eine von 47 Flächen der Osnabrücker Gesellschaft. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar – größtenteils ehemalige Militärflächen – sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

Vom Aussichtsturm des Naturerbe Zentrums Rügen werden Besucher die Waldarbeiter beobachten können.
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Karte DBU-Naturerbefläche Prora
Die DBU Naturerbe GmbH übernimmt 47 Flächen mit rund 60.000 Hektar vom Bund.
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