Unternehmer, Verbandsvertreter, Multiplikatoren: „Pioniere des Umweltmanagements“ ausgezeichnet

Deutscher Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geht 1995 an Diplom-Kaufmann Klaus Günther und Dr. Georg Winter
Bonn. Der mit einer Million Mark höchstdotierte Umweltpreis Europas, der Deutsche Umweltpreis, ist zum drittenmal vergeben. Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) beschloß gestern unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer in Bonn, die Pioniere des Umweltmanagements Klaus Günther (Lengerich) und Dr. Georg Winter (Hamburg) auszuzeichnen. Gleichzeitig werden mit den Preisträgern der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewußtes Management (B.A.U.M.), das International Network for Environmental Management (INEM) und der Förderkreis Umwelt future gewürdigt. Dabei handelt es sich um Unternehmens-Netzwerke, in denen national und international für die Verbreitung umweltorientierten Denkens und Handelns in der Wirtschaft gesorgt wird und deren "geistige Väter" Winter und Günther sind. Der Preis wird am 15. Oktober in München durch Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel übergeben.

"Pioniere des Umweltmanagements schlechthin in Deutschland und der Welt"

Der Generalsekretär der größten Umweltstiftung Europas, Fritz Brickwedde, betonte heute vor Medienvertretern in Bonn, Dr. Georg Winter und Klaus Günther seien "Pioniere des Umweltmanagements schlechthin in Deutschland und der Welt, die durch ihre umfassende Tätigkeit im Bereich der umweltorientierten Unternehmensführung den Weg geebnet haben für eine Versöhnung zwischen Ökonomie und Ökologie: als selbständige Unternehmer, Verbandsvertreter, Multiplikatoren". Schon früh hätten sie den Umweltschutz in ihre Unternehmensziele aufgenommen und umweltorientierte Unternehmensführung auf alle Ebenen ihrer Unternehmen ausgedehnt. Darüber hinaus hätten sie sich als "Ideengeber und Initiatoren national und international vorbildlich für die Verbreitung umweltorientierten Denkens und vor allem Handelns in der Wirtschaft eingesetzt".

International unterschiedlichen Kenntnisstand im Umweltmanagement auf ein einheitliches Niveau bringen

Untrennbar verknüpft sei die Person Dr. Winter mit den Unternehmensverbänden B.A.U.M. und INEM. Mit gleichgesinnten Persönlichkeiten der Wirtschaft habe er 1985 B.A.U.M. gegründet. Die Vereinigung, "die das Umweltbewußtsein und den Umweltschutz in der deutschen Industrie maßgeblich gefördert hat", so Brickwedde, umfasse heute 450 umweltorientierte Unternehmen. INEM wolle den international unterschiedlichen Kenntnisstand im Bereich des Umweltmanagements auf ein einheitliches Niveau bringen und die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Unternehmen, aber auch zwischen Unternehmen, Nicht-Regierungs-Organisationen und Regierungen intensivieren und umfasse heute 28 nationale Unternehmens-Landesverbände mit 5.000 Unternehmen in fünf Kontinenten.

Umweltprobleme rechtzeitig erkennen und Problemlösungen entwickeln

Klaus Günther habe seit 1984 verschiedene Pilotprojekte zur Entwicklung von Instrumenten des Umweltmanagements initiiert. Sein Ziel sei es gewesen, durch geeignete Methoden Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Strategien zur Problemlösung zu entwickeln. In der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer für umweltorientierte Unternehmensführung (ASU) habe sich Günther seit 1983 engagiert. Mit sechs weiteren umweltorientierten Unternehmen habe er 1986 den Förderkreis Umwelt future gegründet, dessen Anliegen es sei, über eine Selbstverpflichtung Umweltschutz in die Unternehmenspraxis umzusetzen. Heute seien rund 200 vorwiegend mittelständische Unternehmen Mitglied in diesem Förderkreis.