Umweltbildung im Spannungsfeld von Kunst und Natur

Eröffnungswoche der „Skulpturenlandschaft“ in Osnabrück startet Freitag
Osnabrück. Im Westen was Neues: vom Westerberg über das Heger Holz bis hin zum Rubbenbruchsee zieht sich ab Mitte Juni bis zum 31. Oktober die „Skulpturenlandschaft 2007“, ein Projekt mit 21 ortsbezogenen Arbeiten von internationalen und regionalen Künstlern, die sich mit den besonderen Eigenschaften des Natur- und des Stadtraumes auseinandersetzen. Die Skulpturenlandschaft – in diesem Jahr unter dem Thema „unsichtbares Werk – sichtbares Werk“ – ist ein Projekt von TOP.OS, einer Vereinigung Osnabrücker Künstler. Gefördert wird es durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU beginnt am Freitag die Eröffnungswoche des Kunst- und Umweltbildungsprojekts. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde betonte im Vorfeld: „Die Künstler ermöglichen es den Betrachtern, Natur anders als gewohnt zu erleben und auf eine andere Art zu erkennen, dass es notwendig ist, sie zu schützen.“ Besonders wichtig sei dafür auch das umfassende umweltpädagogische Begleitprogramm, mit dem vor allem Schüler erreicht werden sollten.

Zusammenarbeit mit Bildungsanbietern

Dafür arbeiteten die Projektinitiatoren nicht nur mit Schulen, sondern mit verschiedenen Bildungsanbietern auf regionaler Ebene zusammen. Dabei handelt es sich beispielsweise um das Museum Natur und Umwelt, die Kunsthalle Dominikanerkirche, den Lernstandort Nackte Mühle, das Museum Industriekultur sowie die Lokale Agenda 21 Umweltbildung.

Flatau: Natur und Kunst über das Kriterium "Schönheit" verbunden

Michael Flatau, Vorsitzender von TOP.OS, erklärte den unkonventionellen Zugang der Künstler zum Thema Umwelt: „Aufgrund der globalen Rahmenbedingungen muss die Handlungsmaxime für den Umwelt- und Naturschutz lauten: jetzt handeln, lokal handeln,
handeln, auch wenn die Wirkung nicht direkt spürbar ist und sich die Zusammenhänge nur schwer oder gar nicht erschließen lassen.“ In der Umweltbildung habe sich eine Entwicklung hin zu einem breitgefächerten Ansatz der Bildung für nachhaltige Entwicklung gezeigt. Dass Natur und Kunst untrennbar – auch über das Kriterium „Schönheit“ – verbunden seien, zeigten 21 Kunstwerke "teils mit poetischem und vor allem ästhetischen Anklang, teils mit fast ruppiger Rohheit oder einer nahezu nicht wahrnehmbaren Intervention im Naturraum".

Große Unterstützung in der Region

„Neben der DBU unterstützt auch die Stadt Osnabrück die Skulpturenlandschaft,“ so DBU-Expertin Verena Exner. „Das Projekt konnte jedoch nur deshalb zustande kommen, weil neben der Stadt auch die Heger Laischaft und der Besitzer des Hofes Münsterjohann ihre Grundstücke für die Kunstwerke und die Durchführung der Umweltbildungsarbeit zur Verfügung gestellt haben.“ Außerdem gebe es große – auch finanzielle – Unterstützung durch die örtliche Wirtschaft.

Höhepunkte der Eröffnungswoche

Die Eröffnung – Freitag um 11 Uhr im ZUK – wird begleitet von einer Kunstperformance unter dem Titel „gerade“. Jakob Bartnik und Björn Schoepke werden sich dabei mit dem Thema der Skulpturenlandschaft „unsichtbares Werk – sichtbares Werk“ auseinandersetzen. Nachmittags startet am Hof Münsterjohann am Rubbenbruchsee eine Führung zu den Kunstwerken. Für Kinder wird ein Märchenzelt eröffnet. Samstag gibt es ab 16 Uhr auf dem Hof Münsterjohann Führungen, das Märchenzelt, Entdeckungsrallyes für Kinder sowie eine Performance des Künstlers Jakob Bartnik. Ab 20 Uhr wird zu einer Gesprächsrunde im Märchenzelt in der Nähe des Hofes eingeladen. Mittwoch, 27. Juni, geht es um 16 Uhr mit der Führung „Im Wald - Sichtbare und unsichtbare Werke“ weiter. Um 20 Uhr ist ein großes Künstlertreffen mit den Tunis-Ausstellern "EinAnder" sowie Skulpturenlandschaft-Teilnehmern. Am Donnerstag, 28. Juni, ist um 19.30 Uhr im Seminarraum des Hofes Münsterjohann Dr. Hildegart Kurt (Institut für Kunst, Kultur und Nachhaltigkeit, Berlin) eingeladen, die zum Thema "Das Ziel der Evolution ist Schönheit - Nachhaltigkeit und Kunst im Jahrhundert der Natur" vortragen und diskutieren möchte. Weitere Informationen zu Veranstaltungen und Führungen unter www.skulpturenlandschaft.com.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 24233):
Beate Lechler, TOP.OS - Verein für neue Kunst e.V. Osnabrück, Lotter Kirchweg 88, 49078 Osnabrück, Telefon: 0541 5604212

Teilen sich den durchschnittlichen Platz für einen Deutschen (v.l.): DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde mit Verena Exner (DBU) sowie den TOP.OS-Künstlern Michael Flatau, Eva Preckwinkel, Robert Stieve, Beate Lechler und Frank Gillich vor einem der Kunstwerke.
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