Umwelt-Hütten locken Bergfreunde: Modell-Projekte machen Schule

Fachseminar am 3./4. März in Bayern zeigt Wege umweltgerechter Ver- und Entsorgungskonzepte auf
Benediktbeuern. Mit einem Strategiekonzept will der Deutsche Alpenverein (DAV) ab 2006 seine 332 Berghütten nach und nach sanieren. Dass dabei auch der Umweltschutz zum Gipfelstürmer wird, dazu möchte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) einen Beitrag leisten. "Umweltgerechte Konzepte für Berg- und Schutzhütten. Innovative Projekte im Alpenraum" ist der Titel eines internationalen Fachseminars am 3. und 4. März im Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern, bei dem einem breiten Kreis interessierter Bergfreunde besonders pfiffige Ver- und Entsorgungskonzepte für Wasser, Strom und Abwasser präsentiert werden, um sie zum Nachahmen zu ermuntern. Drei Millionen Euro investiert die DBU in diesen Förderschwerpunkt, dessen erste Ergebnisse jetzt erstmals vorgestellt werden. Prominenter Referent unter anderen: "Fernseh-Wetterfrosch" Jörg Kachelmann.

Strategiekonzept soll Hüttennetz nachhaltig sichern

Der DAV - mit den NaturFreunden Deutschlands Kooperationspartner dieses Fachseminars der DBU - hatte in seiner Hauptversammlung in Berchtesgaden im Herbst beschlossen, als Anschubfinanzierung 240.000 Euro für ein "Strategiekonzept zur nachhaltigen Sicherung des Hüttennetzes" zur Verfügung zu stellen. Habe sich doch gezeigt, dass der DAV mit den anstehenden Sanierungen seiner zum Teil über 100 Jahre alten Gebäude personell und finanziell an die Grenzen des Leistbaren stoße. Einzelheiten dazu wird im Rahmen der Tagung DAV-Präsident Prof. Dr. Heinz Röhle vorstellen. "Dabei die umweltgerechte Ver- und Entsorgung der Hütten gleich einzubeziehen, ist der einzig vernünftige Weg," betont DBU-Experte Dr. Wulf Grimm.

DBU: 23 verschiedene Modellprojekte gefördert

Konkret und finanziell habe die DBU kräftig angepackt und bisher insgesamt 13 Planungsphasen und 23 verschiedene Hütten gefördert. Die Ergebnisse erster Modellprojekte werden jetzt vorgestellt: Mit dem Kärlingerhaus, der Wimbachgrieshütte, dem Ingolstädter Haus, dem Friesenberghaus, der Mindelheimer und Rüsselsheimer Hütte sowie der Hütte auf dem Hochjochhospiz seien im Berchtesgadener Land und Steinernen Meer, in den Ötztaler, Zillertaler und Allgäuer Alpen Zeichen gesetzt worden. Deren Hüttenreferenten werden im Rahmen der Tagung die technischen Innovationen ihrer Häuser präsentieren.

Experten referieren über Wetter und Klimawandel

Im Themenblock "Wetterlagen in den Alpen" wird Jörg Kachelmann (meteomedia AG) über "Wetterlagen in den Alpen - Sicherheitsrelevante Aspekte für Bergwanderer und Hüttenwirte" referieren. Zum "Klimawandel im Alpenraum" wird Wolfgang Zängl (Ökologische Forschung München) über den "Einfluss des Klimawandels auf den Alpenraum - Das Abschmelzen der Gletscher, Gletscher im Treibhaus" vortragen. Weitere Details zum Programm unter http://www.dbu.de/calender/termin349.html.

Hinweis an die Redaktionen: Zu der Fachtagung sind Sie herzlich eingeladen!
DBU-gefördertes Modell Mindelheimer Hütte: In die Hauswand integrierte Photovoltaikpaneele sind im Winter wesentlich geringeren Belastungen durch Eis und Schnee ausgesetzt.
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