„Umwelt baut Brücken“ zur Freundschaft der Jugend in Europa

Schüler aus sechs Ländern als Umweltjournalisten aktiv - Bundespräsident Horst Köhler eröffnet DBU-Projekt
Berlin. Sie werden sich gegenseitig besuchen, Umweltprojekte recherchieren und darüber in ihrer Muttersprache Artikel verfassen: 68 Schulen mit über 5.000 Schülern sowie 20 Partnerzeitungen aus sechs Ländern mit einer Gesamtauflage von rund 2,8 Millionen Exemplaren nehmen mehr als drei Jahre lang an dem Projekt "Umwelt baut Brücken - Jugendliche im Europäischen Dialog" teil. Ein Brücken-schlag, der Unterstützung findet: Umweltschutz sei für ihn ein wichtiges Zukunftsthema. Er sei unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung, betonte Bundespräsident Horst Köhler heute beim Projektauftakt in Berlin. Deshalb sei es gut, wenn gerade junge Menschen sich mit Fragen des Umweltschutzes beschäftigten und das nicht nur im Unterricht, sondern durch aktive Recherchen vor Ort. Gemeinsam mit dem Präsident der Republik Polen, Aleksander Kwaśniewski, dem slowenischen Staatspräsidenten Janez Drnovšek und dem Staatspräsident aus Ungarn, László Sólyom, hat Köhler die Schirmherrschaft übernommen.

Schüler veröffentlichen Artikel in beiden Partnerländern

Wie "richtige Journalisten" werden sich die Jugendlichen ab der neunten Klasse aus 34 Schulen in Deutschland mit jeweils einer Partnergruppe aus Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien oder Ungarn auf die Suche nach interessanten Umweltaspekten machen. Vorbeugender Umwelt- und Klimaschutz, Naturschutz, Abwasserbehandlung sowie Abfallwirtschaft stehen beim Förderprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Kooperation mit dem Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (IZOP) und dem Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU im Mittelpunkt. Welche aktuellen Natur- und Umweltprobleme gibt es in den beteiligten Ländern? Und wie sehen Lösungen aus? Auf diese und andere Fragen werden die Schüler aus drei aufeinander folgenden Jahrgängen Antworten zu Papier bringen. Die Artikel werden dann auch in den jeweiligen Partnerzeitungen veröffentlicht. Bei einem Besuch erscheinen also parallel in einem deutschen sowie in einem Medium des Partnerlandes Schülerartikel. Der Bundespräsident findet es wichtig, dass Jugendliche Zeitung lesen und lernen, wie Zeitung gemacht wird. Demokratie lebe von Menschen, die sich eine eigene Meinung bilden, erläuterte Köhler beim Projektauftakt. Das könne aber nur, wer sich informiere und Informationen auch kritisch bewerte.

Für die besten Artikel gibt es Preise

Neben den gegenseitigen Besuchen innerhalb eines Schuljahres wird es auch jeweils Auftakt- und Abschlussveranstaltungen geben. Zu gewinnen gibt es dabei auch etwas: Preise bekommen die Projektklassen für die besten Artikel. Im Internationalen Begegnungszentrum IBZ des Klosters St. Marienthal in Ostritz haben die Projektgruppen zusätzlich die Gelegenheit, die Projektthemen und ihre Kontakte im Rahmen von Begegnungswochen zu vertiefen.

DBU förderte in Osteuropa rund 200 Projekte mit 25 Millionen Euro

Die Idee für "Umwelt baut Brücken" ist bereits durch die erfolgreiche Vorstudie "Ost-West-Europäischer Umweltdialog" aus dem Jahr 2004 mit den Ländern Deutschland, Slowenien, Ungarn und der Slowakei erprobt. "Bislang hat die DBU in den beteiligten mittel- und osteuropäischen Ländern insgesamt rund 200 Projekte mit einer Fördersumme von rund 25 Millionen Euro gefördert", erläuterte DBU-Kuratoriumsvorsitzende Hubert Weinzierl. Darüber hinaus unterstütze die weltweit größte Umweltstiftung die Ausbildung von Wissenschaftlern in Polen, Tschechien und neuerdings Ungarn über ein internationales Stipendienprogramm. "Sie sehen aus diesen knappen Angaben und Fakten bereits, welch wachsende Bedeutung die DBU der Förderarbeit auf europäischer Ebene beimisst", betonte Weinzierl vor den Schülern, Lehrern und Vertretern der Medienpartner. Auch von diesen Überlegungen habe sich die DBU leiten lassen, als sie für dieses Projekt über zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt habe.

Bundespräsident gibt das Startzeichen

Ein Klick - und die Aktion geht in die erste Runde: Nachdem Bundespräsident Horst Köhler im Nh Hotel Berlin-Mitte die Internetseite zum Projekt freigeschaltet hatte, konnten die Jugendlichen aus Westerstede, Münsterschwarzach, Györ (Ungarn) und Wroclaw (Polen) auch die Grußworte der Staatspräsidenten aus Slowenien und Ungarn lesen: "Mit Freude habe ich die Schirmherrschaft über das Projekt ‚Umwelt baut Brücken' übernommen. Ich bin von dem hohen Nutzen des Projektes überzeugt und wünsche den Schülern interessante Einblicke und Erfahrungen", erklärt Staatspräsident Janez Drnovšek unter www.umwelt-baut-bruecken.de. Auf der Internetseite finden die Projektbeteiligten alle wichtigen Informationen sowie pädagogisches Begleitmaterial. Auch der Staatspräsident aus Ungarn, László Sólyom, lobt dort die Idee: "Das Projekt trägt ohne Zweifel dazu bei, das Verständnis für Fragen des Umweltschutzes zu stärken. Es werden sich Jugendliche aus verschiedenen europäischen Staaten begegnen und so die ihnen bis dahin unbekannten Länder besser kennen lernen."

Projektstart: Bundespräsident Horst Köhler kam zum Start des DBU-Förderprojektes "Umwelt baut Brücken" nach Berlin, um gemeinsam mit den Schülern aus Westerstede, Münsterschwarzach, Györ (Ungarn) und Wroclaw (Polen), mit DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (8.v.l.), DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl (4.v.r.) und Peter Brand vom IZOP-Institut Aachen (6.v.r.) die Internetseite www.umwelt-baut-brücken.de freizuschalten.
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Schüler, Lehrer und Redakteure kamen am Donnerstag nach Berlin, um gemeinsam mit Bundespräsident Horst Köhler den Projektauftakt für "Umwelt baut Brücken - Jugendliche im Dialog" zu feiern.
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Feierlich wurde in Berlin auch der Abschluss des Vorgängerprojektes "100 Schulen im innerdeutschen Dialog" gewürdigt.
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