Ton Schulten: Leuchtende Landschaften – Tiefe Blicke in eine stille Welt

Werkschau des niederländischen Landschaftsmalers vom 19.10. bis 13.12. in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Osnabrück/Ootmarsum. Die Natur ist Inspirationsquelle für den 1938 im niederländischen Ootmarsum geborenen Künstler Ton Schulten. Wälder, Wiesen, Felder, Dörfer und Städte taucht er in expressive Farben und vielfältige Formen. Meist bilden Kulissen seiner Heimatregion Twente die Motive. Schultens farbintensive, mosaikhafte Landschaften sind persönliche Stimmungsbilder. „Sie zeigen den außergewöhnlichen Strukturreichtum gewachsener Kulturlandschaften und bringen eindrucksvoll die Naturverbundenheit des Künstlers zum Ausdruck“, so Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Wir freuen uns sehr, eine große Auswahl von Landschaftsbildern des international erfolgreichen zeitgenössischen Malers hier in Osnabrück zu präsentieren.“ Die Ausstellung umfasst 50 Werke und ist vom 19. Oktober bis 13. Dezember im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU zu sehen.

Lebensfreude und der eigene Optimismus beflügeln Schulten zu einem farbenfrohen Schaffen

„Meine Bilder sollen die Menschen anregen, positiv zu denken. Ich wünsche, dass sie sich von den Farben, die ich verwende, inspirieren lassen und neue Kraft schöpfen“, betont Schulten, den Lebensfreude und der eigene Optimismus zu einem farbenfrohen Schaffen beflügeln. Schultens harmonische Farbkompositionen zeigen oftmals Landschafts- und Städtekulissen seiner Heimat Twente, aber auch Eindrücke, die er auf Reisen unter anderem in der Toskana, in Westaustralien und in New York gesammelt hat. Dabei geht es Schulten nicht darum, das Gesehene wirklichkeitsgetreu abzubilden. Vielmehr versucht er, die verschiedenen Landschaften aus seiner Vorstellungskraft heraus zu malen. „Die Stimmung hole ich mir von draußen. Alles andere entsteht in meiner Fantasie“, erläutert er sein Vorgehen.

Landschaftsmosaike aus breiten vertikalen und horizontalen Bahnen

Auf seinen Streifzügen durch die Natur fertigt Schulten gelegentlich Bildskizzen an. Das Abenteuer des Malens beginnt für ihn jedoch immer erst im Atelier. Hier verbringt der Liebhaber klassischer Musik täglich viele Stunden, wobei er hauptsächlich nachts an seinen Bildern arbeitet. Aus breiten vertikalen und horizontalen Bahnen baut Schulten seine mystischen Landschaftsmosaike auf. Dafür trägt er bis zu zwanzig Farbschichten übereinander auf, beginnend bei den dunklen Farbtönen, die immer heller werden, „bis die Farben brennen“, so der Künstler. In rund 20 Jahren hat der heute 71-Jährige ein umfassendes Werk geschaffen. Zahlreiche Arbeiten aus seiner gesamten Schaffenszeit sind im 1997 gegründeten Ton Schulten Museum in Ootmarsum ausgestellt.

Kunstkalender erscheint in sechs verschiedenen Ausführungen in 68 Ländern

Großen Erfolg hat der Maler nicht nur im heimischen Ootmarsum, das sich insbesondere durch Schultens vielseitigen Aktivitäten zum beliebten Kunststädtchen entwickelt hat. So können zum Beispiel andere zeitgenössische Künstler ihre Arbeiten in seiner Galerie „Chez-Moi Ton Schulten“ präsentieren. Mit Ausstellungen in Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Australien, Israel und den USA erreicht Schulten auch weltweit ein interessiertes Publikum. Sein Kunstkalender erscheint mittlerweile in sechs verschiedenen Ausführungen in 68 Ländern.

Laufbahn als Maler erst mit 51 Jahren begonnen

Seine Laufbahn als Maler beginnt Schulten allerdings erst mit 51 Jahren. Aufgewachsen in einer katholischen Mittelstandfamilie mit fünf Geschwistern, studiert der gelernte Schaufensterdekorateur Grafikdesign an der Akademie für Kunst und Industrie in Enschede. 1962 schließt er das Abendstudium mit Auszeichnung ab. Es folgen fast 30 Jahre Tätigkeit in der Werbebranche, in denen Schulten Karriere macht – anfangs als Mitarbeiter, später als Geschäftsführer einer eigenen, erfolgreichen Werbeagentur. In seiner Freizeit malt und zeichnet er viel. 1989 beschließt Schulten, die Hektik des Berufsalltags endgültig hinter sich zu lassen, um sich ausschließlich seiner großen Leidenschaft, der Malerei, zu widmen. Seine erste Ausstellung zeigt er 1990 in der ersten Galerie seiner Frau Ank in Ootmarsum.

Künstlerischer Stil ändert sich nach einem schweren Autounfall

Während Schulten anfangs meist abstrakte, geometrische Farbkompositionen entwirft, ändert sich sein künstlerischer Stil nach einem schweren Autounfall, den er und seine Frau im Oktober 1991 nur knapp überleben. Schultens Bilder werden zunehmend gegenständlicher: Er entdeckt die ursprüngliche Twenter Landschaft für seine Motive und schafft großformatige Gemälde mit Wäldern, Heidelandschaften, Kornfeldern, imaginären Dörfern und Städten. Zwei seiner ersten Landschaftsarbeiten sind „Twente, das andere Holland“ (1992) und „Apfelbäume“ (1992). Letztere ist neben späteren Werken wie „Über dem Hügel“ (2007), „Felder mit Frühlingsblumen“ (2008) und „Manhattan begegnet Oranje“ (2009) in der Osnabrücker Präsentation in der DBU zu sehen.

Während der Laufzeit der Ausstellung DBU auch am Wochenende geöffnet

Während der Laufzeit der Ausstellung hat das ZUK der DBU auch am Wochenende geöffnet. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag von 13 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Die Arbeiten von Ton Schulten - hier das Werk Over de heuvel aus dem Jahr 2007 - sind vom 19. Oktober bis 13. Dezember in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück zu sehen.
© Ton Schulten

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