NRW-Umweltminister Remmel: „Sanierungstempo reicht nicht aus“

Würdigung des Einsatzes der Partner der DBU-Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“

Düsseldorf. „Die energetische Sanierung unserer Gebäude geht zu langsam voran. Mit der derzeitigen Sanierungsrate von einem Prozent werden wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen“, unterstrich Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel am Dienstag. Im Düsseldorfer Landtagsgebäude würdigte Remmel die Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Dazu hieß Remmel, Schirmherr der DBU-Initiative in Nordrhein-Westfalen, DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann und den Tischlermeister Klaus Kremer aus Düsseldorf, der stellvertretend für die mehr als 2.000 Kampagnen-Partner im Bundesland vor Ort war, willkommen und informierte sich über die aktuellen Aktivitäten der Kampagne.

Remmel: "Energiewende gelingt nur mit unseren Handwerkern"

„Die große Aufgabe Energiewende gelingt nur gemeinsam mit unseren Handwerkern. Sie sind diejenigen vor Ort, die Klimaschutz praktisch umsetzen“, so Remmel in Hinblick auf das Wärmedämmen von Häusern oder das Einstellen moderner Heizungsanlagen. Allein in Nordrhein-Westfalen seien noch rund 70 Prozent der Ein-und Zweifamilienhäuser sanierungsbedürftig.

Mit Energie-Check werden ratsuchende Hausbesitzer zu Sanierungen informiert

DBU-Generalsekretär Bottermann hob den engagierten Einsatz der Kampagnenmitglieder aus dem Handwerk hervor, die neben Energieberatern oder Architekten mit dem kostenfreien Energie-Check Hausbesitzer über die Chancen und Hintergründe einer energetischen Gebäudesanierung aufklärten. „Auf diesem Weg erreichen wir viele ratsuchende Bürger, die wegen einer regelrechten Informationsflut nicht genau wissen, wie sie eine Sanierung anpacken sollen.“

Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (2.v.l.) informierte sich als Landes-Schirmherr der DBU-Kampagne über Aktionen der Initiative. Dazu begrüßte er DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann (l.), Klaus Kremer, Tischlermeister und Kampagnenpartner (2.v.r.) sowie Andreas Skrypietz von "Haus sanieren - profitieren" (r.) im Landtagsgebäude in Düsseldorf.
© DBU/Thomas Götz

Bottermann: "Diskussion um Sanierungen wieder versachlichen"

Die Vorteile der Gebäudesanierung, aber im Einzelfall auch die möglichen Risiken durch nicht fachgerecht durchgeführte Arbeiten müssten zudem wieder auf eine sachliche Grundlage zurückgeholt werden: „Es nützt weder den Verbrauchern, noch kommen wir im Klimaschutz voran, wenn in der Öffentlichkeit unausgewogen diskutiert wird“, sagt Bottermann. „In zahlreichen Studien und Untersuchungen wird das größte Energieeinspar- und damit Klimaschutzpotenzial in Deutschland der Gebäudesanierung zugeschrieben. Denn noch immer wird mehr als ein Drittel der Endenergie für das Beheizen von Gebäuden, das Aufbereiten zu warmem Wasser sowie für Strom eingesetzt.“ Das Sanieren bestehender Häuser entlaste die Umwelt zusätzlich, da keine neuen Flächen zum Bebauen in Anspruch genommen werden müssten, erklärt Bottermann.

Tischlermeister Kremer seit 2008 Partner von "Haus sanieren - profitieren"

Tischlermeister Klaus Kremer, Chef von „Schmitz und Kremer“, ist seit dem Start von „Haus sanieren – profitieren“ 2008 in Nordrhein-Westfalen Partner der DBU-Initiative und bindet den kostenlosen Energie-Check in seine Arbeit ein. „Das ist ein gutes Instrument, um auf meinen Firmenservice, der über das Tischlern hinaus reicht, hinzuweisen“, sagt der Chef von 16 Mitarbeitern.

Kampagne gemeinsam mit dem Deutschen Handwerk ins Leben gerufen

Die DBU hatte 2007 in Kooperation mit dem Deutschen Handwerk die Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ ins Leben gerufen. Herzstück der Initiative ist ein kostenloser Energie-Check, den geschulte Partner bei Routinebesuchen in sanierungswürdigen Ein- und Zweifamilienhäusern durchführen. Im Anschluss wird den Eigentümern eine fundierte Energieberatung empfohlen. Im Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums „Vor-Ort-Beratung“ erstellt ein unabhängiger Energieberater nach einer solchen Analyse ein Sanierungskonzept mit weiteren Sanierungsschritten. Die Beratung wird mit bis zu 400 Euro gefördert und soll noch 2015 ausgebaut werden.

Nordrhein-Westfalen zählt zu "Energie-Checker-reichsten" Region

Ziel der bundesweiten Kampagne ist es, mehr Eigentümer zur energetischen Sanierung ihrer Immobilien zu motivieren. Schließlich sparten modernisierte Häuser Energie und trügen zum Klimaschutz bei. Nordrhein-Westfalen zählt zu den aktivsten Regionen der Kampagne: 2.721 Partner sind als „Energie-Checker“ darin geschult, die Erstkontrolle durchzuführen.

Kostenloser Energie-Check vor Ort: Im Kampagnennetzwerk befinden sich neben Handwerkern verschiedener Gewerke auch Tischler, wie Klaus Kremer, die bei Hausbesitzern den Erstcheck durchführen.
©