Neue Bundesstiftung für Naturschutz?

+++ 14 Uhr +++ Fachforum diskutiert “Perspektiven für das Nationale Naturerbe”

„Es wird eine dritte Übertragungswelle für weitere Flächen des Nationalen Naturerbes geben“, ist sich Christian Unselt sicher. Nach Meinung des Vorsitzenden der Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe sind dann allerdings neue Finanzierungsmodelle notwendig. „Der Bund müsste mitfinanzieren – vielleicht in Form einer ‚Bundesstiftung Nationales Naturerbe‘“, sagte er während eines Fachforums zur „Woche der Umwelt“ im Park von Schloss Bellevue. In den vergangenen sieben Jahren hat der Staat rund 100.000 Hektar - etwa so viel wie 100.000 Fussballfelder - wertvolle Liegenschaften an Länder, Stiftungen und Verbände in Deutschland übertragen und so langfristig für den Naturschutz gesichert. Weitere rund 25.000 Hektar sollen jetzt in einer zweiten Welle folgen. Der stellvertretende Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Prof. Dr. Werner Wahmhoff, betont: „Naturschutz ist ein Zuschussgeschäft. Die Kosten für unsere 33 Liegenschaften mit 46.000 Hektar können wir nicht durch Holzwirtschaft und andere Einnahmen decken.“ Bei einer möglichen dritten Tranche erreiche die DBU als größter Flächenbesitzer ihre Leistungsgrenze. Dr. Hans Jürgen Schäfer vom Bundesamt für Naturschutz stimmte zu, dass es bei einzelnen Flächen und Eigentümern langfristig zu Finanzierungsschwierigkeiten kommen könne. Für den Leiter Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Gunter Brinkmann, liegt eine Chance für Naturschutz in der Energiewende: So könnten Ausgleichsflächen für Windenergie oder Photovoltaik zur Verfügung gestellt und die Erlöse für Naturschutz eingesetzt werden.

chy

Bei der Auftaktveranstaltung zum "Tag des Nationalen Naturerbes" heute in der Wahner Heide wurde die einzigartige Bedeutung der Naturerbeflächen für den Naturschutz in Deutschland hervorgehoben. Hinweis an die Redaktion: Ein aktuelles Foto der Veranstaltung wird im Velauf des Tages zum Download bereitgestellt.
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