Natur hat einen neuen Namen: „Nationale Naturlandschaften“

Dachmarke für schönste Schutzgebiete Deutschlands heute vorgestellt - DBU fördert mit 400.000 Euro
Berlin. Natur erleben in Deutschland. Aber wo? Ab sofort ist das ganz einfach. Die geschützten und wertvollsten Landschaften Deutschlands gedeihen jetzt unter einem Dach. Damit die Bürger auf einen Blick wissen, wo sie zu finden sind, gibt es ein neues Markenzeichen: "Nationale Naturlandschaften". Dreifarbige Punkte weisen den Weg zu den Naturschätzen. Der bundesweite Start erfolgte heute im Berliner Bundespresseamt durch den Ministerpräsidenten Hessens, Roland Koch, den Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, und die Dachverbände EUROPARC Deutschland und Verband deutscher Naturparke (VDN).

Wertvollste deutsche Landschaften als Wirtschaftsfaktor

Für die Bundesländer sei es ein Wirtschaftsfaktor, wenn die wertvollsten deutschen Landschaften bekannter und leichter zu finden seien, sagte Roland Koch. Sie seien einzigartig, auch im internationalen Vergleich und müssten mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Matthias Platzeck erklärte, er freue sich, dass eine zentrale Anlaufstelle der deutschen Schutzgebiete für die Bürger geschaffen worden sei. Ein Drittel der Landesfläche Brandenburgs stehe heute unter Schutz. Die Großschutzgebiete seien ein wichtiges Instrument der Entwicklung in den strukturschwachen Regionen. Die neue Dachmarke mache es möglich, für die Naturschätze bundesweit zu werben.

"Jahr der Naturparke 2006": Bundespräsident als Schirmherr

In Deutschland gibt es 14 Nationalparks, 14 Biosphärenreservate und über 90 Naturparks, aber bisher kein gemeinsames Auftreten dieser Schutzgebiete. Jedem Bundesland und jedem Park ist die Öffentlichkeitsarbeit über sein Schutzgebiet allein überlassen. Künftig werden sie als "Nationale Naturlandschaften" gemeinsam werben und informieren. Das "Jahr der Naturparke 2006" mit Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherrn wird die erste Veranstaltungsreihe unter der Dachmarke sein.

DBU stellt allein 400.000 Euro zur Verfügung

Verantwortlich für die Umsetzung der Dachmarke sind EUROPARC Deutschland und der Verband Deutscher Naturparke (VDN). Die DBU mit 400.000 Euro sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) unterstützen die Bemühungen finanziell. Zusätzliche Mittel fließen über Pilotprojekte aus Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die übrigen Bundesländer beteiligen sich am Gemeinschaftsprojekt.

Jährlich rund 20 Millionen Besucher in deutschen Nationalparks

Schon jetzt zieht es jährlich rund 20 Millionen Besucher in die deutschen Nationalparks. Diesen Zuspruch möchte die Dachmarke noch erhöhen. Vor allem diejenigen, die bisher keine enge Beziehung zu den Schutzgebieten hatten, sollen für Natur- und Kulturlandschaften in Deutschland begeistert werden.

Weltbekannte Parks in Nordamerika als Vorbilder

Vorbilder sind die weltbekannten Parks in Nordamerika mit ihren Strukturen und Angeboten. "Unser Ziel ist es, dass unser nationales Naturerbe einen ähnlich hohen Stellenwert bekommt. Die deutschen Schutzgebiete stehen in ihrer Naturschönheit und Faszination ausländischen Beispielen in nichts nach," sagt Dr. Eberhard Henne, Vorsitzender von EUROPARC Deutschland. Die Dachmarke fördere das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schutzgebiete und ihre Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit, betonte VDN-Präsident Dr. Herbert Günther.

"Positive Effekte eines einheitlichen Auftretens"

"Die Kampagne ist ein innovativer Ansatz, die drei Schutzgebietskategorien 'Nationalpark', 'Biosphärenreservat' und ‚Naturpark' unter ein Dach zu stellen. Vorbilder in den USA und Großbritannien zeigen die positiven Effekte eines einheitlichen Auftretens der Schutzgebiete eindrucksvoll: Verbesserter Wiedererkennungswert, zunehmende Identifikation der Bevölkerung mit ihren Schutzgebieten sowie die Schaffung neuer Finanzierungsmöglichkeiten," erklärt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär.

Logo: dreifarbiger Punkt mit Schriftzug

In die Fotomotive der Kampagne ist jeweils ein Weg eingezeichnet. Er soll den Betrachter einladen, einen bestimmten Punkt in der Natur aufzusuchen. Das Logo besteht aus einem dreifarbigen Punkt mit dem Schriftzug "Nationale Naturlandschaften". Die verschiedenen Großschutzgebiete verwenden als Logo ihren eigenen Namen und einen eigenen dreifarbigen Punkt.

Homepage: www.nationale-naturlandschaften.de

Unter www.nationale-naturlandschaften.de findet man einen Überblick über die Parks in Deutschland, ihre unterschiedlichen Zielstellungen, Hinweise zu Veranstaltungen, Aktivitäten und Erholungsmöglichkeiten in den Regionen.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 21211): Dr. Christine Kolmar, EUROPARC Deutschland, Telefon: 030/28878820, Fax: 030/288788216, E-Mail: christine.kolmar@ europarc-deutschland.de, www.nationale-naturlandschaften.de.
Präsentierten die neue Naturschutz-Dachmarke (v.l.): Dr. Herbert Günther, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Naturparke, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Dr. Christine Kolmar (EUROPARC), Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Dr. Eberhard Henne, Vorsitzender von EUROPARC Deutschland.
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Der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich (Thüringen) gewährt Besuchern einen phantastischen Ausblick.
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