Monitoring häufiger Brutvögel im Nationalen Naturerbe

DBU Naturerbe sucht ehrenamtlich Kartierende für Naturerbeflächen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt

Im DBU Naturerbe piept’s wohl? „Ja, hoffentlich ganz laut, damit wir keinen Vogel überhören“, wünscht sich Jan Felix Rennack, zuständig für die Naturerbe-Entwicklungsplanung sowie das Monitoring im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Er sucht über die Online-Plattform „Monitoring-Börse“ des Netzwerks Nationales Naturerbe ehrenamtlich tätige Vogelbeobachter und Vogelbeobachterinnen für 17 DBU-Naturerbeflächen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. „Wir sind vor allem gespannt auf die langfristigen Informationen über die lokalen Brutvögel, die uns das Monitoring ermöglicht, um naturschutzfachliche Maßnahmen und die Entwicklung unserer DBU-Naturerbeflächen zu beobachten, zu steuern und zu dokumentieren“, erklärt Rennack.

Gesuche für 17 DBU-Naturerbeflächen online

Die Monitoring-Börse des Netzwerks Nationales Naturerbe gleicht einem „schwarzen Brett“ mit Angeboten und Gesuchen rund um das Thema Monitoring auf Naturerbeflächen. „Mit Hilfe der Monitoring-Börse werden bundesweit Vogelbestände auf verschiedenen Flächen des Nationalen Naturerbes dokumentiert. Daraus entsteht gemeinsam ein großer Datenschatz für den Naturschutz“, erklärt Projektleiterin Jana Planek vom Netzwerk Nationales Naturerbe. Das DBU Naturerbe sucht nun auf 17 Flächen Freiwillige, die sich auf der Internetseite www.naturschutzflaechen.de/nne-monitoring-boerse über die Gebiete und die Zielsetzung informieren können. Neben den Daten zu Vögeln erheben Mitglieder des Netzwerks unter anderem auch Informationen zur Waldentwicklung und zum Vorkommen von Tagfaltern. Sollte das passende Gesuch für Interessierte nicht dabei sein, so gibt es auch die Möglichkeit, die eigene Expertise anzubieten und ein Angebot über die Börse aufzugeben.  

Standardisiertes Vorgehen auf allen Flächen des Nationalen Naturerbes

So vielfältig die Lebensräume im DBU Naturerbe sind, so vielfältig vermutet Rennack auch das Ergebnis der Vogelzählung. „Im Wald finden Waldlaubsänger oder Pirol ein Zuhause und entlang der Heideflächen dokumentieren Kartierende hoffentlich viele Baumpieper oder Heidelerchen. Im Bereich von Gewässern sind wiederrum Arten wie Blässhuhn, Reiherente oder Teichrohrsänger zu erwarten“, sagt Rennack. Pro Saison hören die Vogelbeobachter und Beobachterinnen auf vereinbarten Routen von einem Kilometer Länge vier Mal zwischen März und Juni in den frühen Morgenstunden ganz genau hin, denn die verschiedenen Vogelarten erkennen Geübte größtenteils am Gesang. Weil das Monitoring-Programm insbesondere auf die häufigen und weit verbreiteten Vogelarten abzielt, können auch Interessierte mit soliden ornithologischen Grundkenntnissen teilnehmen. Die vorzugsweise über die Smartphone-App „NaturaList“ gesammelten Daten dokumentieren einerseits Vorkommen und Bestandsgröße sowie lassen andererseits Erkenntnisse über Bestandsentwicklungen von verschiedenen Vogelarten zu. Gleichzeitig soll durch das bundesweit einheitliche Vorgehen auch ein Vergleich zwischen Flächen des Nationalen Naturerbes und Vogellebensräumen außerhalb von Naturschutzflächen gezogen werden. Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) steht dabei beratend zur Seite.

DBU Naturerbe hat 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar vom Bund übernommen

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Der Bund verzichtet seit 2005 auf den Verkauf ausgewählter, wertvoller Naturflächen im Bundeseigentum und hat bislang rund 164.000 Hektar stattdessen dem Naturschutz gewidmet und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Bitte beachten Sie auf dieser Seite die lokalen Pressemitteilungen zu den einzelnen DBU-Naturerbeflächen:

Mit dem Brutvogel-Monitoring möchte das DBU Naturerbe erfahren, wie es beispielsweise um den Bestand der Goldammer bestellt ist, die in offenen Lebensräumen wie Waldlichtungen und Feldrändern vorkommt.
© Werner Wahmhoff/DBU
Über die Online-Plattform „Monitoring-Börse“ des Netzwerks Nationales Naturerbe werden in Bayern für sechs DBU-Naturerbeflächen ehrenamtlich Kartierende gesucht.
© DBU Naturerbe
Für sieben DBU-Naturerbeflächen in Sachsen-Anhalt sucht das DBU Naturerbe über die Online-Plattform „Monitoring-Börse“ des Netzwerks Nationales Naturerbe ehrenamtlich Kartierende.
© DBU Naturerbe
Über die Online-Plattform „Monitoring-Börse“ des Netzwerks Nationales Naturerbe werden für drei DBU-Naturerbeflächen in Nordrhein-Westfalen ehrenamtlich Kartierende gesucht.
© DBU Naturerbe

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