Mobilität heute – und morgen? DBU-Vortrag zum Mobilitätsverhalten

Donnerstag, 5. September, um 18.30 Uhr im ZUK der DBU – 17.45 Uhr: Führung durch DBU-Ausstellung „KonsumKompass“

Osnabrück. Ob auf dem Weg zur Arbeit, während eines Ausflugs oder im Urlaub auf Reisen: „Wir sind ständig unterwegs – meistens mit dem Auto, mit der Bahn oder gar mit dem Flieger“, bemerkt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Lange Zeit sei das mit dem nicht nachwachsenden Rohstoff Erdöl betriebene Verkehrssystem attraktiv für den Menschen gewesen, „denn Öl war reichlich und billig verfügbar“. Wie zukunftsfähig ist diese Mobilität angesichts gestiegener Ölpreise, schwindender Erdölvorkommen, wachsendem Flächenverbrauch und anderer umwelt- und klimaschädlicher Entwicklungen? Welche Alternativen gibt es? Darauf geht Gerd Würdemann, Vorstandsmitglied der Dr. Joachim und Hanna Schmidt-Stiftung für Umwelt und Verkehr, Hamburg, am Donnerstag, 5. September, um 18.30 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU (An der Bornau 2, 49090 Osnabrück) während seines öffentlichen Vortrags „Mobilität heute - und morgen?“ ein. Vorher findet um 17.45 Uhr eine Führung durch die DBU-Ausstellung „KonsumKompass" statt. Der Eintritt ist frei.

Würdemann: Das Auto ist praktisch und günstig, doch gerät die Umwelt aus dem Blick

„Das Erdöl ist bis heute für das Mobilitätsverhalten strukturprägend: Es treibt zum Beispiel den Flächenverbrauch für das Straßennetz voran“, sagt Würdemann, der bis zum Jahr 2009 Projektleiter am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Bonn war. Dank der immer besseren Verkehrsan- und -verbindungen und der weitgehend aufs Autofahren ausgerichteten Raumentwicklung könne man bequem so gut wie überall hin fahren, „ohne dabei insbesondere auf die Verkehrskosten achten zu müssen und ohne die daraus folgenden Umweltschäden wahrzunehmen“, so Würdemann.

Post-fossile Mobilität: Immer mehr Alternativen zum Auto

„Aber ist das alles wirklich selbstverständlich und zukunftstauglich?“, fragt der Referent. Beispiel Alltagsmobilität mittels Auto: Es gebe Anzeichen, dass zumindest der europäische Automarkt gesättigt sei. Einige Fachleute sprächen – nach der viel diskutierten Frage, ob ein weltweites Ölfördermaximum, “Peak Oil“ genannt, bereits erreicht sei – mittlerweile vom Begriff des “Peak Car“. Gemeint sei damit ein sich abzeichnender Wandel in der Autonutzung. Würdemann: „Mittlerweile werden immer mehr Alternativen zum Auto gesucht.“ Diese Umbrüche seien Ausdruck eines veränderten Mobilitätsverhaltens und Signale für eine neue sogenannte post-fossile Mobilität. Dazu könne zukünftig etwa ein vielfältiges Angebot öffentlicher Verkehrsmittel oder eine veränderte Straßengestaltung zählen, die zu aktiver Mobilität ermuntere: „Sie sollte zum Beispiel auch das ‚Umsteigen‘ auf die eigenen Füße unterstützen und einen regelrechten Genuss am Unterwegssein fördern“, meint Würdemann.

Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe rund um die DBU-Ausstellung „KonsumKompass“

Der Abendvortrag „Mobilität heute – und morgen?“ ist Teil der Veranstaltungsreihe rund um die DBU-Ausstellung „KonsumKompass“, einer interaktiven Schau zu nachhaltigem Konsum und zukunftsfähigen Lebensstilen. Einmal monatlich – immer donnerstags – werden begleitende Vorträge und Veranstaltungen angeboten. Die Ausstellung, die zusammen mit dem Umweltbundesamt konzipiert wurde, steht bis Ende Oktober 2014 im ZUK der DBU, bevor sie auf fünfjährige Wanderschaft durch Deutschland geht. Sie ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr im ZUK der DBU geöffnet. Der Eintritt ist frei. Neben einem Vortragsprogramm und Lehrerfortbildungen hält sie für Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 5 spezielle Begleitprogramme wie zum Beispiel Expertenteams und Planspiele bereit. Weitere Informationen unter www.konsumkompass.com (telefonisch: 0541/9633-941 oder -921).

Referiert zum Thema „Mobilität heute - und morgen?“: Gerd Würdemann, Vorstandsmitglied der Dr. Joachim und Hanna Schmidt-Stiftung für Umwelt und Verkehr.
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