Mit Umweltwissen Kinderkrankheiten in Mittel- und Osteuropa vorbeugen

KinderĂ€rzte via Internet geschult und an deutschen Wissensstand herangefĂŒhrt – DBU stiftet 15.000 Euro

OsnabrĂŒck. In Deutschland gibt es einen breiten Wissensstand zu umweltbedingten Krankheiten bei Kindern. Doch auf diese Informationen haben viele KinderĂ€rzte in Mittel- und Osteuropa (MOE) bisher keinen Zugriff, es fehlen die nötigen Kommunikationswege. Deshalb fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) jetzt ein zweijĂ€hriges Projekt der Organisation „Kinderumwelt“ (OsnabrĂŒck), in dem die Grundlagen fĂŒr einen besseren multinationalen Wissensaustausch zur Umwelt und Gesundheit geschaffen werden sollen. „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor schĂ€dlichen UmwelteinflĂŒssen gewinnt insbesondere im internationalen Maßstab stark an Bedeutung. Dass die Organisation ihr Wissen nun vielen KinderĂ€rzten in Mittel- und Osteuropa zugĂ€nglich macht, ist ein wichtiger Schritt“, sagte DBU-GeneralsekretĂ€r Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde heute bei der Übergabe des Förderbescheides ĂŒber 15.000 Euro an Prof. Dr. Karl Ernst von MĂŒhlendahl, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Kinderumwelt.

SchÀdliche Umweltbedingungen gefÀhrden vor allem Kinder

Die Kinderumwelt gGmbh in OsnabrĂŒck – eine Tochtergesellschaft der Deutschen Akademie fĂŒr Kinder- und Jugendmedizin des Dachverbandes der deutschen KinderĂ€rzte – wolle das Umweltwissen in MOE nun mit Hilfe des Internets besser verbreiten, so MĂŒhlendahl: „Menschlicher Einfluss hat in den letzten beiden Jahrhunderten in erheblichem Umfang unsere Umwelt verĂ€ndert. Dabei sind auch schĂ€dliche Umweltbedingungen entstanden, die Leben, Gesundheit und LebensqualitĂ€t insbesondere der Kinder beeintrĂ€chtigen und gefĂ€hrden.“ Um diese Gefahren einzudĂ€mmen, seien ausgewogene umweltmedizinische und umweltpolitische Informationen fĂŒr Behörden, Ärzte, Medien, Patienten und Verbraucher notwendig.

Kooperationspartner vor Ort unterstĂŒtzen Übersetzung

Man wolle die mittel- und osteuropĂ€ischen KinderĂ€rzte und Umweltmediziner dabei unterstĂŒtzen, ein passendes Informationssystem zu entwickeln und aufzubauen. Wichtig sei dabei, die Texte im Internet in den jeweiligen Landessprachen anzubieten: „Solange die Informationen fremdsprachig sind, werden sie selbst fĂŒr viele Fachleute nicht oder nur schwer verstĂ€ndlich bleiben“, erklĂ€rte MĂŒhlendahl. Der Zuschnitt auf nationale Belange und BedĂŒrfnisse der einzelnen MOE-Staaten sei daher besonders wichtig. Das Übersetzen der rund 300 Texte wĂŒrden ausgewĂ€hlte Kooperationspartner vor Ort ĂŒbernehmen, die sehr gut Deutsch könnten.

DBU fördert Einrichtung der Internetplattform

„Nach einer Konferenzreihe fĂŒr deutsche Ärzte und Kollegen aus MOE und dem Aufbau eines internationalen Netzwerkes unterstĂŒtzt die DBU nun auch das Einrichten der Internetplattform und das Einbinden zusĂ€tzlicher Akteure aus Verwaltungen und Hochschulen in das Projekt“, sagte Brickwedde abschließend.

Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 28892): Prof. Dr. Karl Ernst von MĂŒhlendahl, Tel. 0541/97789-00, Fax 0541/97789-05

Wollen den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor schĂ€dlichen UmwelteinflĂŒssen im internationalen Maßstab verbessern (v.l.): Prof. Dr. Karl Ernst von MĂŒhlendahl, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Kinderumwelt, und DBU-GeneralsekretĂ€r Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde.
© Judith Linnemann

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