Mit Nattern und Nanopartikeln: Jugend forscht Sieger stehen fest

Bundesbildungsministerin Schavan ehrt beste Nachwuchswissenschaftler

Osnabrück. Die Sieger des 44. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht stehen fest. Bundesbildungsministerin Annette Schavan zeichnete heute Deutschlands beste Jungforscherinnen und -forscher in Osnabrück aus. „Jugend forscht führt die nächste Generation an Naturwissenschaften und Technik heran. Hier wird Zukunft gemacht“, sagte Schavan, die die Spitzenleistungen der Finalisten würdigte. Der Bundeswettbewerb 2009 wurde gemeinsam ausgerichtet von der Stiftung Jugend forscht e. V. und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Raphael Errani aus Niedersachsen zum zweitenmal Bundessieger

Bereits zum zweiten Mal wurde Raphael Errani aus Niedersachsen Bundessieger. Der 19-Jährige präsentierte eine überzeugende Theorie für die Entstehung eines Rings aus Dunkler Materie in unserer Galaxie. Dafür erhielt er den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit. Steffen Strobel (20) aus Bayern gewann den Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit. Er entwickelte ein neuartiges Infrarotsystem, mit dem sich unter der Haut liegende Venen am Computerbildschirm sichtbar machen lassen. Ärzte können so gezielter Spritzen setzen.

Härten von Stahl optimiert

Zur Erhöhung ihrer Widerstandsfähigkeit werden Werkzeuge aus Stahl nach starkem Erhitzen von Hand in einem Ölbad geschwenkt. Den Arbeitsablauf dieses sogenannten Härtens optimierten Jonas Barnickel und Markus Görgen aus dem Saarland. Die 19-jährigen Auszubildenden wurden mit dem Preis der Bundesministerin für Bildung und Forschung für die beste interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet.

Großwalzen von Papiermaschinen umweltschonend säubern

Im Fachgebiet Arbeitswelt siegten Sarah Hinz (22), Andreas Hampe (21) und Stefanie Detges (20) aus Nordrhein-Westfalen. Die Auszubildenden konstruierten eine automatische Reinigungsanlage, mit der sich die Innenflächen der Großwalzen von Papiermaschinen umweltschonend und kostengünstiger säubern lassen. Felix Baier (21) aus Bayern erforschte die hochentwickelte Verhaltensanpassung der Zypriotischen Wassernatter an ihren niederschlagsarmen Lebensraum. In seinem Projekt machte der Biologie-Sieger Vorschläge für einen wirkungsvollen Artenschutz.

Position von Asteroiden im Weltall genauer bestimmen

Durch eigene Berechnungen gelang es Peter Pinski (19) aus Rheinland-Pfalz, herkömmliche Simulationsverfahren so zu verändern, dass sie Eigenschaften und Verhalten von Molekülen weitaus besser darstellen. Er war im Fachgebiet Chemie erfolgreich. Den 1. Preis im Fach Geo- und Raumwissenschaften erhielten Julian Petrasch (17) und Lennart Schlieder (16) aus Berlin. Sie präsentierten eine innovative Software, mit der sich die Position von Asteroiden im Weltall genauer bestimmen lässt als mit den gängigen Methoden. Friedrich Martin Schneider (19) aus Brandenburg konnte sich über den Sieg in Mathematik/Informatik freuen. Dem Nachwuchswissenschaftler gelang es, neuartige strukturerhaltende Abbildungen zwischen mathematischen Gebilden zu entwickeln.

Rückwärtsfahren mit einem Anhänger erleichtern

Mit selbst hergestellten Nano-Goldpartikeln befassten sich Karen Wintersperger (19) und Lucas Rott (18) aus Hessen. Durch die Analyse der Form dieser winzigen Teilchen und eine Modellrechnung vermochten die Physik-Sieger allgemeine Aussagen über deren optische Eigenschaften zu formulieren. Die Auszubildenden Timo Joos (18), Nadine Müller (18) und Lucas Wildermuth (19) aus Baden-Württemberg überzeugten in Technik mit ihrer computerbasierten Steuerung für das Rückwärtsfahren mit einem Anhänger. Dabei ermöglichen ein Sensor für den Lenkeinschlag, eine intelligente Kamera und ein Drehzahlmesser das problemlose Rangieren. Der Preis der Kultusministerkonferenz der Länder „Jugend forscht Schule 2009“ ging an das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt.

Die Sieger des 44. Bundeswettbewerbs Jugend forscht in Osnabrück stehen fest: Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, gratuliert Bundessieger Steffen Strobel (20) aus Seeshaupt in Bayern, der mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit ausgezeichnet wurde.
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