Mit Köpfchen und Kreativität die Artenvielfalt stärken

Berliner Student stellt Ergebnis vor – DBU förderte Projekt für ein Jahr

Berlin. „Die Projektarbeit hat mir gezeigt, dass wissenschaftliches Schreiben auch kinderfreundlich sein kann“, freut sich Jonathan Neumann (25) aus Berlin. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hat er am Wochenende in Osnabrück die Ergebnisse seines Projektes „Faszination des Alltags – Schulhofgeschichten aus der Sicht der Insekten“ zur Förderung der Artenvielfalt vorgestellt. Unter den Veranstaltungsgästen waren neben dem Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, auch Korinna Sievert vom Bundesumweltministerium (BMU) und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (Bundesamt für Naturschutz, BfN) vertreten. Ein Jahr lang hatte Student Neumann gemeinsam mit Sebastian Schulte (20), der die Geschichten bebilderte, an dem Vorhaben gearbeitet. Unterstützt wurde das Team dabei von der DBU mit 1.840 Euro. Das Projekt war beim „Jugend|Zukunft|Vielfalt - Jugendkongress Biodiversität 2017“ im Juni vergangenen Jahres für die Förderung ausgewählt worden.

Geschichten aus Tierperspektive sollen Bewusstsein für Natur stärken

Neumann: „Die Zwischenergebnisse haben mich motiviert weiter zu machen. Die Geschichte entstand in verschiedenen Wellen.“ Im Juni 2017 entwickelte Neumann das Projekt während des Jugendkongresses. Am Ende der dreitägigen Veranstaltung überzeugte es als eines von insgesamt 16 Projekten – elf präsentierten nun Ergebnisse – die Teilnehmer und wurde von ihnen für eine finanzielle Förderung ausgewählt. Ein Jahr lang hatte das Team anschließend Zeit, das Projekt umzusetzen. Idee des Vorhabens ist es, Geschichten rund um Tiere und Pflanzen, die sich auf dem Schulhof aufhalten, zu erzählen. Dabei stehen die einzelnen Beziehungen innerhalb der „Schulhofnatur“ ebenso im Mittelpunkt wie menschliche Eingriffe in die Natur. So soll Umweltbildung kindgerecht aufbereitet und vermittelt werden. Zudem soll den Kindern bewusst gemacht werden, welche Einflussmöglichkeiten sie selbst auf die Natur vor ihrer Schultür haben.

Ein Ohrwurm als Hauptdarsteller der Schulhofgeschichten

Besonders gut lief es bei dem Projekt mit dem Erstellen des roten Fadens der Geschichten und der Gespräche zwischen den einzelnen Charakteren. Doch es gab auch Schwierigkeiten: die Auswahl eines geeigneten Hauptheldens dauerte länger als gedacht, am Ende fiel die Entscheidung auf den Ohrwurm. Künftig will Neumann das Projekt in die Schulen bringen und die Kinder mit Lesungen – gepaart mit Exkursionen auf den Schulhof – zur eigenen Suche anregen.

Ziel des Jugendkongresses: Nicht nur lernen, sondern auch selber handeln

Neumann hatte sich damals für den Jugendkongress Biodiversität beworben, „weil ich das Schulhofbuch endlich in Angriff nehmen wollte“. Der Kongress wurde im Juni 2017 bereits zum dritten Mal von DBU, BMU und BfN veranstaltet. In den drei Tagen setzten sich 180 Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet mit dem Thema Artenvielfalt auseinander. Ziel dabei war es nicht nur, in Arbeitsgruppen mehr darüber zu erfahren, sondern auch gemeinsam zu diskutieren und konkrete Projekte für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu entwickeln. Die damalige Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel und der damalige DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann standen den Jugendlichen zudem Rede und Antwort. Die Besonderheit: Der Kongress wurde maßgeblich von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst geplant, organisiert und durchgeführt.

Ansprechpartnerin bei fachlichen Fragen zum Projekt (AZ 33510): Angela Krumme (Tel.: 0541|9633-957)

Stolz präsentierte Jonathan Neumann (2.v.l.) Korinna Sievert (BMU), Alexander Bonde (DBU) und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (BfN, 1.v.r.) seine Schulhofgeschichten.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

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