Mehr Wissen übers Meer: Eintauchen in die Unterwasserwelt

DBU fördert Erlebnis-Ausstellung zur Ostsee im Stralsunder "Ozeaneum" - Baubeginn im Oktober
Stralsund. 600.000 Besucher strömen jedes Jahr ins Deutsche Meeresmuseum (DMM) in Stralsund. Bald könnten es noch mehr sein. Ab Oktober erweitert das DMM seine Ausstellungsfläche um einen Neubau auf der Stralsunder Hafeninsel. Das "Ozeaneum" soll auf fast 10.000 Quadratmetern in die Erlebniswelt Meer entführen. Finanzielle Unterstützung kommt aus Osnabrück: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert den Ausstellungsschwerpunkt zur Ostsee mit 600.000 Euro. Eröffnet wird das Ozeaneum im Frühjahr 2008.

Faszinierende Fakten rund um Meer und Meeresschutz

Die Ostsee ist einer von fünf Themenschwerpunkten des Ozeaneums. Interaktiv und erlebnisorientiert - so sollen faszinierende Fakten rund um Meer und Meeresschutz aufbereitet werden. Die Besucher sollen in die Welt unter Wasser eintauchen: Aquarien, Monitore, Modelle und Mikroskope, Grafiken, Präparate, Computeranimationen und Filme erlauben Einblicke aus unterschiedlichen Perspektiven.

Küstenformen, Seegebiete, Lebensgemeinschaften und Organismen des Binnenmeeres

Der Ostsee sind 450 Quadratmeter gewidmet. Auf einem Rundgang gelangen die Gäste virtuell von den salzärmsten Teilen der Ostsee bis hinüber zur Nordsee. Dabei lernen sie die wichtigsten Entwicklungsetappen sowie Küstenformen, Seegebiete, Lebensgemeinschaften und Organismen des Binnenmeeres kennen. Auch die Tierwelt der Ostsee stellt sich vor: von wirbellosen Kleinstlebewesen über Fische, Robben und Küstenvögel bis zu Schweinswalen.

Einblicke in die Grundlagen, Prozesse und Vorgänge der Ostsee geben

"Die Dauerausstellung soll Einblicke in die Grundlagen, Prozesse und Vorgänge der Ostsee geben und über das positive wie negative Wirken des Menschen in diesem Lebensraum aufklären", sagt Thomas Pyhel, der das Projekt bei der DBU betreut. "Die vorrangige Zielgruppe sind Familien und Schulklassen." Der Nachwuchs soll über die Bedeutung des Meeres und seinen Schutz umfassend aufgeklärt werden - und über die Rolle, die der Mensch dabei spielt.

"Das Ökosystem Ostsee ist besonders empfindlich"

Dabei gehe es nicht darum, mit erhobenem Zeigefinger zu belehren, meint Pyhel. Aber: "Das Ökosystem Ostsee ist besonders empfindlich. Die Ausstellung wird zeigen, welche naturbedingten Ursachen das hat, und wie wir die schönen Seiten der Ostsee genießen und das Meer weiterhin nutzen können, ohne ihm noch mehr zu schaden." Deshalb werden auch neueste Forschungsergebnisse in die Ausstellung einfließen.

"Nordsee wird in Deutschland bereits gelungen präsentiert"

Weshalb ist gerade die Ostsee so interessant? "Die Nordsee wird in Deutschland bereits in einer Ausstellung sehr gelungen präsentiert", sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär. "Das geschieht im ebenfalls DBU-geförderten MultimarWattforum im schleswig-holsteinischen Tönning. Für die Ostsee gibt es bislang keine Entsprechung. Diese Lücke schließt bald das Ozeaneum."

Ansprechpartner zum Projekt (AZ: 23284): Deutsches Meeresmuseum Dr. Harald Benke, Telefon 03831/2650200, E-Mail: Harald.Benke@meeresmuseum.de, Internet: www.ozeaneum.com und www.meeresmuseum.de
Das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel im Modell.
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So soll das Ozeaneum in die Speichergebäude am Hafen eingebettet werden.
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