Lückensuche mit der Kamera: Deponien umweltgerecht nutzen

Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Verfahren in Braunschweig mit 250.000 Mark
Braunschweig. Deponien können umweltgerechter genutzt werden, wenn ihre Platzreserven besser erkennbar sind. Ein neues Verfahren dazu hat das Ingenieurbüro Wente/Thiedig aus Braunschweig in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität der Stadt, dem Leichtweiß-Institut für Wasserbau und dem Landkreis Wolfenbüttel entwickelt. Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer beschloß, die Entwicklung dieses sogenannten Online-Verfahrens zu fördern. Probleme bei den bisherigen Verfahren wie Meßungenauigkeiten und Wetterabhängigkeit der Geräte sowie Behinderung des Deponiebetriebes durch personal- und zeitaufwendige Handvermessungen könnten so gelöst werden, sagte Stiftungsgeneralsekretär Fritz Brickwedde.

Fortschritte bei der Mülldeponierung

Das Verfahren soll maßgebliche Fortschritte bei der Mülldeponierung bringen. Mit dem neu entwickelten Gerät werden schlecht verdichtete Deponiebereiche erkannt und deren Verdichtung verbessert. Einlagerungen könnten obendrein besser vorbereitet werden.

Maximaler Nutzen, minimaler Aufwand

Dazu würden die Schichthöhen der Deponie durch das Online-Verfahren beobachtet. Das geschehe mit Hilfe von Meßmarken, die von Kameras lokalisiert würden. Die Müllplazierung werde dadurch steuerbar. Abfälle könnten dort eingelagert werden, wo Platz sei. Dadurch werde eine maximale Volumenausnutzung bei minimalem Energieaufwand erreicht.

Mehr Sicherheit in der Deponie

Es könnten durch die Messungen auch Veränderungen der Schichtungen erkannt werden, die durch mikrobiologische und chemische Prozesse bedingt seien. Das ermögliche eine bessere Sicherheitsüberwachung der Deponie. Problemstoffe seien rückholbar und Sanierungskosten könnten begrenzt werden.