LANUV „Blaupause“ für klimaneutrales Wirtschaften einer Landesbehörde

DBU förderte Projekt des Landesamtes für nachhaltige Mobilität, Gebäude, Beschaffung, Kantinenbetriebe und Personalentwicklung

Düsseldorf. 13 Elektroautos im Fuhrpark, eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Duisburg, ein nachhaltiges Abfallmanagement oder Kantinenbetriebe mit saisonalen und regionalen Speisen. Vier Beispiele für bereits umgesetzte Maßnahmen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen für die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Verwaltung. Diese und weitere Maßnahmen sind Bestandteil des LANUV-Modellprojektes „Nachhaltige Verwaltung der Zukunft“, fachlich und finanziell unterstützt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das NRW-Umweltministerium. Zentrales Element des Projektes ist die Entwicklung eines betrieblichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsmangements, an dem sich andere Institutionen orientieren können, um ein eigenes System zum nachhaltigeren Wirtschaften aufzubauen. Das Konzept zum betrieblichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement wurde heute in den Düsseldorfer Rheinterrassen vorgestellt.

Beispielhaft sein für andere Behörden

„Die Landesverwaltung muss bei ihrem eigenen Handeln mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. „Das LANUV kann dabei als Blaupause dienen, wie nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaften in einer Landesbehörde umgesetzt werden kann. Diese Blaupause kann dann auch beispielhaft sein für andere Behörden und öffentliche Einrichtungen, um Ideen und Anstöße zu geben, wie Nachhaltigkeit in einer Institution gelebt werden kann.“

Verhalten im Sinne einer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung verändern

„Für eine lebenswerte Zukunft brauchen wir Lösungsansätze wie die des LANUV“, betonte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Nur durch gemeinsames Erarbeiten und Ausprobieren von Konzepten lässt sich unser Verhalten im Sinne einer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung verändern, sodass schrittweise eine neue, nachhaltigere Alltagsroutine verwirklicht werden kann.“ Vor allem die frühzeitige und aktive Beteiligung der Belegschaft und die Durchführung der zusammen erarbeiteten Maßnahmen in zentralen Handlungsfeldern wie Mobilität und Kantinenbetrieb würden überzeugen. Ein solches Leuchtturmprojekt zeige, wie ehrgeizige internationale Nachhaltigkeitsziele in konkretes Handeln vor Ort übersetzt werden könnten. „Ich wünsche allen Beteiligten, dass das Projekt auch andere Verwaltungen zur Nachahmung motiviert“, sagte Generalsekretär Bonde.

Bemühungen und Erfolge auch messbar machen

LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen zeigte sich erfreut darüber, dass das zweijährige Modellprojekt so viele gute Ergebnisse erbracht habe und nun die nächste Umsetzungsphase beginnen kann: „Wir haben Konzepte entwickelt und umgesetzt zum Strom sparen, zur Abfallsammlung und -vermeidung, zur betrieblichen Mobilität und dem Aufbau eines Pendlerportals für die Landesverwaltung. Nun geht es um die Verstetigung dieser Prozesse. Dabei steht für uns im Vordergrund, mit einem professionellen Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement die vielen einzelnen Prozesse systematisch und strukturiert anzugehen, um unsere Bemühungen und Erfolge auch messbar zu machen.“

Europäisches Umweltmanagementsystem als Orientierungsrahmen

Das betriebliche Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement umfasst die fünf Handlungsfelder Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, Mobilität, Beschaffungswesen, Kantinenbetriebe und Personalentwicklung und orientiert sich dabei an den Kernelementen des europäischen Umweltmanagements EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). In einem zweijährigen Prozess wurden dazu im LANUV gemeinsam mit den Mitarbeitern konkrete Nachhaltigkeitsziele hergeleitet, Maßnahmen entwickelt und die Zielerreichung an Hand von Indikatoren und Kennzahlen überprüft. Bei einer Befragung gaben gut drei Viertel der LANUV-Beschäftigten an, dass sie sich eher mit dem Arbeitgeber identifizieren, wenn dieser ein Nachhaltigkeitsmanagement verfolgt.

Pendlerportal als Fahrgemeinschaftsbörse für rund 7.400 Beschäftigte eingeführt

Erhoben wurden bei der Entwicklung des Nachhaltigsmanagements zum Beispiel Kennzahlen zum Strom- und Wasserverbrauch, zum Abfallaufkommen, den dienstlichen Fahrten, zur Nutzung von Weiterbildungsangeboten oder zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben der Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge konnte mit der Kampagne „mission E“ die Einsparung von Strom am Arbeitsplatz am Standort Essen um zehn Prozent erreicht werden. Als aktuellste Maßnahme wurde das Pendlerportal als Fahrgemeinschaftsbörse für rund 7.400 Beschäftigte an etwa 90 Standorten in der NRW-Umwelt- und Wirtschaftsverwaltung eingeführt. Weitere Informationen zum Projekt „Nachhaltige Verwaltung der Zukunft“ sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/nachhaltigeverwaltungderzukunft/


Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 33631/01): Wilhelm Deitermann, Tel. 02361|305-1337

Präsentierten heute in Düsseldorf die Ergebnisse des Modellprojektes „Nachhaltige Verwaltung der Zukunft“ (v.l.): Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut), NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und LANUV- Präsident Dr. Thomas Delschen.
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