"Keine Stärke" – das ist die Stärke von Ceresan

Neues Verfahren des Leipziger Unternehmens spart Energie und vermeidet Abwasser - Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt innovatives Verfahren
Leipzig/Osnabrück. Die Markranstädter Ceresan GmbH hat ein neues Verfahren entwickelt, mit dem aus Weizenmehl industriell einsetzbare Produkte hergestellt werden, die herkömmliche Stoffe aus chemisch veränderter Stärke ersetzen können. Damit können die mit der Stärkegewinnung verbundenen Umweltbelastungen fast vollständig vermieden werden. Die Ergebnisse dieses von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück mit 2,6 Millionen Mark geförderten Projektes stellten Ceresan-Geschäftsführer Dr. Rolf Schirner und der Generalsekretär der Umweltstiftung, Fritz Brickwedde, jetzt in Leipzig vor.

Zur Beeinflussung von Produkteigenschaften wird in verschiedenen Industriezweigen industriell hergestellte Stärke eingesetzt, die aus Getreide, Mais oder Kartoffeln gewonnen wird. Nachteil: Für die Stärke wird sehr viel Wasser und Energie verbraucht. Eine einzige Stärkefabrik verursacht so viel Abwässer wie eine Stadt mit 1,5 Millionen Einwohnern - eine große Belastung für die Umwelt.

Auch Ceresan war früher eine solche Stärkefabrik. Doch Dr. Rolf Schirner baute daraus ein neues Unternehmen mit dem Ziel, eine umweltentlastende Innovation zu realisieren, durch die schließlich 35 Arbeitsplätze neu geschaffen werden konnten. Schirner: "Ohne dieses neue Verfahren und die Unterstützung der Umweltstiftung wäre das nicht möglich gewesen." Zwar verwendet auch Ceresan noch Getreide als Grundstoff, doch wird dieser in einem Trockenverfahren verarbeitet. Vorteile: Es fällt weder Abwasser noch Abfall an - und der benötigte Energiebedarf beträgt nur noch ein Zehntel gegenüber dem früheren Verfahren.

Vor allem: Das qualitativ gegenüber konventionellen Methoden gleichwertige Ceresan-Produkt kann in vielen Industriebereichen eingesetzt werden, zum Beispiel in der Papierherstellung: Hier wird es als "Leim" für die Papier-Oberfläche verwendet und ersetzt so die früher benutze Stärke. Wenn ein solches Papier später recycelt wird, gibt es wiederum keine umweltbelastenden Abfälle.

Auch die Baustoff-Industrie profitiert von dem neuen Verfahren aus Markranstädt: Die bisher verwendeten "Abbinde-Verzögerer" enthielten chemische Stoffe, die die Umwelt schädigen. Bei der Produktion von Gipskarton-Platten liegt der Trockungsaufwand um 20 Prozent niedriger. Auch in der Kali-Industrie, der Gießereitechnik und bei der Erzeugung von Braunkohle-Briketts können die Ceresan-Produkte eingesetzt werden.

"Die Produkte von Ceresan sind vielseitig einsetzbar, biologisch abbaubar, preiswert und umweltverträglich herzustellen und haben deshalb hervorragende Absatzchancen. Eine Innovation, die unsere Umwelt schützt und bereits Kunden in ganz Europa gefunden hat," so der Generalsekretär der Stiftung, Fritz Brickwedde.

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Rolf Schirner, Ceresan GmbH, Leipziger Str. 67, 04420 Markranstädt, Tel. 034205-790-0