Junior-Universität: Früh übt sich, wer die Umwelt schützen will

Innovatives Schulprojekt mit Schwerpunkt Umwelt- und Naturschutz - Bundesweit erste Einrichtung dieser Art - DBU fördert mit 90.000 Euro
Salzgitter. Wie wird aus Sonnenlicht Strom? Wie funktioniert ein Windrad? Was macht Wasserenergie so umweltfreundlich? Die Antworten darauf müssen Kinder und Jugendliche bald selbst herausfinden - allerdings unter fachkundiger Betreuung. Denn der gemeinnützige Verein Energie-Kompetenz-Zentrum Salzgitter (Niedersachsen) ist dabei, eine Junior-Universität aufzubauen, in der interessierten Jungforschern im Alter von vier bis 19 Jahren auf kreative Weise Umwelt- und Naturschutz näher gebracht werden soll. Abgestimmt auf das jeweilige Alter der Lerngruppe werden wissenschaftliche Dozenten und Lehrer in Theorie und Praxis unterrichten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das innovative Schulprojekt mit 90.000 Euro.

Erste Umwelt-Uni für den Nachwuchs

Rund 50 Kinder-Universitäten gibt es bereits in Deutschland, doch keine hat sich bisher ausdrücklich dem Umwelt- und Naturschutz verschrieben. Der Verein Energie-Kompetenz-Zentrum aus Salzgitter will das ändern und zugleich beweisen, dass sich Wissenschaft und Spaß nicht ausschließen. Mit finanzieller Unterstützung der DBU baut der Verein zurzeit eine Junior-Universität auf, bei der vor allem eines auf dem Lehrplan stehen wird: Forschen und Experimentieren - mit einem Freiraum für Kreativität. Also kein stures Lernen von Fakten, sondern eine Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, insbesondere technische Zusammenhänge aus dem Umwelt- und Naturschutz selber auszuprobieren und ihre eigenen Erklärungen dafür zu finden.

Die Junior-Uni: Intensive Betreuung statt Massenveranstaltung

Von Wissenschaftlern, Pädagogen und geschulten Betreuungskräften sollen sie dabei in kleinen Lerngruppen bis 15 Teilnehmern intensiv begleitet werden. Das ist bei anderen Kinder-Universitäten in Deutschland nicht der Fall: Denn dort können bis zu 900 Kinder nur in Einzelveranstaltungen in ein Thema reinschnuppern. Daher wurde in Salzgitter der Name des ebenfalls zunächst als Kinder-Universität gestarteten Projektes in Junior-Universität geändert, um den inhaltlichen Unterschied zu den Großveranstaltungen anderer Hochschulen besonders zu verdeutlichen.

Wissen für alle zwischen vier und 19 Jahren

Das Kursangebot wird sich an Kinder und Jugendliche vom Vorschulalter bis zur Hochschulreife richten. Die vier- bis 19jährigen können in jeweils auf ihr Alter abgestimmten Gruppen lernen und experimentieren, was erlaubt, die angebotenen Themen je nach Leitungsstand und -möglichkeit zu präsentieren. Die Themenpalette soll dabei von leicht verständlichen naturwissenschaftlichen Grundlagen bis zu einem Überblick über verschiedene Möglichkeiten der umweltfreundlichen Energiegewinnung reichen.

"Neue Perspektive der Umwelterziehung"

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde sieht den Lehrauftrag der Junior-Universität Salzgitter "als eine neue Perspektive der Umwelterziehung, die in Deutschland einmalig ist". Besonders die Verbindung von Theorie mit praktischen Übungen sei optimal dazu geeignet, die in der Umweltbildung häufig vernachlässigten technischen Zusammenhänge Kindern und Jugendlichen anschaulich zu machen.

Kontakt: Falk Hensel, Telefon 05341/875408, F.Hensel@junioruniversitaet.de; Michael Reimann, Telefon 05341/875407, m.reimann@junioruniversitaet.de
So macht das Lernen Spaß: Kinder der Junior-Universität Salzgitter erkunden die Natur. Die DBU unterstützt das Projekt mit 90.000 Euro.
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Wie macht man eigentlich Strom? Das lernen Kinder im Seminar "Wege des Stroms" an der Junior-Universität Salzgitter.
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Selber machen - darauf kommt es bei der Junior-Uni Salzgitter an.
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