Junge deutsch-türkische Brückenbauer von Bundespräsident geehrt

DBU-Projekt „Umwelt baut Brücken“: Empfang im Schloss Bellevue – Auftakt für 2013 bis 2016

Osnabrück/Berlin. Sie haben sich gegenseitig besucht, Umweltprojekte recherchiert und für renommierte Tageszeitungen ihrer Heimatländer aufbereitet: deutsche und türkische Schülerinnen und Schüler, die in den vergangenen Monaten als „Nachwuchsjournalisten“ am Umweltbildungsprojekt „Umwelt Baut Brücken – Çevrecilikle Kurulan Köprüler“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) teilgenommen haben. Zehn dieser jugendlichen „Brückenbauer“ wurden heute – zusammen mit Vertretern von Partnerzeitungen und der 20 deutschen und türkischen Schulen, die zukünftig am Projekt teilnehmen – im Schloss Bellevue in Berlin empfangen: Bundespräsident Joachim Gauck ist – ebenso wie der Staatspräsident der türkischen Republik, Abdullah Gül, – Schirmherr des deutsch-türkischen Projektes. Es wird von der DBU mit rund 1,5 Millionen Euro über insgesamt fünf Jahre (2011 bis 2016) gefördert.

Seit 2011: Türkei neues Partnerland

Der Empfang heute beim Bundespräsidenten war feierlicher Abschluss des seit September laufenden Zwischenprojektes, das in Kooperation mit dem Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (IZOP) aus Aachen und dem Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU durchgeführt wird: „Wir freuen uns sehr, dass – nach der mehrjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit mit Schulen in Mittel- und Osteuropa – seit 2011 die Türkei neues Partnerland unseres europaweiten Schüleraustausch- und Medienprojektes ist“, erklärte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Seit vergangenem Herbst hätten sich etwa 140 Jugendliche fünf deutscher und fünf türkischer Schulen im Rahmen bilateraler Partnerschaften besucht. „Die deutschen Projektschulen sind das Bodensee-Gymnasium Lindau, das Gymnasium Bad Iburg, das Johann-Vanotti-Gymnasium Ehingen, das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Bad Homburg und die Rudolf-Koch-Schule aus Offenbach“, so Brickwedde weiter. In der Türkei hätten seit September 2011 die vier Istanbuler Schulen Cağaloğlu Anadolu Lisesi, Kabataş Erkek Lisesi, Kartal Anadolu Lisesi und Özel ALEV Lisesi sowie Özel TAKEV Lisesi aus Izmir teilgenommen.

Recherchieren wie "richtige" Journalisten

Brickwedde: „Gemeinsam haben die Jugendlichen aktuelle deutsche und türkische Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte in der Region der gastgebenden Schule kennengelernt und dazu wie ‚richtige‘ Journalisten recherchiert.“ In Deutschland beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit Förderprojekten der DBU zum technischen Umweltschutz, Klima-, Natur- und Kulturgüterschutz sowie mit nachhaltigen Produkten und Produktionsverfahren. In der Türkei spielten zentrale Umweltthemen wie vorbeugender Umweltschutz, Abwasserbehandlung und Abfallwirtschaft eine große Rolle.

Brand: "Selbst verfasste Beiträge in Partnerzeitungen"

„Über die Ergebnisse der gemeinsamen Recherche haben die Jugendlichen in selbst verfassten Beiträgen berichtet, die in den Partnerzeitungen ihrer Heimatländer veröffentlicht worden sind“, erläuterte Peter Brand, Geschäftsführer des IZOP. Die bisher am deutsch-türkischen Projekt beteiligten deutschen Zeitungen seien die Frankfurter Allgemeine Zeitung/ Rhein-Main, die Frankfurter Neue Presse/ Höchster Kreisblatt und Taunus Zeitung, die Neue Osnabrücker Zeitung und die Schwäbische Zeitung. Auf türkischer Seite nähmen bisher die überregionalen Zeitungen Cumhuriyet und Milliyet teil.

Brickwedde: "Schüler erwerben fundiertes Wissen über nachhaltige Entwicklungen"

„Durch das Schreiben der Artikel, das regelmäßige Lesen der Zeitungen und die Diskussionen untereinander erwerben die Schüler fundiertes Wissen über nachhaltige Entwicklungen, schärfen ihr Umweltbewusstsein und lernen Medien kritischer zu nutzen“, erklärte Brickwedde. Mit ihrer umfassenden Berichterstattung in den Zeitungen, aber auch über den persönlichen Austausch mittels sozialer Netzwerke wirkten sie außerdem als Nachhaltigkeitsbotschafter – „und zwar über Ländergrenzen hinweg.“

Von 2013 bis 2016 besuchen sich zehn deutsche und zehn türkische Schulen

Der Empfang beim Bundespräsidenten heute war gleichzeitig Startschuss des dreijährigen Hauptprojektes „Umwelt Baut Brücken – Çevrecilikle Kurulan Köprüler“ (2013 bis 2016). „Insgesamt besuchen sich im Projekt etwa 1.200 Schülerinnen und Schüler von zehn deutschen und zehn türkischen Schulen“, sagte Brickwedde. Zusätzlich nähmen nun jeweils weitere fünf deutsche Schulen (Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Rathenow, Gesamtschule Potsdam GSP, Gymnasium „In der Wüste“ Osnabrück, Gymnasium Marianum Meppen, Gymnasium Ochsenhausen) und fünf türkische Schulen (aus Ankara die Schulen Hacı Ömer Tarman Anadolu Lisesi und TED Ankara Koleji, aus Antalya die Schule Özel Antalya Koleji, aus Izmir die Schulen Özel Çakabey Anadolu Lisesi und Yunus Emre Anadolu Lisesi) am DBU-Umweltbildungsprojekt teil. Neben den zusätzlichen neuen Partnerzeitungen Märkische Allgemeine Zeitung (Deutschland) und Sonsöz (Türkei) seien für das dreijährige Hauptprojekt zudem die Medienpartner os1.TV (Region Osnabrück) und RegioTV (Medienhaus Schwäbische Zeitung) sowie das Monatsmagazin natur gewonnen worden.

Bundespräsident Joachim Gauck empfing heute deutsche und türkische Schülerinnen und Schüler des Umweltbildungsprojekts "Umwelt baut Brücken" und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (letzte Reihe links) im Schloss Bellevue.
© DBU/Peter Himsel
Bei Bundespräsident Joachim Gauck zu Gast waren neben Schülern und Lehrern auch Redakteure der Projektzeitungen und DBU-Mitarbeiter.
© DBU/Peter Himsel

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