Insel Ruden wieder bewohnt: Jordsand übernimmt Betreuung

Kooperation mit DBU-„Tochter“ Naturerbe GmbH steht – Nachfolge für Marlow/Toth schnell geregelt

Ruden/Peenemünde. Nachdem Anfang November die bisherigen Bewohner der Insel Ruden, Conny Marlow und Ulla Toth, die Insel aus gesundheitlichen Gründen verlassen mussten, hat sich die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) rasch um eine Nachfolge bemüht. Nach einigen Gesprächen ist sie mit dem Verein Jordsand schnell einig geworden. „Die Kooperation mit dem Verein Jordsand lag auf der Hand“, sagt Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Prokurist der DBU Naturerbe GmbH und stellvertretender DBU-Generalsekretär. „Zum einen engagiert sich der Verein seit mehr als 20 Jahren auf der benachbarten Insel Greifswalder Oie sehr erfolgreich. Zum anderen besteht ohnehin seit diesem Jahr eine Kooperation zur Flächenpflege auf dem Ruden.“ Stiftung und Naturschutzverein verfolgen dieselben Ziele im Naturschutz und arbeiten gemeinnützig.

In der Lage, den Ruden praktisch aus dem Stand mit einem Vogelwärter zu besetzen

Der Verein Jordsand ist mit 108 Jahren aktiver Arbeit einer der ältesten Naturschutzvereine Deutschlands. Heute betreut er hauptsächlich Schutzgebiete an der Nord- und Ostsee und ist auf die Betreuung von Seevogelschutzgebieten und Inseln wie kein anderer Verein in Deutschland spezialisiert. „Unsere große Stärke ist das Einbinden vieler ehrenamtlicher Helfer in die Arbeit. Wir haben enormen Zulauf und sind so in der Lage, den Ruden praktisch aus dem Stand mit einem Vogelwärter zu besetzen. So stellen wir sicher, dass auch über die Feiertage zwei Vereinsmitglieder auf diese schöne Insel aufpassen“, sagt Thorsten Harder, Geschäftsführer des Vereins Jordsand. „Wir freuen uns auf diese neue Kooperation mit der DBU und sind sicher, unseren Beitrag zur Entwicklung dieses komplexen Naturschutzgebietes leisten zu können.“

Wahmhoff: Verein Jordsand eine ideale Ergänzung zu unseren Zielen

Wahmhoff sieht für die neue Zusammenarbeit viele Gemeinsamkeiten. „Natürlich gab es auch andere Bewerber für die Neubesetzung der Insel. Doch für die Umsetzung unserer Vorhaben beim Erhalt und der Optimierung von Offenlandflächen sowie dem Erhalt von Seevogelbrutplätzen sehen wir im Verein Jordsand eine ideale Ergänzung zu unseren Zielen.“ Die Insel Ruden ist eine von 47 Liegenschaften der Stiftungstochter. Insgesamt hat sie 60.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Sie versteht sich als Treuhänderin dieses Nationalen Naturerbes und will es für nachfolgende Generationen erhalten und fördern. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

Ruden wird dauerhaft von Jordsand-Mitarbeitern und Freiwilligen betreut

Seit zwei Wochen ist der Ruden nun wieder bewohnt und wird dauerhaft von Mitarbeitern und Freiwilligen des Vereins betreut. Sie erhalten logistische Unterstützung von der Apollo GmbH Fahrgastreederei in Peenemünde, die sofort bereit war, Personen und nötige Ausrüstung auf die Insel zu bringen. „Nur durch die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Reederei ist uns die Betreuung der beiden Inseln im Greifswalder Bodden möglich“, ergänzt Thorsten Harder.

Ansprechpartner für Fragen: Thorsten Harder, Telefon: 04102/519894

Die Insel Ruden wird ab sofort von Mitarbeitern des Vereins Jordsand und Ehrenamtlichen betreut.
© DBU/Norbert Rosing

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