Innovationen brauchen Katalysatoren

Drei Forscher im Rahmen des DBU-geförderten Kongresses "biocat 2004" mit "Oskar der Biokatalyse" geehrt
Hamburg. Drei Leuchtgestalten der Biokatalyse wurden im Rahmen des internationalen Kongresses biocat 2004 am 31. August in Hamburg mit dem erstmals vergebenen "biocat-award" ausgezeichnet. "Innovationen brauchen Katalysatoren!", unterstrich dabei Dr. Stefanie Heiden, Bereichsleiterin Biotechnologie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Preisträger hätten durch ihre außerordentliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf dem Gebiet der Biotechnologie zu nachhaltigen Produkt- oder Prozessinnovationen maßgeblich beigetragen, so Professor Mosé Rossi, Universität Neapel, Vorsitzender der Jury.

325 Experten aus Industrie und Hochschule aus 34 Nationen

Vom 29. August bis zum 1. September war Hamburg der Nabel der Biokatalyse-Welt. Auf Einladung von Professor Garabed Antranikian tauschten 325 Experten aus Industrie und Hochschule aus 34 Nationen an der TU Hamburg-Harburg (TUHH) neueste Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus. Die DBU hatte den Kongress mit über 40.000 Euro unterstützt. Ziel war es, maßgeblich dazu beizutragen, den Innovationstransfer aus der akademisch-wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung in die industrielle Umsetzungen zu fördern. "Innovationen brauchen nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern vor allem mutige und mit Visionen ausgestattete Vorkämpfer", betont Rainer Treptow, Geschäftsführer der Eppendorf Instrumente GmbH, Hamburg. Die ausgezeichneten Persönlichkeiten verkörperten diese Vorstellung beispielhaft. "Auf dem Gebiet der Biokatalyse haben sie über Jahre hinweg Herausragendes geleistet", so Antranikian in seiner Laudatio. Die als Preis übergebenen Skulpturen gelten bereits heute als "Oskar der Biokatalyse".

Professor Bernhard Hauer

Professor Bernhard Hauer ist wissenschaftlicher Direktor der BASF AG, Ludwigshafen, wo er 1989 die Forschungsgruppe Biokatalyse begründete. Schwerpunkte des 40-köpfigen interdisziplinär besetzten Teams sind Screening, Entwicklung und Anwendung von Biokatalysatoren für die Produktion chemischer Zwischenprodukte sowie die Entwicklung von Produktionsverfahren im Multitonnen-Maßstab. Prof. Hauer ist apl. Professor der Universität Heidelberg und wurde 1997 mit dem Innovationspreis der BASF ausgezeichnet.

Professor Romas Kazlauskas

Professor Romas Kazlauskas, Universität Minnesota, USA, beschäftigt sich erfolgreich mit Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der rationalen Evolution mit dem Ziel der Entwicklung neuartiger Biokatalysatoren und Pharmazeutika. Er erhielt seine wissenschaftliche Ausbildung an den Universitäten in Cleveland, dem Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und der Harvard Universität. Nach drei Jahren Industrieerfahrung bei General Electric, wandte er sich erneut der akademischen Forschung zu, zunächst an der McGill Universität in Montreal, Kanada, und seit 2003 an der Universität Minnesota.

Professor Nicholas Turner

Professor Nicholas Turner arbeitet mit seiner Gruppe an der Universität Edinburgh, England, auf den Gebieten Biokatalyse und struktur-basiertes Medikamentendesign. Prof. Turner erhielt für seine Forschungsergebnisse u. a. den Pfizer Academic Award for Organic Chemistry (1995). Er ist Mitgründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer der INGENZA Ltd., einem Spin-off der Universität Edinburgh, das sich mit neuen Bioprozessen zur Produktion von Feinchemikalien und Pharmazeutika befasst. Weiterhin ist er Mitinitiator des Pro-Bio Faraday Zentrums für Biokatalyse.

Auch 2006 Treffen in Hamburg

Auch 2006 soll Hamburg wieder das Zentrum der internationalen Biokatalyse-Welt sein, kündigte Antranikian in seinem Statement zum Abschluss des Kongresses an.
Die Preisträger (von rechts): Prof. Romas Kazlauskas, Prof. Bernhard Hauer und Prof. Nicholas Turner zusammen mit Prof. Garabed Antranikian, Dr. Stefanie Heiden und Prof. Mosé Rossi.
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