„Impulse für mehr Wachstum und für mehr Klimaschutz setzen“

Samstag Auftakt der DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ während Energiemesse

Osnabrück. Er ist davon überzeugt, dass die direkte Erstansprache von Hausbesitzern eine Vielzahl zusätzlicher energiesparender Sanierungen auslösen wird: Gernot Schmidt, Präsidiumsmitglied des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, war zum offiziellen Start der Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ zur Energiemesse nach Osnabrück gekommen. „Das Handwerk unterstützt ausdrücklich die Initiative der Deutschen Bundesstiftung Umwelt“, erläuterte Schmidt. Im Mittelpunkt des neuen, mit fünf Millionen Euro geförderten DBU-Programms steht ein erster kostenloser Energie-Check für Hausbesitzer: Geschulte Handwerker überprüfen dabei Fenster, Dämmung und Heizung und erläutern weitere Schritte der Sanierung. „Eigentümer können Energiekosten sparen, Handwerker Arbeitsplätze sichern, und wir alle tun etwas für die Umwelt“, betonte Schmidt. Schließlich verbrauchen modernisierte Häuser weniger Brennstoffe wie Erdöl und lassen daher auch weniger klimaschädigende Treibhausgase in die Atmosphäre ab.

Förderung von energetischer Gebäudesanierung sicherte rund 150.000 Jobs

„Vor diesem Hintergrund und einem großen Bestand an alten Gebäuden in Deutschland haben wir der jetzigen Bundesregierung vorgeschlagen, die Förderung der energetischen Sanierung stark auszuweiten, um gezielt Impulse für mehr Wachstum und für mehr Klimaschutz zu setzen“, sagte Schmidt im Foyer des Zentrums für Umweltkommunikation der DBU. Von den 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland seien etwa zwölf Millionen vor 1984 gebaut worden und zu großen Teilen sanierungsbedürftig. Weil der Staat über die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) inzwischen verstärkt zinsverbilligte Darlehen und Zuschüsse anbiete, sei ein Nachfrageboom ausgelöst worden, „natürlich unterstützt durch die hohen Energiepreise und sicherlich auch durch Vorzieheffekte auf Grund der angekündigten Mehrwertsteuererhöhung“, so Schmidt. Allein 2006 habe die KfW so knapp 185.000 Kredite mit einem Volumen von 9,4 Milliarden Euro zugesagt – eine Verdreifachung zu 2005. „Mit dieser Förderung konnten rund 150.000 Arbeitsplätze gesichert werden“, meinte Schmidt. Die positiven Wirkungen seien im Handwerk unmittelbar spürbar: Erstmals seit vielen Jahren seien die Auftragsbücher schon ab dem Frühjahr gefüllt. Unternehmer würden ihre Geschäftslage so gut beurteilen wie zuletzt Mitte der 90er Jahre.

Umweltschutz ist Menschen zweitwichtigstes Anliegen - Unabhängigkeit vom Öl wünschenswert

Dass Umweltschutz den Menschen in Deutschland wichtig ist, unterstreiche auch eine aktuelle Studie des Bundesumweltministeriums: „Inzwischen rangiert Umweltschutz gleich nach der Arbeitslosigkeit wieder als zweitwichtigste zu lösende Aufgabe“, erläuterte Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär, in seiner Eröffnungsrede. 59 Prozent der Befragten sei demnach wichtig, unabhängig von Öl und Gas zu sein. 45 Prozent wünschten sich, dass deutlich weniger klimaschädliche Gase wie Kohlendioxid ausgestoßen werden. „Die DBU hat bereits seit Beginn ihrer Fördertätigkeit vor 16 Jahren Klimaschutz als ein zentrales Themenfeld der Fördertätigkeit gesehen. Wegen der aktuellen Entwicklungen haben wir unsere Bemühungen seit dem vergangenen Jahr nochmals intensiviert“, erläuterte Wahmhoff. Im Rahmen dieses Engagements entwickelten Stiftungsmitarbeiter die neue Info-Kampagne.

Eisblockwette zum Kampagnenauftakt - Messe erfolgreich angelaufen

Zum Auftakt von „Haus sanieren – profitieren“ bereitete das Projektteam jetzt eine Eisblockwette vor: Handwerker der Osnabrücker Bauinnung bauten zwei Mini-Häuschen am DBU-Parkplatz auf, dämmten das eine nach Passivhausstandard und legten jeweils ein Kubikmeter Eis ins Innere. Nach den Eröffnungsreden und einem Rundgang durch die Energiemesse waren die Wettpaten Bürgermeister Burkhard Jasper und der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende, Manfred Hülsmann, gefragt: Wie viel Eis bleibt im gedämmten Haus nach zwei Monaten übrig? Gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Dr. Heinz-Gert Schlenkermann, und den beiden Festrednern füllten sie Wettkarten aus und warfen ihre Schätzungen in einen Briefkasten am Mini-Haus – außer Konkurrenz natürlich. „1000 Besucher innerhalb der ersten beiden Stunden. Das ist schon ein toller Erfolg für die Energiemesse“, lobte Hülsmann. Regen Zuspruch fand dann aber auch die Eisblockwette: Am Messestand von „Haus sanieren – profitieren“ füllten viele Besucher die Wettkarten aus und fragten nach der neuen Kampagne. Auch nach Messeschluss kann gewettet werden: Unter www.sanieren-profitieren.de gibt es weitere Infos.

Eisblockwette zum Kampagnenauftakt (v.l.): Bürgermeister Burkhard Jasper, Dr. Heinz-Gert Schlenkermann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Gernot Schmidt, Präsidiumsmitglied des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, und Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Manfred Hülsmann wetteten, wie viel Eis nach zwei Monaten im Mini-Haus noch übrig sein wird.
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