Im historischen Schloss Wartin weht bald Geist moderner Umwelttechnik
Energetische Sanierung wird mit 125.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstĂŒtzt
Wartin. Wenn sich Studenten aller Herren LĂ€nder zukĂŒnftig in der EuropĂ€ischen Akademie Schloss Wartin (Brandenburg) mit ihren Lehrern, aber auch mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kultur austauschen werden, wird das nicht nur wie in einem angelsĂ€chsischen College geschehen, sondern auch in einem dank deutscher Umwelttechnik sanierten historischen GebĂ€udeensemble. Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwed-de, GeneralsekretĂ€r der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, OsnabrĂŒck), sagte heute Akademieleiter Charles Elworthy zu, die energetische Sanierung des Kul-turgutes mit 125.000 Euro zu unterstĂŒtzen. Bereits das Schaffen von Voraussetzungen fĂŒr eine fuktionierende Umweltkommunikation hatte die DBU mit 66.500 Euro unterstĂŒtzt.
FĂŒr VölkerverstĂ€ndigung und Umwelt- und Landschaftsschutz
Zweck des Vereins EuropĂ€ische Akademie Schloss Wartin ist die Förderung des wissenschaftlichen und kulturellen Austausches in Europa, insbesondere zwischen Ost und West. Er will der VölkerverstĂ€ndigung, der Erwachsenenbildung und der Pflege regionaler bildender Kunst, Musik und Literatur sowie dem Umwelt- und Landschaftsschutz dienen. Die Satzung sieht ein Programm wechselnder wissenschaftlicher und kultureller Veranstaltungen, Konferenzen und Sommerseminare sowie Konzerte vor. AuĂerdem werden Ausstellungen regionaler KĂŒnstler organisiert.
Ensemble mit Schloss als Mittelpunkt
Das Ensemble besteht aus einer Vielzahl von GebĂ€uden mit dem Schloss als Mittelpunkt. In ihm sind insbesondere Tagungs- und VeranstaltungsrĂ€ume untergebracht. Zwei gröĂere NebengebĂ€ude, der Speicher und das Haus Bohlmann, sollen grundsaniert und mit angemessenen ĂbernachtungsrĂ€umlichkeiten ausgestattet werden.
Acht Wohneinheiten und drei Wohnungen geplant
Beim Speicher mit einer NutzflĂ€che von rund 460 Quadratmeter handelt es sich um einen historischen Ziegelbau, fĂŒr den acht Wohneinheiten als Doppelzimmer und drei Wohnungen mit SanitĂ€rbereichen und Kochmöglichkeiten geplant sind. Beim Haus Bohlmann mit einer NutzflĂ€che von rund 135 Quadratmeter handelt es sich um ein ZiegelgebĂ€ude mit Fachwerkanteil.
Modellhafte energetische Sanierung als Ziel
Ziel ist die modellhafte energetische Sanierung dieser NebengebĂ€ude mit einem besonderen Fokus auf Aspekte der Energieeinsparung. Das MaĂnahmenpaket sieht eine herkömmliche DĂ€mmung des Daches sowie des FuĂbodens im Erdgeschoss, die Erneuerung der Fenster sowie eine innenliegende FassadendĂ€mmung vor. Auf diese Weise soll eine deutliche Verringerung des HeizwĂ€rmebedarfs erreicht werden.
Blockheizkraftwerk mit Rapsöl
Die WĂ€rmeversorgung soll fĂŒr die beiden dicht beieinanderliegenden GebĂ€ude des Schlosses sowie des Speichers gemeinsam erfolgen. Vorgesehen ist ein Blockheizkraftwerk, bei dem als Kraftstoff Rapsöl zum Einsatz kommen soll. Als Zusatzheizquelle sollen hochwirksame und schadstoffarme dezentrale Holzöfen installiert werden. Der vorhandene FlĂŒssiggaskessel soll auf Erdgas umgestellt werden. Aufgrund der Entfernung des Hauses Bohlmann zum Schloss ist hier eine dezentrale Heizenergieversorgung geplant: ein Kombi-Holzheizkessel mit Gasbrennwerttherme und thermischer Solaranlage.
"Ein ökonomisches Optimum bei hohem ökologischen Standard"
Brickwedde zeigte sich in Wartin optimistisch, "fĂŒr dieses in der Region Uckermark und darĂŒber hinaus besonders wertvolle Kulturgut ein ökonomisches Optimum bei hohem ökologischen Standard" zu erreichen: "Das Vorhaben wird beispielhaft fĂŒr eine Vielzahl Ă€hnlicher GebĂ€udeensembles in der Region sein."