Hüttenzauber: Modernes Energiekonzept für Wander-Unterschlupf

Sanierte Wolfratshauser Hütte wird heute eingeweiht - Umweltgerechte Technik auf dem Berg - DBU förderte
Wolfratshausen. Wie bringt man jeden Tag 1.200 Liter Wasser auf 1.800 Meter Höhe? Woher bekommt man dort oben wohlige Wärme - auch im Winter? Die Sektion des Deutschen Alpenvereins in Wolfratshausen (Bayern) hat auf diese Fragen eine Antwort gefunden - eine umweltfreundliche noch dazu. Die Wolfratshauser Hütte, gelegen auf dem Weg zum Grubigstein westlich der Zugspitze, ist ökologisch saniert worden. Wasser und Wärme für in Spitzenzeiten 600 müde Wanderer täglich belasten dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts die Umwelt weitaus weniger als zuvor. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Projekt mit insgesamt rund 66.000 Euro unterstützt. Pünktlich zur Urlaubssaison wurde heute die "neue" Wolfratshauser Hütte eingeweiht.

Optimal gedämmter Unterschlupf

"Die Hütte ist wichtige Anlaufstelle am neuen Transalpin-Weg Via Alpina und im Winter begehrte Aufwärmstation für Skifahrer", sagt DBU-Experte Franz-Peter Heidenreich. "Ab sofort ist ihr Unterschlupf optimal wärmegedämmt." Das Wasser für die erfrischende Dusche wird nicht länger durch Strom, sondern mit einer Pelletheizung gewärmt, die mit nachwachsendem Holz gefüttert wird. Der Stromverbrauch sinkt so um über 9.000 Kilowattstunden im Jahr. Damit ließen sich in einem Haushalt neun Jahre lang Kaffeemaschine, Tiefkühler, Fernseher und Waschmaschine betreiben. Um noch mehr einzusparen, werden in der Küche Energie sparende Geräte eingesetzt - und in der Herren-Toilette kommen Trocken-Urinale ohne Wasser aus.

Energiesparen innen und außen

Das Konzept für die Sanierung stammt vom Ingenieurbüro EST EnergieSystemTechnik in Miesbach (Bayern). Die Fachleute erarbeiteten eine Strategie zur Verbesserung der Gebäudehülle und des Energieverbrauchs. Beispiel Heizen: Bis zum vergangenen Winter konnte die Hütte nur mit einem gemütlichen, aber wenig umweltfreundlichen Kachelofen warm werden. Die 1.200 Kilogramm Kohle und drei Kubikmeter Holz, die so jedes Jahr verheizt wurden, spart nun die Pelletheizung ein.

"Zeitgemäße Unterkunft"

Günther Zintl von der Sektion Wolfratshausen des Deutschen Alpenvereins freut sich, dass durch die Sanierung zwei Anliegen auf einmal verwirklicht wurden: "Wir können unseren Gästen nun eine zeitgemäße Unterkunft anbieten. Zugleich haben wir darauf geachtet, dass die Hütte - speziell auf dieser Höhe wichtig - eine gute Wärmedämmung bekommen hat. Damit haben wir den Umweltschutz entsprechend der Empfehlungen des Deutschen Alpenvereins und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ernst genommen."

Ansprechpartner für weitere Informationen:Günther Zintl, Sektion Wolfratshausen des Deutschen Alpenvereins e.V., Telefon 08171 | 17116 oder 0174 |3127489, Guenther.Zintl@t-online.de
Sanierung auf 1.800 Metern Höhe: Die Wolfratshauser Hütte, auf dem Weg zum Grubigstein westlich der Zugspitze gelegen, ist mit DBU-Hilfe ökologisch auf Vordermann gebracht worden. Foto: Günther Zintl.
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Die Hütte in den Lechtaler Alpen im Sommer.
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Beliebter Anlaufpunkt: die Wolfratshauser Hütte.
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Wichtige Anlaufstelle für Skifahrer: Die Wolfratshauser Hütte in den Lechtaler Alpen.
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