Huber: Wassermangel „Hauptgrund für Armut und fehlende Bildung“

DBU-Umweltpreisträger sprach bei Eröffnung der neuen Ausstellung von DBU und DWA – Bewusstsein wecken

Osnabrück. Zu einer gemeinsamen „Vision Wasser“ rief heute in Osnabrück der Umweltpreisträger der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dr. Hans G. Huber, Politiker, Städteplaner und Sanitäringenieure auf. Gerade für die Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländer sei die Verfügbarkeit von Wasser nicht nur eine Frage des physischen Überlebens. Wasser habe auch einen sozialen Aspekt. Trinkwassermangel sei nämlich ein Hauptgrund für Armut und fehlende Bildung. Denn wenn etwa das Wasserholen üblicherweise die zeitaufwändige Aufgabe von Kindern und Frauen sei, bleibe keine Zeit für Erziehung, Bildung und damit für Zukunftsperspektiven. Anlass war die Eröffnung der Ausstellung „WasserWissen – die wunderbare Welt des Wassers“, eine Gemeinschaftsausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU.

Huber: "Große Anstrengungen erforderlich"  

Huber – im Jahr 2006 von der DBU mit ihrem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet für seine Technologie zur Frischwasseraufbereitung und Abwasserbehandlung, die besonders geeignet für Schwellen- und Entwicklungsländer ist, – betonte in seinem Redebeitrag, um dieses zu ändern, seien große Anstrengungen erforderlich. Neben neuen Technologien der Abwasserbehandlung und der -wiederverwendung müssten alle Beteiligten umdenken.

Ausstellung "WasserWissen" soll insbesondere Schüler und Lehrer ansprechen

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde unterstrich bei der Eröffnung: „Mit der Ausstellung möchten wir das Interesse und das Bewusstsein für das zukunftsträchtige Thema ‚Wasser’ wecken. Darüber hinaus vermitteln wir einen Einblick in die Arbeit von DWA und DBU.“ Für die Ausstellung „WasserWissen“ wünsche er sich, dass sich viele Gäste durch einen Besuch zu einem vernünftigen Umgang mit dem kostbaren Gut inspirieren ließen: Ausstellungen böten die Möglichkeit, vollständig in ein Thema einzutauchen. Wie kein anderes Medium seien sie auf hervorragende Weise für interaktives Lernen geeignet. „WasserWissen“ solle deshalb insbesondere Schüler und Lehrer ansprechen. Mit der Ausstellung beteilige sich die DBU auch am diesjährigen Themenschwerpunkt der Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen (United Nations, UN). „WasserWissen – die wunderbare Welt des Wassers“ sei ein im Rahmen der UN-Dekade 2008/2009 offiziell ausgezeichnetes Projekt.

"Ein Gefühl für das Thema 'Wasser' bekommen"

DWA-Präsident Otto Schaaf ging in seinem Grußwort auf den vom Menschen verursachten Klimawandel als gegenwärtig eine der wichtigsten globalen Herausforderungen ein. Er führe weltweit zu Veränderungen der natürlichen Lebensgrundlagen und habe auch große Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit in vielen Regionen der Erde; dies gelte auch für Deutschland. Folgen wie Dürrekatastrophen oder Wassermangel zeigten, dass die Themen „Klima“ und „Wasserwirtschaft“ eng miteinander verknüpft seien. Es reiche nicht mehr aus, dass nur Fachleute über „Wasser“ diskutierten: Jeder Einzelne müsse hierfür sensibilisiert werden. In diesem Sinne sei die Ausstellung eine wichtige Ergänzung der Öffentlichkeitsarbeit der DWA. Sie sei ein ansprechendes Mittel zur Bewusstseinsbildung und ermögliche den Besuchern, ein Gefühl für das Thema „Wasser“ zu bekommen. Mit der Ausstellung machten DBU und DWA zudem „deutlich, dass wir hier vor allem an praxisbezogenen und modellhaften Lösungen arbeiten“, so Schaaf weiter.

Ausstellung "WasserWissen" ist fünfte DBU-eigene Ausstellung

Die Wasser-Ausstellung ist die fünfte DBU-eigene Ausstellung. Auf etwa 240 Quadratmetern können Besucher in sechs Themenkomplexen Aufschlussreiches und Nützliches zum Thema „Wasser“ erfahren. Zahlreiche interaktive Ausstellungsobjekte wie eine Hochwasser-Wippe oder ein Pump-Brunnen sollen Neugierige zum Anfassen und Ausprobieren anregen. Auch an die Allerjüngsten ist gedacht: Biber Billy, eine Comic-Figur, zeigt ihnen, wo sie in der Ausstellung Interessantes entdecken können.

Kostenlose Führungen zu speziellen Themen und für unterschiedliche Altersgruppen

„WasserWissen“ ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Führungen bietet die DBU ab einer Gruppengröße von zehn Personen an; sie sind auch zu speziellen Themen oder für unterschiedliche Altersgruppen wie Grundschul- oder Kindergartenkinder möglich. Eine rechtzeitige Voranmeldung ist erforderlich. Schülerversuche zur Arbeit in Kleingruppen bietet die DBU auf Anfrage an. Flankierend gibt es auch Begleitmaterial für Schüler. Ab Herbst 2008 finden im ZUK der DBU einmal monatlich donnerstags Vorträge zum Thema Wasser statt. Als Wanderausstellung konzipiert, geht die Ausstellung ab November 2009 deutschlandweit auf Reise. Zu diesem Zweck ist eine Ausleihe möglich. Mehr Informationen unter Tel.: 0541/9633-941 oder -921. 

Eröffneten heute im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück die neue Ausstellung "WasserWissen - die wunderbare Welt des Wassers" (v. l. n. r.): DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Umweltpreisträger Dr. Hans G. Huber und DWA-Präsident Otto Schaaf.
©
Rief heute anlässlich der Ausstellungseröffnung „WasserWissen" in Osnabrück zu einer gemeinsamen „Vision Wasser“ auf: Der Unternehmer und DBU-Umweltpreisträger Dr. Hans G. Huber
©

Medien & Infos