Höchstdotierter Umweltpreis der Welt wird am 17. April in Dresden verliehen

Deutsche Bundesstiftung Umwelt würdigt Maßnahmen mit Leitbildfunktion - Eine Million Mark wird vergeben
Osnabrück. Zum zweitenmal wird die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) nach der letztjährigen Premiere im Jahr 1994 ihren mit insgesamt einer Million Mark dotierten "Deutschen Umweltpreis" verleihen. Aus der Hand von Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel werden der oder die neuen Preisträger in der Semperoper in Dresden am 17. April ihre Auszeichnungen in Empfang nehmen. Die Entscheidung darüber, wer den höchstdotierten Umweltpreis der Welt erhalten wird, wird das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unter Vorsitz von Bundesbankchef Dr. Hans Tietmeyer Mitte März fällen. Der Preis richtet sich an Personen, Firmen und Organisationen, die durch Projekte, Maßnahmen oder ihre Lebensleistung eine Leitbildfunktion für andere ausüben. Ihre Leistung soll dazu beitragen, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Vorsorge- und Umsetzungsstrategien zu entschärfen. Dabei sollen der Modellcharakter und die praktische Umsetzbarkeit im Vordergrund stehen. Der Festakt wird vom dritten Fernsehprogramm des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), der via Satellit bundes- und europaweit zu empfangen ist, sowie in einer Zusammenfassung in der ARD von 16.40 bis 17 Uhr übertragen.

Kühlschrank ohne Ozon-Killer

1993 waren von der Stiftung, die auf Initiative von Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel im breiten politischen Konsens durch Gesetz des Deutschen Bundestages vom 18. Juli 1990 gegründet worden war, die sächsische Firma Foron und der Münchner Ökologieprofessor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Haber ausgezeichnet worden. Die Stiftung honorierte damit die Pionierleistung und den unternehmerischen Mut der damals von der Liquidation bedrohten Firma Foron, die den ersten Kühlschrank ohne den "Ozon-Killer" Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) produziert hatte. Gegen alle Widerstände etablierter Wettbewerber hatte das Unternehmen umweltgerechte Akzente gesetzt und damit bewiesen, daß sich Umweltverträglichkeit und ökonomisch sinnvolle technische Umsetzung nicht ausschließen müssen.

Umweltvorsorge seit den 1960er Jahren

Haber wurde für sein Lebenswerk gewürdigt. Das Lebenswerk eines Mannes, der weit über seine Lehr- und Forschungstätigkeit hinaus die Entwicklung des Natur- und Landschaftsschutzes geprägt und auf dem Gebiet der Umweltvorsorge Pionierarbeit geleistet hatte. Bereits Mitte der 60er Jahre hatte er wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt, die bis heute national und international als Maßstäbe gelten. Er setzte sich nachdrücklich für die Errichtung der ersten deutschen Nationalparke ein.

Kreativität kleiner und mittlerer Unternehmen fördern

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt will nach den Worten ihres Generalsekretärs Fritz Brickwedde durch ihre Arbeit die Kreativität kleiner und mittlerer Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen fördern und Anreiz geben für ökologische Innovationen in diesen Betrieben. Brickwedde: "Die Umweltstiftung setzt durch die Förderung umwelt- und gesundheitsfreundlicher Produktionsverfahren auf einen vorbeugenden und integrierten Umweltschutz. Sie will das Einstiegsrisiko für Unternehmen in umweltschonendere Produktionstechniken mindern und praxisorientiert fördern, was die Umwelt direkt und praktisch schützt." Gleichzeitig will sie Kooperationsprojekte in der Anwendung von Umwelttechnik und den Austausch von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen öffentlichen oder privaten Stellen sowie Vorhaben zur Vermittlung von Wissen über die Umwelt unterstützen. Modellhaft sollen auch national wertvolle Kulturgüter nach dem Stiftungsziel im Hinblick auf schädliche Umwelteinflüsse bewahrt und gesichert werden. Brickwedde: "Dabei erfolgt die Mittelvergabe unabhängig von der aktuellen Politik in einer gegenüber staatlichen Förderungen außergewöhnlich hohen Flexibilität." Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt rund 800 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 480 Millionen Mark gefördert.