Hendricks: „Deutschland muss seinen ökologischen Fußabdruck auf ein verträgliches Maß reduzieren“

Internationale Konferenz in Berlin berät heute und morgen über Konzept der planetaren Belastungsgrenzen

Berlin. Der Druck auf die Umwelt nimmt weltweit rasant zu. Um nachfolgenden Generationen ein Leben in Würde und Frieden zu ermöglichen, muss zukünftig innerhalb planetarer Belastungsgrenzen (Planetary Boundaries) gewirtschaftet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Forschergruppe um Johan Rockström, der dafür erstmals 2009 ein Konzept vorgelegt hat. Auf einer zweitägigen Konferenz des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes (UBA) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) diskutieren ab heute 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie dieses Konzept in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angewendet werden kann. 

„Einhaltung planetarer Grenzen für Umweltpolitik die zentrale Herausforderung“

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Die Einhaltung der planetaren Grenzen ist für die Umweltpolitik die zentrale Herausforderung. Auch Deutschland muss seinen ökologischen Fußabdruck auf ein verträgliches Maß reduzieren. Wir sollten neben der Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts eine Wirtschaftsweise anstreben, die alle Belastungsgrenzen der Umwelt respektiert.“

„Weltweiter Druck auf Ökosysteme droht Erde grundlegend zu verändern“

Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger: „Der weltweite Druck auf die Ökosysteme droht die Erde grundlegend zu verändern. Das Konzept der planetaren Belastbarkeitsgrenzen zeigt uns, dass wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen an vielen Stellen gefährden. Wir müssen dringend umsteuern, um ein gutes Leben in der Zukunft zu ermöglichen.“

„Leben in Würde für alle Menschen ermöglichen, ohne Planeten zu zerstören“

Der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Heinrich Bottermann: „Wenn wir von planetaren Belastbarkeitsgrenzen sprechen, brauchen wir eine Vorstellung davon, in welchem Bereich wir frei handeln können. Das ist der Raum der Möglichkeiten – der Raum für Innovationen. Es geht darum, ein Leben in Würde für alle Menschen zu ermöglichen, ohne den Planeten zu zerstören.“

Bundesregierung hat sich bei Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016 am Konzept der planetaren Grenzen orientiert

Die Bundesregierung hat sich bei der Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016 am Konzept der planetaren Grenzen orientiert. Das Konzept soll – neben der Orientierung an einem Leben in Würde – die Leitplanke für politische Entscheidungen bilden.

 

Über das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen

Dem Konzept zufolge ist die Menschheit nicht nur durch den Klimawandel bedroht, sondern auch durch den rasanten Verlust an biologischer Vielfalt, die Störung der Nährstoffkreisläufe von Stickstoff und Phosphor sowie hohe ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken durch den globalen Landnutzungswandel. Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen stützt sich einerseits auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse, andererseits auf die Anwendung des Vorsorgeprinzips. Das Konzept wurde 2009 von einer internationalen Forschergruppe um Johan Rockström und Will Steffen begründet und 2015 weiterentwickelt. Für das Konzept wurde Johan Rockström 2015 mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichnet. Im Integrierten Umweltprogramm 2030 des BMUB wird die Einhaltung der ökologischen Grenzen als zentrale Herausforderung für die Umweltpolitik eingeordnet.

Näheres zum Konzept unter: www.bmub.bund.de/P4603/

Konferenzwebsite: https://www.pb-conference2017.de/

Aktuelle Informationen zur Konferenz auf Twitter: #pbconf17

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks: "Einhaltung der planetaren Grenzen ist für die Umweltpolitik die zentrale Herausforderung."
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DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann: "Es geht darum, ein Leben in Würde für alle Menschen zu ermöglichen, ohne den Planeten zu zerstören."
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