Hameln-Holtensen jetzt im Eigentum der DBU

Niedersachsen: Übertragung der Fläche im Nationalen Naturerbe notariell beurkundet
Der letzte Schritt ist getan: DBU-Naturerbe-Prokurist Marius Keite (v.r.) und Katja Wollnik vom Bundesforstbetrieb Niedersachsen waren zur Beurkundung des Schenkungsvertrages beim Notar.

Hameln. Der Übertragungsprozess ist abgeschlossen: Die Naturschutzfläche Hameln-Holtensen gehört jetzt dem DBU Naturerbe: Mit der notariellen Beurkundung des Schenkungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Eigentümerin ins Grundbuch einzutragen. Ursprünglich gehörte der ehemalige Standortübungsplatz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Marius Keite, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist es, die Fläche im Nationalen Naturerbe in einem möglichst optimierten Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“   

Vielfältige Landschaften mit hohem naturschutzfachlichem Wert

Die rund 160 Hektar große DBU-Naturerbefläche Hameln-Holtensen ist überwiegend durch naturnahe Buchen- und Laubwälder geprägt, die sich ohne menschliche Eingriffe natürlich entwickeln dürfen. Vor allem im Tal der Subeke befinden sich alte Baumbestände mit Totholz und versteckten Höhlen, in denen unter anderem verschiedene Spechtarten einen Unterschlupf finden. Im Süden der Naturerbefläche schließen sich wertvolle Streuobstbestände mit Äpfel-, Birnen- und Kirschbäumen an, die von Rindern beweidet werden. Verteilt über fünf Hektar finden hier ebenfalls eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum.

Im Süden der DBU-Naturerbefläche Hameln-Holtensen liegen wertvolle Streuobstbestände mit Äpfel-, Birnen und Kirschbäumen.
© Susanne Belting/DBU Naturerbe

Hameln-Holtensen: Eine von 66 Flächen im DBU Naturerbe

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 66 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Der Bund verzichtet seit 2005 auf den Verkauf ausgewählter, wertvoller Naturflächen im Bundeseigentum und hat bislang rund 164.000 Hektar stattdessen dem Naturschutz gewidmet und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Der Waldboden der naturnahen Buchen- und Laubwälder ist im Frühling von zahlreichen Frühjahrsblühern wie dem Hohlen Lerchensporn geprägt.
© Lisa-Marie Hille

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