Duderstadt. Heute erinnern nur noch alte WachtĂŒrme an den ehemaligen Grenzstreifen, der Deutschland fast 40 Jahre in Ost und West teilte. Das naturbelassene GrĂŒne Band, das sich ĂŒber knapp 1.400 Kilometer erstreckt, sichert bis heute die LebensrĂ€ume bedrohter Tier- und Pflanzenarten. âUnsere Natur ist ein wichtiger Ort der Erholung, den es fĂŒr die nĂ€chsten Generationen zu bewahren giltâ, sagte Dr. Heinrich Bottermann, GeneralsekretĂ€r der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die interaktive Ausstellung âDas GrĂŒne Band â es lebe die Vielfaltâ im Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen in Duderstadt soll jungen Besuchern kĂŒnftig das Wirken und Handeln im Naturschutz veranschaulichen. Im Rahmen des Festaktes zum 20-jĂ€hrigen JubilĂ€um der Heinz Sielmann Stiftung ĂŒberreichte er StiftungsrĂ€tin Inge Sielmann und Vorstand Michael Beier das Bewilligungsschreiben fĂŒr die geplante Ausstellung, deren Errichtung die DBU mit 115.000 Euro und ihrem Expertenwissen fördert. Eröffnen soll sie im Herbst.
PhÀnomene aus Natur in neuer Perspektive darstellen
Die vom Berliner BĂŒro stories within architecture geplante Ausstellung soll die bisherigen Umweltbildungsangebote des Natur-Erlebniszentrums ergĂ€nzen, sagte Holger Belz von der Heinz Sielmann Stiftung. Sechs ErlebnisrĂ€ume sollten den Besuchern auf einer FlĂ€che von 242 Quadratmetern unter anderem veranschaulichen, was unter BiodiversitĂ€t zu verstehen ist und Auskunft ĂŒber die unterschiedlichen LebensrĂ€ume und Bewohner des vor Ort befindlichen GrĂŒnen Bandes geben. Die Ausstellung solle insbesondere PhĂ€nomene aus der Natur aufgreifen und in einer neuen Perspektive darstellen. âWir wollen Prozesse in der Natur und natĂŒrliche KreislĂ€ufe aufzeigen, das VerhĂ€ltnis von Mensch und Natur verdeutlichen und die vielfĂ€ltigen MaĂnahmen und Möglichkeiten des Naturschutzes darstellenâ, so Belz. Die Besucher erfĂŒhren, dass Handeln und auch Nichthandeln des Menschen Konsequenzen fĂŒr die Natur haben.
Ausstellungsbegleitende Angebote
Die ErlebnisrĂ€ume sollten insbesondere fĂŒr Kinder und Jugendliche auditiv, haptisch und visuell aufbereitet werden. Belz: âNeben klassischen Grafiken, Texten und Fotos werden wir aber auch moderne Medien einsetzen. Damit sich auch Erwachsene und Familien angesprochen fĂŒhlen, sind zum Beispiel ausstellungsbegleitende Angebote vorgesehen, etwa Wanderungen und thematisch weiterfĂŒhrende Umweltbildungsveranstaltungen zu wandernden Tierarten oder der Beziehung von Mensch und Natur.â
Auch Naturerbe-Tochter der DBU setzt sich aktiv fĂŒr Naturschutz ein
Die Ausstellung solle Anregungen geben, sich selbst aktiv fĂŒr den Naturschutz einzusetzen, so Bottermann. Die DBU selbst habe sich dieses Ziel klar und deutlich auf die eigene Fahne geschrieben. Ăber ihre gemeinnĂŒtzige Tochter, die DBU Naturerbe GmbH, kĂŒmmere sie sich inzwischen um rund 60.000 Hektar NaturerbeflĂ€chen an 47 Standorten bundesweit â ĂŒberwiegend ehemalige militĂ€rische FlĂ€chen, auf denen sich wie im GrĂŒnen Band nach Ende des Ost-West-Konfliktes nun wieder Fauna und Flora friedlich entwickeln könnten. Mit dem Erhalt und der Pflege des Nationalen Naturerbes trage die DBU wesentlich zum angestrebten Ziel bei, offene LebensrĂ€ume mit seltenen Arten durch Pflege zu bewahren, WĂ€lder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natĂŒrlichen Entwicklung zu ĂŒberlassen sowie artenarme Forste zu naturnahen WĂ€ldern und Feuchtgebiete sowie GewĂ€sser ökologisch aufzuwerten oder zu erhalten. Bottermann: âEine gigantische Aufgabe!â
Neugierde wecken, DenkanstöĂe geben
Sowohl der inhaltliche Aufbau der Ausstellung in Duderstadt als auch die didaktische Herangehensweise könnten dieses Ziel unterstĂŒtzen und dazu beitragen, Neugierde zu wecken und DenkanstöĂe zu geben, um ein motiviertes Lernen durch Interaktion zu fördern. Die Ausstellung solle Fragen aufwerfen, deren Antworten sich jeder Besucher selbststĂ€ndig erarbeiten kann.
Begleitevaluation
âIm Rahmen einer Begleitevaluation sind eine Bestands- und Besucheranalyse, Besucherbefragungen, ExpertenrundgĂ€nge und ein Weiterentwicklungs-Arbeitskreis mit den Mitarbeitern der Heinz Sielmann Stiftung und den Ausstellungsdesignern vorgesehenâ, so Belz. Die Ausstellung werde ab Herbst in der ehemaligen Remise zu sehen sein.
Ansprechpartner fĂŒr Fragen zum Projekt (AZ 32024): Holger Belz, Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen, Telefon: 05527/914119