Gipfeltreffen zur Biotechnologie: DBU Mitveranstalter der „BioPerspectives“

Tagung vom 4. bis 6. Mai zeigt Leistungsfähigkeit deutscher Biotechnologie - DBU präsentiert umweltfreundliche, wirtschaftliche Biotechnologie-Verfahren
Osnabrück/Wiesbaden. Wo liegen die Perspektiven industrieller Biotechnologie? Diese Frage diskutieren Experten vom 4. bis 6. Mai auf der "BioPerspectives" in Wiesbaden. Unter Federführung der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (Frankfurt) veranstalten zwölf Fachgesellschaften und Verbände erstmalig eine gemeinsame Tagung für Wissenschaft und Industrie. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) beteiligt sich mit einem eigenen Veranstaltungstag zur nachhaltigen Biokatalyse. "Biotechnologie ist für die DBU von herausragender Bedeutung", sagt DBU-Bereichsleiterin Dr. Stefanie Heiden. Erklärtes Ziel sei die Entwicklung wirkungsvoller, umweltfreundlicher und wirtschaftlicher Verfahren und Produkte auf der Basis biotechnologischer Innovationen. Bereits seit 1997 würde die so genannte Weiße Biotechnologie mit unterschiedlichen Schwerpunkten durch die DBU vorangetrieben.

Natürliche Enzyme statt schädlicher Chemikalien

Unter weißer Biotechnologie versteht man die Etablierung nachhaltiger industrieller Herstellungsprozesse. Lebende Bakterien oder Pilze werden hierbei genauso genutzt wie deren Enzyme (Biokatalysatoren). Enzyme in Waschmitteln beispielsweise entfernen selbst bei niedrigen Temperaturen Fett und Eiweiß und sparen damit Energie und Wasser.

"Biotechnologische Innovationen führen zu sauberen Industrieprozessen"

Biotechnologie, speziell Biokatalyse, gelte als Schlüsseltechnologie für die Entwicklung einer nachhaltigen Chemie. Sie habe - ganz im Sinn der Agenda 21 - ein hohes Potenzial, die Entwicklung von Treibhausgasen zu vermeiden und die Verwendung fossiler Brennstoffe und begrenzter Rohstoffe zu verringern, so Heiden: "Biotechnologische Innovationen führen zu sauberen und ökonomisch tragfähigen Industrieprozessen." Speziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland sei dies von großer Bedeutung. Hier seien, nicht zuletzt durch Unterstützung der DBU, zahlreiche Produktionsprozesse bereits etabliert worden. Dabei handele es sich durchweg um Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie.

Maßgeschneidertes für die Umwelt

Bereits frühzeitig habe die DBU biotechnologische Entwicklungen gefördert. Früchte dieser Arbeit seien beispielsweise die Verbünde Biokatalyse sowie Innovations-Centrum Biokatalyse ICBio. "Maßgeschneidert für industrielle Anwendungen werden hier neuartige Biokatalysatoren in standardisierter und qualitativ hochwertiger Form zur Verfügung gestellt", erläutert Projektleiter Dr. Rainer Erb. Damit würden völlig neue Produkte und optimierte Produktionsprozesse überhaupt erst möglich. Beispiele aus der Produktion von Chemikalien oder Pharmaka werden auf der BioPerspectives in zahlreichen Vorträgen präsentiert.
Zukunftsbranche Biotechnologie: In diesem so genannten Fermentationsreaktor werden maßgeschneiderte und umweltfreundliche Biokatalysatoren, zum Beispiel Enzyme, produziert.
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