„Für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzen“

Deutsche Bundesstiftung Umwelt sagte KLJB heute im Beisein des Bundespräsidenten Unterstützung des Projektes "global village" zu
Bad Honnef. Bundespräsident Johannes Rau hat heute Nachmittag in Bad Honnef bei Bonn den Startschuss zum Umweltprojekt "global village" der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) beim Weltjugendtag 2005 gegeben. Er würdigte dabei das Engagement Jugendlicher für erneuerbare Energien. Zugleich übergab der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, dem Verband eine Förderzusage für das Projekt über 106.000 Euro. Er sagte, wenn die KLJB beim Weltjugendtag mit bis zu einer Million internationaler Gäste das "globale Dorf" errichte, werde die Zukunftsidee erneuerbarer Energien von Bonn aus in die ganze Welt getragen.

Bundespräsident "bestärkt uns in unserem Engagement"

Der KLJB-Bundesvorsitzende Elmar Schäfer zeigte sich im Gespräch mit Rau und Brickwedde über die Unterstützung der DBU erfreut. "Dass der Bundespräsident heute den Startschuss für das Energieprojekt der KLJB gibt und sich für die Umwelt stark macht, bestärkt uns in unserem Engagement", sagte er. Mit dem Projekt "global village" werde eine Brücke von der Energiekonferenz "renewables2004", die noch bis Freitag in Bonn tagt, über die "Woche der Umwelt" des Bundespräsidenten und der DBU bis zum Weltjugendtag 2005 geschlagen, zu dem Papst Johannes Paul II. die Jugend der Welt eingeladen hat. Bei der Aktion bauen KLJB-Jugendliche in Bonn kleine Windkraft-, Solarthermie- und Biogasanlagen sowie eine Holzkirche mit Solardach.

"Wir müssen neue Wege in der Energieversorgung gehen"

Die Umweltstiftung, so Generalsekretär Brickwedde, habe sich in zahlreichen Förderprojekten mit Millionenbeträgen für den Ausbau umweltschonender Energien eingesetzt. Besonders wichtig sei ihr das Engagement junger Menschen, denn es gehe um deren Zukunft. Brickwedde: "Wenn wir auch künftigen Generationen ermöglichen wollen, unter guten Umweltbedingungen zu leben, müssen wir neue Wege in der Energieversorgung gehen". Das hätten die Jugendlichen in Deutschland bereits besser erkannt als manche Erwachsene. Dafür stehe die KLJB mit ihren 70.000 Mitgliedern und zahlreichen originellen Umweltprojekten. In vorbildlicher Weise setze sich der Jugendverband seit Jahren für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt ein.

Zeichen junger Christen für Bewahrung der Schöpfung

Der Sekretär des Weltjugendtags, Pfarrer Georg Austen, sagte zum Startschuss: "Wir freuen uns über das Interesse der KLJB, beim XX. Weltjugendtag ein ‚global village' zu errichten. Die KLJB setzt durch ihr Engagement ein ermutigendes und klares Zeichen der jungen Christen für die Bewahrung unserer Schöpfung sowie für ein solidarisches Handeln aus dem Glauben." Die Initiative zeige auch mögliche Wege der Schöpfungsbewahrung über den Weltjugendtag hinaus auf.

Ein Drittel der Menschheit weltweit hat keinen Zugang zu elektrischer Energie

Elmar Schäfer vom KLJB-Bundesvorstand sagte im Gespräch mit dem Bundespräsidenten weiter: "Wir müssen weg von den fossilen Energieträgern. Kriege um Öl, zentralistische Wirtschaftsstrukturen und Umweltschäden gehen zu Lasten der Zukunftschancen der jungen Menschen und vor allem der ländlichen Regionen. Ein Drittel der Menschheit weltweit hat keinen Zugang zu elektrischer Energie. Die ‚Erneuerbaren' bieten hier eine Chance, die Entwicklung der Menschen zu fördern und für gute Lebensbedingungen zu sorgen." Das "global village" solle verdeutlichen, "dass für uns christlicher Glaube bedeutet, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen". Zur Kirche zu gehören, heiße, Verantwortung in Gesellschaft und Politik zu übernehmen und die Welt zukunftsfähig mitzugestalten. Der Einsatz für erneuerbare Energien weltweit sei "christliches Handeln in Reinkultur".
Vor dem Modell des "globalen Dorfes" (v.l.): KLJB-Bundesvorsitzender Elmar Schäfer, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Bundespräsident Johannes Rau und Dr. Axel Horstmann, Minister für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen.
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