FACHINFORMATION: Durch rationelle Energieanwendung in der Backstube die Umwelt schonen

Verbrauch soll um 40 bis 50 Prozent reduziert werden - Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Hofpfisterei in München mit 860.000 Mark
Projektpartner: Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH, München,Bayern

Projekttitel: Rationelle Energienutzung und Demonstrationsvorhaben innovativer Produktionstechnologien in einer mittelständischen Brotbäckerei (AZ: 03124)

Fördersumme: 860.000,00 DM

Zielsetzung und Begründung: Der gegenwärtige Stand der energieintensiven Brotbacktechnologie (auf die Prozeßwärme entfallen ca. 60 % des Nutzenergiebedarfs) ist durch den überwiegenden Einsatz von Rauchgasöfen mit jeweils ofeneigenem Öl- oder Gasbrenner zur Wärmeerzeugung gekennzeichnet. Als Alternative besteht die Möglichkeit, thermoölbeheizte Öfen einzusetzen.

Die gezielte Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen und Backschwaden wird heute wegen der mangelnden Wirtschaftlichkeit bei den konventionellen Rauchgasöfen oft nicht eingesetzt. Vielmehr zeichnen sich Rauchgasöfen wegen systembedingter Undichtigkeiten in Form einer sogenannten Falschluftmenge durch starke Abwärmeverluste über den Kamin aus.

Ein entscheidendes Hemmnis bei der Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen und Backschwaden ist die individuelle Wäremeerzeugung der Öfen, was wiederum einzelne, den jeweiligen Backöfen zugeordnete, Wärmerückgewinnungseinrichtungen erfordert.

Ansatz einer rationellen Energieanwendung ist dementsprechend die zentrale Wärmeerzeugung. Vorteil eines zentralen Brenners ist die Möglichkeit der thermischen Entkoppelung von Backofen und Wärmeerzeugung und somit die Vermeidung systembedingter Undichtigkeiten.

Ziel des Vorhabens ist die Demonstration und Erprobung von zunächst zwei thermoölbeheizten Backöfen, welche über einen zentralen Gasbrenner beheizt werden, und einer zentralen Wärmerückgewinnungseinrichtung. Es ist vorgesehen, einen Teil der Rauchgaswärme zum Vorheizen der Verbrennungsluft zu nutzen. Zusätzlich soll in einem gemeinsamen Wärmetauscher Wärme der Backschwaden und des Rauchgases zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Dadurch kann die sonst übliche separate Anordnung eines Schwadenkondensators entfallen. Durch dieses Konzept der rationellen Energieanwendung meint der Antragsteller eine Reduktion des Energieverbrauchs um 40 - 50 % im Vergleich zum Status quo erreichen zu können.