Exportgut Umweltschutz: Slowaken lernen vor Ort

Verwaltungsmitarbeiter besuchten DBU in OsnabrĂŒck - Stiftung fördert Weiterbildung mit rund 125.000 Euro
OsnabrĂŒck. Global denken - lokal handeln: Unter diesem Motto stand der Besuch slowakischer Verwaltungsangestellter am 6. Februar bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sieben Tage reisen die 27 Studienteilnehmer durch Deutschland, um die Umweltarbeit deutscher Kommunen sowie kleiner und mittlerer Unternehmen kennen zu lernen und Kontakte zu knĂŒpfen. Die DBU unterstĂŒtzt das praxisorientierte Weiterbildungsangebot "Umweltschutz und nachhaltige Regionalentwicklung in der Slowakei" der Comenius-UniversitĂ€t Bratislava in Kooperation mit der UniversitĂ€t LĂŒneburg. "Das Land befindet sich in einem dynamischen Prozess des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels. Mit unserem Engagement hoffen wir, im Zuge der Dezentralisierung dort wichtige Impulse fĂŒr umweltgerechte und nachhaltige VerĂ€nderungen zu geben", betonte DBU-GeneralsekretĂ€r Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde anlĂ€sslich des Besuches.

"Ein betrÀchtlicher Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarf entstanden"

Es ist noch keine zwei Jahre her, dass die Slowakei in der EuropĂ€ischen Union (EU) beigetreten ist. Im Zuge dessen wurde eine Reihe von Aufgaben und ZustĂ€ndigkeiten auf die Kommunen ĂŒbertragen - und der Dezentralisierungsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Die umfangreichen umweltpolitischen Vorgaben und Zielsetzungen der EU machen diesen Wandel fĂŒr Verwaltungsmitarbeiter nicht einfacher. "Das erklĂ€rt, warum ein betrĂ€chtlicher Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarf entstanden ist", betont DBU-Experte Thomas Pyhel. Zwei jeweils sechsmonatige Pilotkurse sollen berufsbegleitend Klarheit schaffen: Abfallwirtschaft, Landschaftsplanung, Umweltmanagement auf kommunaler Ebene, Naturschutz und BiodiversitĂ€t, Abwasserwirtschaft und Umweltkommunikation - diese Themen lernen die Kursteilnehmer auf der Basis vorhandener deutscher Fernstudienbriefe in slowakischer Sprache kennen.

"Einen Beitrag zum Wissens- und Technologietransfer im Umweltbereich leisten"

"Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes sind dann auch die mehrtĂ€gigen Exkursionen der slowakischen Verwaltungsmitarbeiter und BĂŒrgermeister nach Deutschland", weiß Pyhel. Ziel der modellhaften bilateralen Kooperation sei es, einen Beitrag zum Wissens- und Technologietransfer im Umweltbereich zu leisten. In diesem Sinne erlĂ€uterte ein DBU-Mitarbeiter den slowakischen GĂ€sten das Energiemanagement der DBU-GebĂ€ude. Am Nachmittag standen Bodenschutz-Projekte der Stadt OsnabrĂŒck im Mittelpunkt des Interesses. Im Laufe der nĂ€chsten Tage werden die Verwaltungsmitarbeiter die Zusammenarbeit zwischen Landkreisen und Kommunen am Beispiel LĂŒneburgs kennen lernen. Auch die Abwasserentsorgung in der Samtgemeinde Amelinghausen mit einer Fahrt zur KlĂ€ranlage steht auf dem Besuchsplan. "Warum das BiosphĂ€renreservat NiedersĂ€chsische Elbtalaue schĂŒtzenswert ist und welche Entwicklungsziele mit dem Gebiet verbunden werden - das erfĂ€hrt die Gruppe am Freitag, bevor sie am Samstag wieder nach Bratislava reist", verriet Pyhel.
Informierten sich aus erster Hand: slowakische Verwaltungsangestellte besuchten heute die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. 2.v.l. Thomas Pyhel, 10.v.l. Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde von der DBU.
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Informierten sich aus erster Hand: slowakische Verwaltungsangestellte besuchten heute die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. 2.v.l. Thomas Pyhel, 10.v.l. Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde von der DBU.
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