„Europa ist ohne innovativen Umweltschutz nicht denkbar“
DBU engagiert sich in den EU-BeitrittslÀndern - Rund 150 Projekte mit 23,5 Millionen Euro gefördert - Schwerpunkt Ost- und Mitteleuropa
OsnabrĂŒck. Am 1. Mai ist es soweit: zehn neue Staaten treten der EuropĂ€ischen Union bei. Damit gehören offiziell weitere 75 Millionen Menschen und 738.000 Quadratkilometer mehr zu Europa. "Die EU-Erweiterung bietet enorme Chancen, gerade fĂŒr den Umweltschutz", sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, GeneralsekretĂ€r der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). "Umweltprobleme machen vor nationalen Grenzen nicht Halt. Jetzt können wir gemeinsam mit den neuen EU-LĂ€ndern diese Probleme besser anpacken." Als gröĂte Umweltstiftung Europas baue die DBU ihre internationalen AktivitĂ€ten kontinuierlich aus. "Das vereinte Europa ist ohne innovativen Umweltschutz nicht denkbar und nicht zukunftsfĂ€hig", so Brickwedde. Neben exzellenter Forschung und Technik sei die Entwicklung eines ökologischen Bewusstseins durch Umweltbildung von zentraler Bedeutung. Die DBU hat in den neuen EU-LĂ€ndern bislang rund 150 Projekte mit 23,5 Millionen Euro gefördert. Schwerpunkt der internationalen Förderarbeit der Stiftung ist Mittel- und Osteuropa.
VielfÀltiges Förderspektrum im Ausland
Ob SolardĂ€cher in Tschechien, eine deutsch-polnische Umweltausstellung in Krakau, ein Informationszentrum im Nationalpark Kurische Nehrung in Litauen oder eine PflanzenklĂ€ranlage nahe Riga in Lettland: das Förderspektrum der DBU im Ausland ist vielfĂ€ltig. Die meisten Vorhaben wurden bislang in Polen und Tschechien unterstĂŒtzt. "Beide Staaten sind unsere unmittelbaren Nachbarn mit vielen gemeinsamen Umweltinteressen", begrĂŒndet Brickwedde. "Doch auch in Lettland, Litauen, Estland, Ungarn, der Exklave Kaliningrad, in der Slowakei sowie in Bulgarien und RumĂ€nien haben wir Projekte gefördert."
GrenzĂŒberschreitender Umweltschutz
Viele DBU-Projekte sind grenzĂŒberschreitend. So wurde eine Reihe von Vorhaben im ehemaligen "Schwarzen Dreieck" gefördert, der Region zwischen Polen, Tschechien und Sachsen. Soeben gestartet ist ein deutsch-polnisches Klimaschutzprojekt der UniversitĂ€ten Breslau und Wuppertal, bei dem Verfahren zur Erfassung Klima schĂ€digender Gase entwickelt werden sollen. Beim Medienprojekt "Jugend und Umwelt" recherchieren deutsche Klassen Umweltthemen in der Region ihrer polnischen oder tschechischen Partnerschulen, wĂ€hrend die SchĂŒler dort ĂŒber ökologische Probleme in der NĂ€he deutscher Schulen schreiben. Die Berichte werden in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie in zwei polnischen und tschechischen Tageszeitungen veröffentlicht. Das Kooperationsprojekt des Instituts zur Objektivierung der Lern- und PrĂŒfungsverfahren (IZOP) und der FAZ lĂ€uft seit 2000.
Betriebliches Umweltmanagement im Baltikum
Moderne, umweltorientierte UnternehmensfĂŒhrung will das Hamburger International Network for Environmental Management (INEM) in den drei baltischen Staaten etablieren. In enger Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern in Lettland, Litauen und Estland sowie dortigen UnternehmensverbĂ€nden wird betriebliches Umweltmanagement vermittelt. Die DBU fördert das Projekt seit 2002.
Deutsch-polnisches Modellprojekt zur Erhaltung der Burg Hohenstein
Seit Mai 2003 unterstĂŒtzt die DBU ein Projekt zur Erhaltung der Burg Hohenstein in Polen. Die im 14. Jahrhundert vom deutschen Orden erbaute Burg, die als Bildungseinrichtung genutzt wird, ist durch Umweltbelastungen schwer geschĂ€digt. In dem deutsch-polnischen Modellvorhaben soll gezeigt werden, wie grundsĂ€tzliche Fragen der UmweltvertrĂ€glichkeit und Energieeinsparungen an national wertvollen, denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€uden gelöst werden können.
Nachwuchswissenschaftlern eine Chance: die DBU-Stipendienprogramme