Zeulenroda-Triebes. Der Moorkönig hat die Tochter der Moorfee entfĂŒhrt â zumindest behauptet das die Moorfee auf einer der neuen Infotafeln des erweiterten Moorerlebnispfades im Pöllwitzer Wald. Um sie zu befreien, können Besucher kĂŒnftig Aufgaben entlang des Laufstegs lösen. Zur offiziellen Eröffnung machten sich heute die Projektbeteiligten mit Martina Schweinsburg, LandrĂ€tin des Landkreises Greiz und Vorsitzende des Tourismusverbandes Vogtland, und dem BĂŒrgermeister von Zeulenroda-Triebes, Dieter Weinlich, sowie Claudia Pieper von der gemeinnĂŒtzigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der DBU Naturerbe GmbH, auf den Weg. Auf dem um 440 Meter erweiterten Pfad wecken rund 15 weitere Infotafeln und Module nicht nur bei jungen Besuchern Interesse fĂŒr die DBU-NaturerbeflĂ€che. Schweinsburg betonte, dass âder Moorerlebnispfad nicht nur attraktives Ausflugsziel fĂŒr GĂ€ste in Greiz und Zeulenroda-Triebes ist, sondern ein wichtiger Baustein der neuen Produktlinie âNatur SpĂŒrenâ des gesamten Vogtlandes.â
Moorerlebnispfad als Teil der Urlaubsregion "Zeulenrodaer Meer"
FĂŒr BĂŒrgermeister Weinlich ist die Erweiterung ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Urlaubsregion âZeulenrodaer Meerâ: âNeben den möglichen AktivitĂ€ten rund um die Talsperre ist ein Ausflug hier in das Moor eine tolle Abwechslung. Das Angebot fĂŒr unsere GĂ€ste wird dadurch attraktiver.â So könnten sie beim Baummemorie allen im Moor vorkommende Baumarten die richtigen FrĂŒchte und BlĂ€tter zuordnen oder herausfinden, wie die dort lebenden Tiere den Wald sehen. Es gelte, einen wackligen Moorsteg zu passieren und dem Moorfrosch einen Ton zu entlocken. Rund 100.000 Euro kostete das Gemeinschaftsprojekt des Tourismusverbandes Vogtland und der DBU-Tochter.
Tourismusverband finanziert Wegeerweiterung
Der Tourismusverband hatte 2013 das Tourismusbudget des ThĂŒringer Wirtschaftsministeriums mit dem Konzept âVom Zeulenrodaer Meer zu den Residenzen der ReuĂenâ gewonnen. Aus den Mitteln finanzierte der Verband die Wegerweiterung: Die neue Trasse beginnt am Ende des bestehenden Pfades kurz vor Erreichen des Turmes und verlĂ€uft von dort aus in sĂŒdöstlicher Richtung. Der Weg hat die gleiche Bauweise wie schon der vorhandene Steg - 1,5 Meter breit mit Holzbohlen aus LĂ€rche, die Querbalken des Unterbaus sind aus Eiche. âMit der Erweiterung des Moorerlebnispfades ist nun fast ein Rundweg möglichâ, freute sich Sebastian Gembus vom Tourismusverband. Der neue Pfad fĂŒhrt auf den nĂ€chstgelegenen Querweg, âder in Zukunft auch als Radweg zwischen den beiden StĂ€dten genutzt werden kannâ, so Gembus.
DBU-Tochter begrĂŒĂt Naturerlebnis - WaldpĂ€dagogin entwickelt Infotafeln und Module
Die Ausstattung mit den Informationstafeln, die Erlebnistafeln und Module fĂŒr Kinder und Erwachsene, die die DBU-Tochter finanziert hat, sowie der Aussichtsturm auf halber Strecke machen das Moor erlebbar und zeigen dessen Bedeutung innerhalb der DBU-NaturerbeflĂ€che Pöllwitzer Wald. âEs freut uns, dass wir hier gemeinsam so eine Plattform fĂŒr Naturerlebnisse schaffen konntenâ, betonte Claudia Pieper als Vertreterin der FlĂ€chenbesitzerin. AusdrĂŒcklich lobte sie die gute Zusammenarbeit mit den Projektpartnern. âBeispielsweise hat die Forstwirtin und WaldpĂ€dagogin Doreen Safar viel Herzblut in die Infotafeln und Module gelegtâ, lobte Pieper. 2013 ging der Pöllwitzer Wald vom Bund in die Verantwortung der OsnabrĂŒcker Gesellschaft ĂŒber. Pieper hofft, dass der Moorerlebnispfad auch hilft, die DBU in der Region bekannter zu machen. âWir wollen diese wertvollen LebensrĂ€ume schĂŒtzen und gleichzeitig durch gezielte Besucherlenkung und Umweltbildung Akzeptanz fĂŒr Naturschutz schaffenâ, fasst sie die Ziele der DBU-Tochter zusammen. Anhand eines Leitbildes und mithilfe eines Managementplans sollen in den kommenden Jahren in Abstimmung mit den Behörden entsprechende MaĂnahmen festgelegt werden.
47 NaturerbeflĂ€chen ĂŒbertrĂ€gt Bund an OsnabrĂŒcker Gesellschaft
Die DBU-NaturerbeflĂ€che ist eine von 47 Liegenschaften der Stiftungstochter, die sich als TreuhĂ€nderin des Nationalen Naturerbes versteht. Insgesamt hat sie 60.000 Hektar vor allem ehemals militĂ€risch genutzte FlĂ€chen vom Bund ĂŒbernommen. Auf den FlĂ€chen sollen offene LebensrĂ€ume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, WĂ€lder möglichst ihrer natĂŒrlichen Entwicklung ĂŒberlassen, artenarme Forste zu naturnahen WĂ€ldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie GewĂ€sser ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.