Eröffnet: Fritz-Wolf-Ausstellung „Umweltsorgen – Umweltkarikaturen im Spiegel des Zeitgeistes“

Ausstellung bis 11. September in DBU zu sehen

Osnabrück. „Die Werke behandeln alle großen Umweltthemen, die die Zeitungen in den letzten Jahrzehnten beschäftigt haben – aus der zeitlichen Distanz betrachtet, bieten sie völlig neue Sichtweisen und Interpretationsmöglichkeiten“: Mit diesen Worten eröffnete gestern Abend Dr. Paul Bellendorf, Referatsleiter Umwelt und Kulturgüter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), vor rund 130 Gästen die Ausstellung „Umweltsorgen – Umweltkarikaturen im Spiegel des Zeitgeistes“ im DBU Zentrum für Umweltkommunikation. Ausgesucht in enger Zusammenarbeit mit der Fritz-Wolf-Gesellschaft und der Fritz Wolf-Stiftung Osnabrück zeigt sie in sieben Themenschwerpunkten rund 100 umweltrelevante Karikaturen des Wahl-Osnabrückers Fritz Wolf (1918 bis 2001). Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 11. September, im DBU Zentrum für Umweltkommunikation zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Karikaturen zu Umweltthemen: Kontext zu tagesaktuellen Ereignissen

„Aus dem immensen Gesamtwerk von Wolf, das aus über 10.000 originalen Einzelkarikaturen sowie rund 1.000 Bilderfolgen besteht, wurden unter der Leitung der Fritz-Wolf-Gesellschaft die ausgesucht, die einen Bezug zu Umweltthemen aufweisen“, erläuterte Bellendorf. Wolf habe überwiegend als politischer Karikaturist für die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sowie für deren Vorläuferinnen gearbeitet. Seine Werke stünden damit fast ausschließlich im Kontext zu tagesaktuellen Ereignissen, die sich heutigen Generationen kaum noch oder in ganz anderer Weise erschlössen: „So ist zum Beispiel der Begriff ‚Waldsterben‘ den Jüngeren heute häufig nicht mehr geläufig, beherrschte in den 80-er Jahren aber die Schlagzeilen und Nachrichten“. Hingegen habe das seinerzeit ebenfalls von Wolf behandelte Thema „Kernenergie“ nach den Ereignissen von Tschernobyl und Fukushima über Jahrzehnte seine Brisanz und Aktualität bewahrt. Nach der Begrüßung führte Dr. Hermann Queckenstedt, stellvertretender Vorsitzender der Fritz-Wolf-Gesellschaft, in die Ausstellung ein.

Wolf: Seit 1949 bis zu seinem Tod in Osnabrück tätig

Nach einem Studium an der Folkwang-Werkkunstschule in Essen mit dem Schwerpunkt Gebrauchsgrafik begann der in Mühlheim an der Ruhr geborene Wolf 1949 seine Tätigkeit für die in Osnabrück beheimatete „Neue Tagespost“ – der späteren NOZ –, für die er bis zu seinem Tod arbeitete. Zu den weiteren Medien, für die Wolf tätig war, zählen unter anderem „Die Welt“, „Stern“, „Brigitte“ oder „Schöner Wohnen“. Für sein Werk wurde Wolf ausgezeichnet mit dem Niedersachsenpreis für Publizistik (1979), der Justus-Möser-Medaille der Stadt Osnabrück (1983) sowie dem Kunstpreis des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land (1994).

Ausstellung ist bis Donnerstag, 11. September, geöffnet

Die Ausstellung „Umweltsorgen – Umweltkarikaturen im Spiegel des Zeitgeistes“, zu der ein begleitender Katalog vorliegt, ist bis Donnerstag, 11. September, im DBU Zentrum für Umweltkommunikation zu sehen (An der Bornau 2, Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr). Gruppen mit mehr als zehn Personen sollten ihren Besuch bitte im DBU Zentrum für Umweltkommunikation anmelden (Nicole Frommeyer, E-Mail: n.frommeyer@dbu.de; Tel.: 0541/ 9633-915).

Eröffneten gestern in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Ausstellung „Umweltsorgen – Umweltkarikaturen im Spiegel des Zeitgeistes“: Dr. Paul Bellendorf (rechts), DBU-Referatsleiter, und Dr. Hermann Queckenstedt (links), stellvertretender Vorsitzender der Fritz-Wolf-Gesellschaft. Im Hintergrund: Marcus Wolf, Vorsitzender der Fritz-Wolf-Gesellschaft.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

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