Energie sparen in Gebäuden nützt Klima, Wirtschaft und Haushaltskasse

Auftakt zum Klimaschutzforum Niedersachsen mit Umweltminister Sander
Osnabrück. "Jeder Euro, den wir in den optimalen Wärmeschutz von Gebäuden und in effiziente Heizungstechnik investieren, bringt dreifachen Gewinn - für die Haushaltskasse, für das Klima und für Handwerk und Bauwirtschaft", sagte Umweltminister Hans-Heinrich Sander zum Auftakt des Klimaschutzforums Niedersachsen heute in Osnabrück.

Auftakt der Landesinitiative Energieeinsparung

Das eintägige Forum bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist Auftakt der "Landesinitiative Energieeinsparung", die das Kabinett im September beschlossen hatte. Mit dem Schwerpunkt "energetische Gebäudemodernisierung" richtet es sich an die Bau- und Wohnungswirtschaft, an Handwerk und Kammern, Banken und Bausparkassen, Kommunen, Verbraucher- und Umweltverbände. "Dreiviertel des heutigen Gebäudebestandes in Deutschland sind unter dem Gesichtspunkt des sparsamen Energieverbrauches völlig veraltet", erläuterte der Minister. Allein in Niedersachsen müssten zwei Millionen Wohnungen energetisch nachgerüstet werden. Wer hier investiere, leiste nicht nur einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern steigere auch den Wert der Immobilie und sichere langfristig deren Vermietbarkeit.

Altbauten tragen großen Anteil am Energieverbrauch Deutschlands


Gastgeber Dr. Willi Real, Stellvertretender Generalsekretär der DBU, wies auf die Bedeutung einer umweltgerechten Sanierung der Altbaubestände in Deutschland hin: "Durch den hohen Energiebedarf für Raumheizung, Warmwasser und Elektrizität tragen diese Bauten zu über 40 Prozent zum gesamtdeutschen Energieverbrauch bei." Das entspreche etwa 30 Prozent des gesamten Kohlendioxidausstoßes.

Zusammenarbeit aller Betroffenen kann viel für die Umwelt erreichen


Die vom Umweltministerium ergriffene Initiative zeige, dass durch die intensive Beteiligung und Zusammenarbeit von Behörden, Institutionen, Handwerkern und Verbrauchern für den Umweltschutz viel erreicht werden könne. Grundlage der "Landesinitiative Energieeinsparung" ist eine Bürgschaft von 18 Millionen Euro, die das Land der Landestreuhandstelle für das Wohnungswesen (LTS) für das Ausreichen von Modernisierungsdarlehen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt. Dadurch verringert sich der günstige Zinssatz der KfW nochmals um 0,3 Prozent. Die LTS übernimmt im Rahmen der Landesinitiative überdies die Funktion der Hausbanken. Denn diese empfehlen die KfW-Programme wegen des Haftungsrisikos und der geringen Verdienstspanne nur äußerst zögerlich.

Umweltministerium will Förderungen zugänglicher machen


"Wir können und wollen nicht mit dem Füllhorn übers Land gehen und Geld verteilen, das wir nicht haben. Aber wir wollen alles tun, um vorhandene Fördertöpfe leichter zugänglich und besser bekannt zu machen", sagte Sander. Er freue sich daher, heute mitteilen zu können, dass in der vergangenen Woche auch der Haushaltsausschuss des Landtages der Bürgschaft zugestimmt habe.Ein weiterer Baustein der Initiative Energieeinsparung ist der Aufbau eines landesweiten Netzwerkes, in dem regionale Aktivitäten zusammengeführt, Kooperationen ermöglicht und Informations- und Qualifizierungskampagnen zielgerichtet durchgeführt werden. Dafür und für die Unterstützung einzelner herausragender Projekte sind bis zu 400.000 Euro vorgesehen.
Erläuterten vor Journalisten die Vorteile von übergreifenden Netzwerken zugunsten des Klimaschutzes (v. li.): der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander , Ansgar Holzknecht, Referent des Umweltminsteriums, sowie Dr. Willi Real, Stellvertretender Generalsekretär der DBU.
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