Elektronische Nasen haben „Riecher“ für organische Schadstoffe am Arbeitsplatz

Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Projekt mit rund 300.000 Mark
Freiberg/Leipzig. Elektronische Nasen kennen keinen Schnupfen. Sie bestehen aus Sensoren, die einen Riecher für Schadstoffe haben. Ein neuartiges Schadstoffmeßgerät entwickelt die Technische Universität Bergakademie Freiberg (Sachsen) in Zusammenarbeit mit der Firma EUROTRONICS, Gesellschaft für wissenschaftlichen Gerätebau in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig. Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer beschloß, das Projekt mit rund 300.000 Mark zu fördern. Generalsekretär Fritz Brickwedde mißt der Entwicklung des sogenannten Thermochemischen Sensors zur Erkennung organischer Dämpfe angesichts steigender Anforderungen an die Arbeitsplatzhygiene und Störfallsicherheit in Betrieben große Bedeutung bei.

"Vor kurzem noch Zukunftsmusik, einen solchen leistungsfähigen Sensor zu entwickeln."

Das Meßgerät gewährleiste eine kontinuierliche Kontrolle der Freisetzung gasförmiger Schadstoffe zum Beispiel in der chemischen Industrie. Vor allem leicht flüchtige organische Lösungsmittel könnten mit dem Gerät erkannt werden. Dabei werde der zu analysierende Stoff im Sensor zu einer chemischen Reaktion gebracht. Die entstehende Reaktionswärme werde erfaßt und bestimmt. Am besten funktioniere das, wenn ein Gas direkt auf einer sehr dünnen Schicht eines an der Oberfläche des Sensors aufgebrachten Katalysators zur Reaktion komme. Vor kurzer Zeit sei es noch ferne Zukunftsmusik gewesen, einen solchen leistungsfähigen Sensor zum Erkennen organischer Dämpfe zu entwickeln. Bisher können Geräte nach diesem Bauprinzip lediglich Kohlenmonoxid und sehr einfache Kohlenwasserstoffe nachweisen