Ehrenamtlicher Einsatz am Oschenberg

Teilnehmer des Bergwaldprojektes erstmals Gast auf DBU-NaturerbeflÀche

Bindlach-Allersdorf. 15 ehrenamtliche Helfer aus ganz Deutschland nutzen ihre Freizeit, um sich im praktischen Naturschutz zu engagieren: Bis Samstag ist das Bergwaldprojekt e.V. erstmals zu Gast auf der DBU-Naturerbefläche Oschenberg nordöstlich von Bayreuth. Eine Woche lang leisten die Teilnehmer dort einen persönlichen Beitrag, um den naturschutzfachlich wertvollen Kalkmagerrasen an den Hanglagen von dornigen Schlehen, Wildrosen oder vom Weißdorn zu befreien – eine Arbeit, die weder von Maschinen noch von den dort grasenden Schafen und Ziegen geleistet werden kann. Die rund 200 Hektar große, ehemals militärisch genutzte Fläche gehört zum Nationalen Naturerbe und ist 2013 vom Bund an die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, übertragen worden.

"Harte Arbeit": Streuobstwiesen am Steilhang freischneiden

„Die Bergwaldprojektteilnehmer leisten hier harte Arbeit“, stellt Revierleiter Jens Eckhard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg dankbar fest. „Um den nährstoffarmen Kalkmagerrasen beispielsweise von den Weißdornbüschen freizuschneiden, müssen sie richtig in die Knie gehen. Und es wird auch einige zerkratze Arme geben.“ Auf der insgesamt rund 200 Hektar großen Fläche arbeiten sie an zwei Standorten, jeweils im Steilhang. Dort wachsen die Streuobstwiesen mit alten Birnen- und Apfelbäumen immer stärker ein. „Die Schafe und Ziegen können diesen Bewuchs nicht mehr verbeißen und Traktoren können hier nicht fahren – da müssen wir selbst Hand anlegen“, betont Meyer.

Exkursionsnachmittag rundet Programm ab

Unter der fachkundigen Leitung von Projektförster Andreas Friesecke ist neben der praktischen Arbeit auch ein Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Projektgebietes und dessen Bedeutung für den Menschen näher zu beleuchten.

Erstmalige Kooperation von Verein und Stiftungstochter am Oschenberg

DBU Naturerbe GmbH und Bergwaldprojekt e.V. setzen sich erstmals im DBU Naturerbe Oschenberg gemeinsam für die Pflege wertvoller Lebensräume ein und helfen so, diese Gebiete für seltene Tier- und Pflanzenarten des Offenlands zu erhalten und weiterzuentwickeln. Der Verein Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr über 2000 Menschen in die Natur. 2015 finden 90 Projektwochen an 45 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen.

DBU Naturerbe übernimmt 47 Flächen mit 60.000 Hektar vom Bund

Der Oschenberg ist eine von 47 Naturschutzflächen in Deutschland, die die DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive als Treuhänderin vom Bund übernimmt. Auf den insgesamt 60.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder ohne menschlichen Eingriff zu neuer Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtbiotope ökologisch aufgewertet und erhalten werden.

15 ehrenamtliche Helfer vom Bergwaldprojekt e.V. pflegen diese Woche die HĂ€nge der rund 200 Hektar großen DBU-NaturerbeflĂ€che Oschenberg.
© Markus Trommler