Den Umweltschutz auf die Gipfel treiben: Modellprojekte entlasten sensible Region

DBU fördert Entwicklung innovativer Abwasser-Entsorgungssysteme in den Alpen - Hohe Reinigungsleistung, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit
OsnabrĂŒck. Im gesamten Alpenbereich gibt es etwa 15.000 HĂŒtten und Berggasthöfe, die aufgrund ihrer abgelegenen Lage in der sensiblen Region oft vor großen Problemen bei der umweltgerechten Entsorgung ihrer AbwĂ€sser und KlĂ€rschlĂ€mme stehen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), OsnabrĂŒck, fördert hier zwei modellhafte Projekte, um dieses Problem auf ein Minimum zu beschrĂ€nken. Der Lehrstuhl Siedlungswasserwirtschaft und die Materialforschungs- und PrĂŒfanstalt der Bauhaus-UniversitĂ€t Weimar(ThĂŒringen) wollen gemeinsam mit der Technischen UniversitĂ€t Braunschweig (Niedersachsen) einen Biofilter mit KompostfĂŒllung erproben, um die auf den HĂŒtten notwendige dezentrale Abwasserreinigung umweltfreundlicher zu gestalten und das Volumen der entstehenden KlĂ€rschlĂ€mme zu minimieren (DBU-Förderung 220.000 Euro). Das zweite Projekt widmet sich der Optimierung der Verwertung bzw. Beseitigung von KlĂ€rabfĂ€lle der 330 alpinen HĂŒtten des Deutschen Alpenvereins in vier LĂ€ndern. Gemeinsam mit dem Institut fĂŒr Wasserwesen, Siedlungswirtschaft und Abfalltechnik der UniversitĂ€t der Bundeswehr MĂŒnchen (Bayern) sollen hier mit einer DBU-Förderung von 264.000 Euro neue Wege aufgezeigt werden.

Vor der Übergabe der DBU-Bewilligungsschreiben durch Referenten der Umweltstiftung lagen vier Stunden Fußmarsch auf schließlich 2.384 Meter Höhe. Auf der DarmstĂ€dter HĂŒtte in der NĂ€he von St. Anton (Österreich) erhielten Vertreter der beiden Projekte aus den HĂ€nden von DBU-Referent Franz-Peter Heidenreich ihre Bewilligungen. "Es ist uns wichtig, an konkreten Beispielen zu verdeutlichen, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch in den Höhen der Alpen verwirklicht werden können und mĂŒssen", betonte Heidenreich. Die beiden neu bewilligten Projekte bewiesen dies durch ihre innovativen und umfangreichen AnsĂ€tze. Man erhoffe sich fĂŒr die Zukunft Modellcharakter fĂŒr alle alpinen HĂŒtten.
Vor der HĂŒtte lag der Weg: Der Ausflug des Deutschen Alpenvereins fĂŒhrte die DBU-Referenten durch die Berge und Höhen.
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