Den Gipfel des Watzmanns im „Haus der Berge“ erklimmen

DBU fördert Umweltzentrum in Berchtesgaden mit 800.000 Euro – Übergabe mit Umweltminister Söder

Berchtesgaden. Die ersten Bagger rollen. Das Fundament ist gelegt, der Grundstein wird heute gesetzt. Im Herzen von Berchtesgaden entsteht das neue Umweltbildungs- und Informationszentrum „Haus der Berge“. Auf einer Fläche von rund 1.400 Quadratmetern sollen hier künftig Besucher vom Kind bis zum Senior in die Lebenswelt des Nationalparks Berchtesgaden eintauchen können. Dabei plant die Nationalparkverwaltung einen Dreiklang aus begehbarer Ausstellung, praktischen Werkstätten für die Umweltbildung und Außengelände. Finanzielle Unterstützung für das Projekt kommt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Das ‚Haus der Berge’ lädt zu einer Reise durch die Vielfalt des Nationalparks ein und macht die Natur mit all ihren Sinnen erleb- und verstehbar“, erklärte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Gemeinsam mit Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder überreichte er heute in Berchtesgaden die Förderbewilligung über 800.000 Euro an den Leiter des Nationalparks, Dr. Michael Vogel.

50 Meter hohes Modell stellt Lebensräume dar - Lust am Erlebnis "Natur" wecken

Der Nationalpark Berchtesgaden ist der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen. Er beherbergt fast alle Vegetationszonen von den mittleren Breiten bis zum Polarkreis. Entsprechend vielfältig ist seine Pflanzen- und Tierwelt. Das „Haus der Berge“ biete Besuchern künftig die Möglichkeit, ihre Erfahrungen in diesem einmaligen Schutzgebiet besser vor- und nachbereiten zu können, betonte Vogel. Dazu werde der Nationalpark in einem rund 50 Meter hohen Modell mit all seinen Lebensräumen nachgestellt. Vom Grund des Königssees bis zum Gipfel des Watzmanns könnten die Besucher die vier Ökosysteme „Wasser“, „Wald“, „Almweiden“ sowie „Fels und Karst“ erwandern. Die DBU-Fördergelder sollen in diese neuartige Form der Umweltausstellung fließen. „Damit möchten wir dazu beitragen, die Lust am Erlebnis ‚Natur’ zu wecken“, sagte Brickwedde.

Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder (r.) und der Leiter des Nationalparks Berchtesgaden - Dr. Michael Vogel (l.) - befüllten die Messingrolle, bevor sie im Grundstein des neuen Umweltzentrums versenkt wurde. Anschließend überreichte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (Mitte) den Förderbescheid für das "Haus der Berge".
© Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Vom Grund des Königssees bis zum Gipfel des Watzmanns: Die Vegetationszonen des Nationalparks Berchtesgaden werden im "Haus der Berge" nachempfunden.
© Nationalparkverwaltung Berchtesgaden

Höhepunkt ist Ausblick auf wahren Watzmann

Wie sich die Tier- und Pflanzenwelt an das Hochgebirge anpasst und welche Auswirkungen der Klimawandel auf sie hat, soll in der Ausstellung genauso thematisiert werden wie die Rolle des Menschen für die Entwicklung des Nationalparks. Auf dem „Gipfel“ des begehbaren Bergmodells angekommen, biete sich den Besuchern dann als Höhepunkt der Blick nach draußen auf den wahren Watzmann, schilderte Vogel.

Werkstätten laden zum Experimentieren ein

Ergänzend zur Ausstellung sind im „Haus der Berge“ verschiedene Werkstätten geplant, in denen Umweltbildung spielerisch verwirklicht werden kann. Für die Menschen, die den Nationalpark nur eingeschränkt oder gar nicht erkunden können, soll ein spezielles Freigelände das Naturerlebnis möglich machen. Rund 100.000 Besucher werden künftig pro Jahr im „Haus der Berge“ erwartet. Neben Touristen möchte die Nationalparkverwaltung mit dem Zentrum Einheimische, vor allem Schulklassen sowie Kinder- und Jugendgruppen ansprechen. Der DBU-Generalsekretär lobt den Ansatz als Vorbild für andere Schutzgebiete: „Hier wird Natur nicht nur fachlich vermittelt, sondern auch emotional erlebbar gemacht“.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 26960): Ulrich Brendel, Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, Telefon: 08652/96860, Telefax: 08652/968640

Das „Haus der Berge“ soll künftig einen Dreiklang aus Informationszentrum mit Dauerausstellung, Umweltbildungswerkstätten und Außengelände bilden.
© Nationalparkverwaltung Berchtesgaden

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