DBU-Tochter stellt Informationstafeln auf

Karte zeigt Wege über den ehemaligen Standortübungsplatz Oranienbaumer Heide

Oranienbaum. Welche Gebiete umfasst das Nationale Naturerbe, und welche Tier- und Pflanzenartern finden dort ihren Lebensraum? Die neuen Informationstafeln der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der DBU Naturerbe GmbH, geben Antworten auf diese Fragen. Auch in der 2.113 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Oranienbaumer Heide hat Revierleiter Jan Claußnitzer vom Bundesforstbetrieb Mittelelbe in der vergangenen Woche gemeinsam mit zwei Waldarbeitern Tafeln aufgestellt. Die ehemals militärisch genutzte Fläche zeichnet sich durch besondere Lebensräume wie Dünen mit Grasflächen mit Silbergras, trockene europäische Heiden und trockene kalkreiche Sandrasen aus. Sie ist seit 2011 Teil des sogenannten „Nationalen Naturerbes“. „Wir möchten Besucher darüber informieren, was für einen Schatz an Tier- und Pflanzenarten sie vor ihrer Haustür haben“, betont DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann.

Karte zeigt Wege über die DBU-Naturerbefläche Oranienbaumer Heide

Eine Karte auf der Tafel stellt die Naturerbefläche mit empfohlenen Rad-, Wander- und Reitwegen, Parkplätzen und Haltestellen, Einkehrmöglichkeiten sowie Natur- und Kulturdenkmälern dar. Auch die einzelnen Standorte der Tafeln sind eingezeichnet, sodass sich der Besucher einen guten Überblick über seinen Standort und die Umgebung verschaffen kann. „Teile der Naturerbeflächen sind aufgrund der ehemaligen militärischen Nutzung munitionsbelastet. Wir möchten Besucher daher bitten, auf den Wegen zu bleiben“, so Revierleiter Claußnitzer. Zudem sei es für die Wildtiere und bestimmte seltene Pflanzen wichtig, dass Spaziergänger ihre Hunde anleinen.

Besucherlenkung als Teil des Naturerbe-Entwicklungsplans

Bei den ausgezeichneten Wegen handelt es sich um Routen, die die DBU-Tochter gemeinsam mit den Bundesforstmitarbeitern und den örtlichen Behörden abgestimmt hat. Schritt für Schritt erarbeitet die DBU-Tochter in Zukunft für jede ihrer 47 Flächen Naturerbe-Entwicklungspläne, in denen die geplanten Maßnahmen sowie die Besucherlenkung der folgenden zehn Jahre festgehalten wird. „Die Wegeführung wird in diesem Zusammenhang noch einmal mit Akteuren vor Ort diskutiert und gegebenenfalls angepasst“, erläutert der DBU-Generalsekretär. Ein Vorteil: Der langlebige Edelstahlrahmen ermögliche es, die Tafel auszutauschen.

Insgesamt stellt DBU-Tochter rund 180 Tafeln auf 47 Flächen auf

Insgesamt hat die DBU-Tochter rund 180 Infotafeln für die 47 Flächen entwickelt und gedruckt. Jede einzelne von ihnen ist 130 Zentimeter hoch und 180 Zentimeter breit. Die Tafeln werden an abgestimmten Standorten am Wegesrand aufgestellt, sodass Brutvögel und die Pflanzenwelt so wenig wie möglich gestört oder beeinflusst werden.

Fünf Standorte in der Oranienbaumer Heide

Wer sich die neuen Infotafeln anschauen möchte, findet diese an folgenden fünf Standorten: an der Nordeinfahrt zu den Weideflächen zwischen Dessau und Oranienbaum, an der Einfahrt Jüdenberger Weg von Jüdenberg kommend, an der Einfahrt am Ortsausgang Oranienbaum Richtung Dessau, an der Einfahrt Brotweg am Südteil des Naherholungsgebietes Möhlauer See und an der Einfahrt am Mittelweg von Jüdenberg kommend.

DBU-Tochter hat 60.000 Hektar als Nationales Naturerbe vom Bund übernommen

Die DBU Naturerbe GmbH mit Sitz in Osnabrück hat 60.000 Hektar vor allem ehemals militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen. Sie versteht sich als Treuhänderin dieses Nationalen Naturerbes und will es für nachfolgende Generationen erhalten und fördern. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.

Die Forstwirte Karsten Göttert und Steffen Lehmann sowie Revierleiter Jan Claußnitzer (v.l.) haben in der vergangenen Woche die Infotafeln für die DBU-Naturerbefläche Oranienbaumer Heide aufgebaut.
© Bundesforst

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