DBU Naturerbe finanziert Löschmaterial für Waldbrände

Finanzielle Unterstützung für die Freiwillige Feuerwehr Reiterswiesen e.V. zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung

Machten sich gemeinsam ein Bild von der neuen Ausrüstung für Wald- und Flächenbrände: (v.l.) Jan Seifert (DBU Naturerbe), Johannes Motsch (Bundesforst), Maximilian Köppel (Bundesforst), Tobias Dittrich (Feuerwehr Reiterswiesen), Bernd Ort (Feuerwehr Reiterswiesen) und Markus Ullrich (Landkreis Bad Kissingen).
© Gesa Wannick/DBU Naturerbe

Bad Kissingen. Die Auswirkungen der Dürre, Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre hinterlassen in unseren Wäldern ihre Spuren: Viele durch Kalamitäten abgestorbene Bäume gefährden die Verkehrssicherheit und die Grundwasserspeicher sind noch nicht wieder ausreichend aufgefüllt. Unachtsamer Umgang mit der Natur wie das im Wald ohnehin verbotene Entfachen von Lagerfeuern, das unachtsame Wegwerfen eines einzigen Zigarettenstummels oder das Abstellen eines heiß gelaufenen Autos auf dürren Grünflächen, können Ursachen für einen Waldbrand sein. Die Umsetzung von präventiven Waldbrandschutzmaßnahmen hat deswegen weiter an Bedeutung gewonnen. Das DBU Naturerbe, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), begegnet dieser Herausforderung auf der DBU-Naturerbefläche Reiterswiesen gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Reiterswiesen. Zur Waldbrandbekämpfung finanzierten sie gemeinsam geeignetes Löschmaterial für Wald- und Flächenbrände.

Auf einen Waldbrand zeitnah und pragmatisch reagieren

Der ehemalige militärische Übungsplatz nordöstlich von Bad Kissingen weist eine hohe Strukturvielfalt auf. Neben den Nadelwäldern sind gerade die für das Gebiet charakteristischen Magerrasen und lichten Mittelwälder mit ihrem krautigen Unterwuchs in Trockenperioden besonders brandgefährdet. „Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort möchten wir erreichen, dass in Krisensituationen zeitnah und pragmatisch reagiert werden kann“, erklärt Jan Seifert, Justiziar im DBU Naturerbe. Schnelles Handeln ist bei einem Brandereignis sehr wichtig. Seifert: „Die Freiwillige Feuerwehr Reiterswiesen kennt sich auf der DBU-Naturerbefläche aus.“ Bei gemeinsamen Begehungen mit dem zuständigen Bundesforstbetrieb Reußenberg wurden Zufahrtsmöglichkeiten festgehalten sowie die Situation der Rettungswege überprüft. „Für die Schranken an den zentralen Zufahrtswegen sind in den Feuerwehrfahrzeugen Schlüssel hinterlegt, damit im Ernstfall keine unnötigen Verzögerungen auftreten“, ergänzt Johannes Motsch, Bundesforst-Revierleiter für die DBU-Naturerbefläche.    

Mit leichtem Gepäck zum Einsatz

Mit der neuen Ausrüstung können die Feuerwehrleute (v.l.) Lukas Ort, Sven Neder und Michael Schmitt zukünftig effektiv an der Einsatzstelle arbeiten.
© Gesa Wannick/DBU Naturerbe

Um möglichst effektiv an der Einsatzstelle im Gelände zu arbeiten, benötigen die Feuerwehrleute geeignete Ausrüstung. „Neben persönlicher Waldbrandschutzkleidung wie Helm, Jacke und Atemschutzmaske, haben wir spezielle Löschrucksäcke angeschafft, mit denen kleinere Brände direkt gelöscht werden können“, erläutert Bernd Ort, Kommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr Reiterswiesen. Mit einem Wasservolumen von 20 Litern bieten die Rucksäcke den Einsatzkräften Flexibilität und können auch bei der Brandnachsorge unterstützen. Da die nächste zentrale Löschwasserentnahmestelle zur DBU-Naturerbefläche knapp 850 Meter entfernt liegt, mussten andere Lösungen her. Ort: „Ein flexibler Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von rund 8.000 Litern kann zukünftig zentral am Einsatzort aufgestellt werden.“ Regelmäßig bietet die Kreisbrandinspektion des Landkreises Bad Kissingen Schulungen zu Einsätzen bei Waldbränden für Feuerwehrleute der umliegenden Gemeinden an. „Wald- und Flächenbrände sind für die Einsatzkräfte kein tägliches Geschäft. Mit Wissen über die verschiedenen Taktiken und den fachgerechten Umgang mit der speziellen Ausrüstung nehmen wir den Freiwilligen Unsicherheiten“, erläutert Markus Ullrich, Kreisbrandmeister beim Kreisfeuerwehrverband des Landkreises, der die Schulungen leitet. An vier Abenden werden Interessierte über Einsatzgrundlagen und Löschtechniken informiert. Im vergangenen Monat nahmen rund 120 Feuerwehrleute teil.

Naturschutz auf 70.000 Hektar

Das DBU Naturerbe verantwortet 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Der Bund verzichtet seit 2005 auf den Verkauf ausgewählter, wertvoller Naturflächen im Bundeseigentum und hat bislang rund 164.000 Hektar dem Naturschutz gewidmet und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU-Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, strukturarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

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