DBU fördert „hölzerne Freunde“

Am 25. April ist der Tag des Baumes
Osnabrück. „Ein gefällter Baum wirft keinen Schatten,“ so lautet ein chinesisches Sprichwort. Doch Bäume spenden nicht nur Schatten, Holz und Sauerstoff. Sie binden außerdem das klimaschädliche Kohlendioxid und bieten auch Lebensraum für zahlreiche Tiere. Am 25. April ist der „Tag des Baumes“ und damit auch eine gute Möglichkeit, daran zu erinnern, mit den Wäldern der Erde sorgsam umzugehen, so Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Wichtig ist natürlich aber, das ganze Jahr über um das Wohl des Waldes und der Bäume besorgt zu sein.“ Darum fördere die DBU verschiedenste Projekte zum Thema, sei es das Engagement von Schulklassen für seltene Bäume oder ein Verfahren, mit dem man illegalen Holzhändlern auf die Spur kommen könne.

Umweltgemeinschaft verbindet Kinder über Grenzen hinweg

Auf dem Gelände der Christine-Brückner-Schule in Bad Emstal in Hessen steht seit kurzem eine Schwarz-Pappel. Der Baum sei das zentrale Symbol für die Umweltgemeinschaft, die die Schule mit ihrer israelischen Partnerschule bilde, so Brickwedde. Schüler beider Schulen könnten sich per Brief und per Internet austauschen. Kennen gelernt hätten sie dabei nicht nur typische Pflanzen des jeweils anderen Landes, sondern auch deren Bräuche. Da das Projekt von der DBU mit dem Preis „Botschafter der Umwelt“ ausgezeichnet wurde, werden die deutschen Schüler bald eine Geschichte mehr zu erzählen haben. Sie fahren als Gewinn in den Nationalpark Hainich in Thüringen, wo es einen von der DBU geförderten Baumkronenpfad gibt.

Spazieren gehen durch die Baumwipfel

Dort können Besucher seit einiger Zeit auf einem Weg 25 Meter über dem Boden durch die Baumkronen des Buchenwaldes flanieren. Für Manfred Großmann vom Nationalpark Hainich, zu dem das Gelände gehört, ein einmaliges Erlebnis: „Das ermöglicht Einblicke in den Organismus und den Lebensraum Baum, wie man ihn sonst als Mensch nicht erlangen kann.“ Der Pfad sei durch einen Fahrstuhl auch für Gehbehinderte gut erreichbar und an die Wanderwege angebunden. Der Nationalpark hat seit dem Bau des Baumkronenpfades einen Besucheransturm erlebt. Die Zahl der Besucher stieg 2006 auf 385 000 – 50 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Neue Methode soll illegales Roden verhindern

„Wer den Baum einmal als wichtiges Element unserer Umwelt verstanden hat, dem ist es auch wichtig, dass der neue Wohnzimmerschrank nicht aus illegal gerodetem Holz gemacht ist,“ glaubt auch Markus Boner von der Firma Agroisolab in Jülich. Er arbeitet gemeinsam mit dem Word Wide Fund for Nature (WWF) an einem Verfahren, mit dem man erkennen kann, aus welcher Region der Welt eine Holzlieferung kommt. "Zur Verschleierung illegaler Ware geben Händler bislang oft ein falsches Herkunftsland an. Und der Verbraucher hier muss sich einfach auf die Angaben des Verkäufers verlassen", kritisiert Boner. Überprüfbar seien die Aussagen nach dem Import bislang nicht. Die von der DBU geförderte Methode solle nun Licht ins Dickicht des Holzhandels bringen. Dadurch werde illegales Roden hoffentlich eingedämmt. DBU Generalsekretär Brickwedde unterstützt diese Hoffnung: „Mit unseren Förderungen wollen wir dazu beitragen, dass die Bäume uns noch lange all das spenden, was wir an ihnen so schätzen.“
Hoch oben in den Baumwipfeln: Im Baumkronenpfad des Nationalparks Hainich in Thüringen können Besucher den Buchenwald aus einer ungewöhnlichen Perspektive kennenlernen.
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