Damit der Lack nicht gleich ab ist: Längeres Leben für Waschmaschinen

Neues Trockenverfahren wird von FORON-Hausgeräte GmbH in Schwarzenberg entwickelt - 650.000 Mark von Deutscher Bundesstiftung Umwelt
Dresden/Schwarzenberg. Weniger Emissionen und eine starke Verringerung von Abwassermengen bei der Produktion ihrer Waschmaschinengehäuse - das sind die Ziele eines neuen Lackierverfahrens, das die FORON-Hausgeräte GmbH in Schwarzenberg entwickeln will. Dabei soll ein neues Trockenpulverlackverfahren das bisherige Naßlackierverfahren ersetzen. Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) beschloß jetzt unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer in Frankfurt, für diese Entwicklungsleistung rund 650.000 Mark zur Verfügung zu stellen. Das neue Verfahren solle die Oberflächen gegen Stoß und Rost besser schützen, zu einer gleichmäßigeren Lackierung auch an Problemzonen wie Ecken und Hohlräumen beitragen, die Arbeitssicherheit erhöhen und keine Lösemittel freisetzen, erläuterte vor Medienvertretern in Dresden Stiftungs-Generalsekretär Fritz Brickwedde.

Widerstandsfähig und umweltfreundlich

Die sogenannte Tribo-Applikation, die im Rahmen des Vorhabens entwickelt und anschließend im Pilotmaßstab technisch umgesetzt werden solle, zeichne sich gegenüber herkömmlicher Pulverbeschichtungstechnologien und Naßlackierverfahren unter anderem dadurch aus, daß die Lackteilchen fester an der Oberfläche hafteten und damit sowohl gegen Stoß als auch gegen Rost besseren Widerstand böten. Des weiteren werde durch die gleichmäßigere Schichtdicke Lack eingespart.

Schluß mit der "Orangenhaut" bei Lacken!

Die Gleichmäßigkeit der Schichtdicke stelle nämlich bei herkömmlichen Pulverlackierverfahren ein Problem dar. Falze und Profilinnenseiten ließen sich mit herkömmlicher Pulverlacktechnologie nicht zufriedenstellend beschichten. Durch die Uneinheitlichkeit der Schichtdicke beim herkömmlichen Verfahren müsse in Summe deutlich mehr Lack als prinzipiell notwendig aufgetragen werden, damit die Anforderungen auch an den am dünnsten beschichteten Stellen sicher erfüllt würden. Wesentliches weiteres Hemmnis herkömmlicher Pulverlacktechnologien sei darüber hinaus die "Orangenhautbildung", die sich beim Auftrag der Partikel als eine ungleichmäßig geformte Beschichtung aufbaue. Obwohl technisch einwandfrei und etwa bei Landmaschinen problemlos in Kauf genommen, fänden solche Oberflächen im Bereich von Haushaltsgeräten im Markt ebensowenig Akzeptanz, wie sie auf der Motorhaube eines Autos hingenommen würden. Beide Gründe führten dazu, daß Weiße Ware in der Regel im Naßlackierverfahren beschichtet werde, unter nennenswerter Belastung der Umwelt durch Emissionen von Lösemitteln, Schlämmen und Abwasser. Optimales Beschichten von Ecken, Hohlräumen, überlappten Teilen, großen Vertiefungen und Nischen sei erst mit dem neuen Verfahren möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Naßlackierverfahren würden, so Brickwedde weiter, keine Lösemittel freigesetzt, abgeschiedene Pulverpartikel könnten problemlos wiederverwertet werden. Die umweltrelevanten Vorteile der Pulverlackierung gegenüber der Naßlackierung seien offenkundig und belegt.

Umweltverträglichen, innovativen Verfahren den Weg ebnen

Mit diesem Projekt unterstreiche - so Brickwedde - die Firma FORON, die 1993 für die Entwicklung des ersten FCKW- und FKW-freien (Fluorchlorkohlenwasserstoff bzw. Fluorkohlenwasserstoff) Kühlschrankes mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet worden war, ihr Engagement auf dem Weg, umweltverträglichen, innovativen Produktionsverfahren in Deutschland entscheidend zum Durchbruch zu verhelfen.