Bundespräsident Köhler übergibt 17. Deutschen Umweltpreis

Festakt am Sonntag in Augsburg: Tschechischer Umweltminister Miko zählt zu Ehrengästen

Augsburg. Bundespräsident Horst Köhler wird am Sonntag in der Augsburger Kongresshalle den 17. Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überreichen. Die mit 500.000 Euro höchst dotierte Umweltauszeichnung Europas wird in diesem Jahr an das Unternehmer-Duo Petra Bültmann-Steffin (39, Neuenrade) und Dr. Carsten Bührer (39, Rheinbach), den Wissenschaftler Prof. Dr. Bo Barker Jørgensen (63, Bremen) sowie die Ehrenvorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Angelika Zahrnt (65, Neckargemünd), verliehen. Zu den zahlreichen Ehrengästen werden der tschechische Umweltminister Dr. Ladislav Miko, der bayerische Umweltminister Dr. Markus Söder, der ehemalige Bundesfinanzminister und DBU-Gründungsvater Dr. Theo Waigel sowie der Physik-Nobelpreisträger Dr. Georg Bednorz zählen. Durch die Veranstaltung führt TV-Moderator Stefan Schulze-Hausmann (ZDF/3sat). Für die kulturelle Umrahmung sorgt das Bayerische Staatsballett.

Entwicklung innovativer Technik, exzellente Forschungsarbeit und Einsatz für den Umweltschutz werden geehrt

Bültmann-Steffin und Bührer werden für eine durch ihre Firmen weltweit erstmalig in der Industrie umgesetzte Innovation geehrt, mit der massiv Energie eingespart werden kann: Die Entwicklung eines Spezial-Heizers auf Basis der so genannten Hochtemperatur-Supraleiter (HTS). Damit sei es den beiden Unternehmern gelungen, ein „Stück Technikgeschichte“ zu schreiben, betont DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Jørgensen wird für seine Forschungsarbeiten zum Verständnis mikrobieller Vorgänge im Meer gewürdigt. Seiner exzellenten Grundlagenforschung sei es zu verdanken, dass die Rolle der Weltmeere im globalen Klimageschehen entschlüsselt werden konnte. Zahrnt wird ausgezeichnet, weil sie sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für den Schutz der Umwelt eingesetzt hat. Im Vorstand des BUND habe sie wie kaum eine andere Persönlichkeit in den Umweltverbänden wegweisende Anstöße für die Nachhaltigkeitsdebatte gegeben.

Das Bayerische Staatsballett wird bei der Verleihung des Deutschen Umweltpreises Auszüge aus seinem über 500 Werke umfassenden Repertoire präsentieren.
© Wilfried Hösl

Diskussionsrunde mit Bayerns Umweltminister Söder

Die Laudationes auf die Preisträger werden auch in diesem Jahr in kurzen Filmbeiträgen während des Festakts eingespielt. Die Lobrede auf das Unternehmer-Duo Petra Bültmann-Steffin und Dr. Carsten Bührer wird Dr. Wolfgang Plischke, Vorstandsmitglied der Bayer AG, halten. Prof. Dr. Bo Barker Jørgensen wird von Prof. Dr. Michael Schmidt von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus geehrt. Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und selbst Träger des Deutschen Umweltpreises 2002, würdigt Dr. Angelika Zahrnt. Im Gespräch mit Moderator Schulze-Hausmann werden zudem der DBU-Kuratoriumsvorsitzende Hubert Weinzierl und Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder sein.

Bayerisches Staatsballet sorgt für kulturelle Untermalung - Kompositionen aus Tanz, Theater und Licht

Kultur- und Tanzliebhaber kommen während der Veranstaltung in den Genuss der Darbietungen des Bayerischen Staatsballetts. Das Repertoire des renommierten, internationalen Ensembles umfasst mehr als 500 Werke von der Romantik über die Klassik bis zu Stücken angesehener Vertreter des Modern Dance. In ihren Choreographien vereint die Kompanie nicht selten Tanz, Theater, Film und Licht zu einem fulminanten Gesamtkunstwerk. Erst kürzlich zeichnete das Londoner Fachmagazin „Dance Europe“ das Bayerische Staatsballett mehrfach für seine Leistungen in der vergangenen Spielzeit aus.

Auszeichnung als Anreiz, Umweltprobleme aktiv zu bewältigen - Zukunftsorientierte Projekte im Fokus

Die DBU vergibt in diesem Jahr zum 17. Mal den mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas. Die Stiftung aus Osnabrück zeichnet damit in jedem Jahr Einsatz und Leistungen aus, die entscheidend und in vorbildlicher Weise dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Auch Projekte, die in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen, stehen im Fokus. Die Auszeichnung soll Personen, Unternehmen und Organisationen „anstiften“, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien zu entschärfen. Die DBU hat seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 in über 7.400 innovative Projekte aus Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation und Naturschutz rund 1,3 Milliarden Euro investiert.

Wie im vergangenen Jahr wird auch in Augsburg Bundespräsident Horst Köhler den Deutschen Umweltpreis 2009 überreichen.
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