Bremer Umweltdelegation besucht DBU

Stiftung förderte bislang 74 Umweltschutzprojekte mit rund 13 Millionen Euro in der Hansestadt

Osnabrück. Ob giftfreie Schiffsanstriche oder reibungsarme, und damit energieeffiziente Rohre – die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert innovative Umwelttechnik, aber auch Umweltforschung, -kommunikation und Naturschutz. Seit ihrer Gründung 1990 flossen knapp 1,2 Milliarden Euro in über 6500 Projekte. Allein in Bremen unterstützte die DBU insgesamt 74 Projekte mit rund 13 Millionen Euro. Von der Bandbreite der Fördermöglichkeiten machte sich heute eine Wirtschafts- und Umweltdelegation aus der Hansestadt einen Eindruck. Für die 13Vertreter vom Senat Bau, Umwelt und Verkehr des Landes Bremen (SBUV), von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIG, der RKW Bremen, der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) und der Windenergieagentur Bremerhaven/Bremen standen dabei aber nicht nur regionale DBU-Vorhaben im Mittelpunkt: Die Delegation schaute sich auch die Geschäftsstelle und die im November 2006 eröffnete DBU-Wanderausstellung „Inspiration Natur - Patentwerkstatt Bionik“ im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU an.

Bionik-Ausstellung als Besuchermagnet - ZUK verbreitet Projektergebnisse

„Die Bionik-Ausstellung erweist sich als Besuchermagnet“, weiß ZUK-Projektleiter Ulf Jacob. Allein in den ersten sechs Wochen waren 3000 Personen daran interessiert, sich technische Erfindungen anzuschauen, die ihren Ursprung in der Natur haben. Sicherlich auch ein Grund, warum das Zentrum für Umweltkommunikation seit ihrer Gründung 2002 im vergangenen Jahr alle Besucherrekorde brach: 15.442 Personen nahmen 2006 an einer der insgesamt 163 Veranstaltungen an 207 Tagen teil oder kamen in die Ausstellung. So helfe das ZUK, DBU-Projekte in der Öffentlichkeit zu verbreiten. „Letztlich kann natürlich nicht nur unser Zentrum, sondern jeder Partner der Stiftung die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie unter Beweis stellen“, so Jacob.

Schutz vor Algen und Muscheln am Schiffsrumpf dank DBU-Förderung

So unterstützte die Stiftung allein mit 600.000 Euro den World Wide Fund For Nature (WWF) und das Forschungslabor Limnomar (Hamburg), um giftfreie Farben für Anstiche von Handelsschiffen zu entwickeln. Als „Meilenstein“ bezeichnete DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde die Ergebnisse: Die neuen Beschichtungen können den Schiffsrumpf jetzt wirksam vor Algen, Muscheln und Seepocken schützen. „Dieser Bewuchs kann tonnenschwer werden. Und das bedeutet immer erhöhten Fahrtwiderstand, mehr Kraftstoffverbrauch und längere Fahrzeiten“, erläuterte DBU-Experte Dr. Maximilian Hempel der Bremer-Umweltdelegation.

Rohre müssen nicht immer kreisrund sein: Bremer Unternehmen entwickelt Alternative

Dass effektive Rohrkrümmer nicht immer kreisförmig sein müssen, bewies das Unternehmen „Bionik-Systeme Applied R&D“ auch mit finanzieller Unterstützung der DBU: Die "Bionik-Systeme"-Mitarbeiter orientierten sich am Verlauf von Flüssen und entwickelten unregelmäßig gekrümmte Rohre. Mit Erfolg: Ihre Produkte haben weniger Reibungsverluste und verbrauchen dadurch bis zu 20 Prozent weniger Energie. Bei technischen Innovationen lohnt es sich, Lösungen in der Natur zu suchen: „Auch Flüsse ändern nur selten auf einem glatten Kreisbogen ihre Richtung“, betonte DBU-Experte Dr. Jörg Levèfre.

Besuch bei der DBU: DBU-Projektleiter Ulf Jacob (6.v.l.) erläuterte einer Bremer Wirtschafts- und Umweltdelegation die Fördertätigkeit der DBU. Interesse zeigten Harm Wurthmann, Martin Schulze (beide RKW Bremen), Dr. Mathias Grabs (BIS Bremerhaven), Prof. Henry Seifert (fk-wind Bremerhaven), Dr. Barbara Schieferstein (Bremer Wirtschaftsförderung), Dr. Rita Kellner-Stoll (SBUV) und Jan Rispens von der Windenergieagentur Bremerhaven/ Bremen (v.l.).
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